Bochum.

Auf der Dachterrasse der GLS-Bank summt es seit Tagen. Rund 75.000 Bienen bzw. drei Bienenvölker haben dort ihre neue Heimat gefunden. Als Imker aktiv ist Thomas Goldfuß, Leiter der GLS-Vermögensverwaltung. Goldfuß ist auch einer der Bank-Mitarbeiter, die dafür sorgen, dass die sechs Stiftungen, die die GLS-Treuhand fördert, Honig saugen können. Wenn das Geschäft bei der GLS Bank brummt, dann fließt ein Großteil des Erlös-Nektars in Projekte, die weltweit eine nachhaltige Entwicklung heimischer Ökonomien fördern.

Am Dienstag schilderte Dr. Annette Massmann, Geschäftsführerin der Zukunftsstiftung Entwicklungshilfe unterm Dach der GLS-Treuhand, wie 108 Bienenvölker, 545 Zuchthasen aber auch 23 Biogasanlagen in das Projekt SACDEP für Kleinbäuerinnen in Kenia eingebunden sind. Massmann, die einen Rechenschaftsbericht der Stiftung für 2012 gab: „Wir investieren in Menschen.“ So wie es Stiftungsphilosophie sei, werde auch beim Kenia-Projekt auf einheimische Aktive gesetzt, die mit ganzem Herzen eine Entwicklung im eigenen Land vorantreiben. Beim Kenia-Projekt ist Ngugi Mutura der Motor der Entwicklung und es sind zu rund 80 Prozent Frauen, die ihren Familien einen Lebensunterhalt durch organischen Landbau und durch die Haltung von Ziegen und anderen Tieren aber auch als „Wassertank-Bauer“ sichern wollen. Beim organischen Landbau spielen die genannten Bienenvölker eine Rolle.

84 Projekte 2012 gefördert

Auch interessant

Im Jahr 2012 förderte die Zukunftsstiftung Entwicklungshilfe, die seit 33 Jahren arbeitet, 84 Projekte weltweit . Nicht nur die GLS-Treuhand sicherte den Stiftungsetat. 3844 Einzelspender sorgen für 1,9 Mio Euro. Beim Projekt in Kenia half unter anderem auch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Massmann: „Das Ministerium fördert für einen klar abgegrenzten Zeitraum. Wir sind viel länger aktiv. Wir unterstützen die Initiativen vor Ort auch, bevor und nachdem staatliche Hilfe zur Verfügung gestellt wird.“ Man könne dynamische Entwicklungen und lokale Zeitvorstellungen kaum in engen Projektzeiten eingrenzen. Dabei werde durch die Bochumer Stiftung lieber in Vorhaben investiert, an denen sich die lokalen Mitstreiter auch immer durch Eigenmittel beteiligten.