Bochum. . Imkern ist voll im Trend – die Brüder und Schwestern der Zeichentrickheldin Maja erfreuen sich auch unter Großstädtern wachsender Beliebtheit und wecken Neugier bei Jung und Alt. Im Tierpark Bochumk finden Schulungen statt.

Imkern ist voll im Trend – die Brüder und Schwestern der Zeichentrickheldin Maja erfreuen sich auch unter Großstädtern wachsender Beliebtheit und wecken Neugier bei Jung und Alt.

Vor kurzem wurde der Start der diesjährigen Bienensaison im Tierpark eingeläutet – durch den anhaltenden Frost, wie viele von der Natur abhängige Prozesse, mit einer deutlichen Verspätung im Vergleich zu Vorjahren. „Wir sind gut vier Wochen im Rückstand“, sagt Käthe Wissmann vom Imker-Verein Bochum Mitte.

Sie war als eine von vielen Interessierten beim ersten dieser offenen Treffen am Schulungsbienenstand zugegen, der hier seit Mai 2012 in Kooperation mit dem Kreisimkerverein Bochum betrieben wird. „Heute findet die erste Durchschau statt“, erklärt Wissmann den Ablauf, während der Tierwirtschaftsmeister Andreas Le Claire, Vorsitzender des Kreisimkervereins Bochum, die Anwesenden mit den Bienen vertraut macht. Es wird geprüft, wie sich die emsigen Flügeltiere nach dem Winter entwickelt haben; die Königinnen, die durch ihre Größe, eine dunklere Färbung und eine Markierung durch den Imker auffallen, werden besonders genau unter die Lupe genommen. Schließlich sind sie ein wichtiger Bestandteil eines jeden Stocks.

Bienen sind friedfertig

Einige neugierige Laien, aber auch Hobbyimker mit langjähriger Erfahrung, schauen Le Claire zu, während er dunklen Rauch durch eine wuchtige Pfeife bläst, der die Bienen beruhigen soll. Dennoch summt und brummt es an allen Seiten. Die Bienen scheinen aufgescheucht durch die vielen Besucher. Wer das Treiben nicht gewohnt ist, kann schon etwas nervös werden.

Schließlich haben die Bienen einen Stachel, der zum Einsatz kommt, wenn sie sich bedroht fühlen. Doch die Exemplare aus dem Schulungsbienenstand sind von einer friedfertigen Züchtung, wie der Meister erklärt, der bedenkenlos ohne Schleier oder andere Schutzkleidung mit den Bienen hantiert.

20 Kilogramm Honig pro Volk

„Wenn man sie langsam wegstreicht, stechen sie in der Regel nicht“, bestätigt Robert Herget, der sich auf dem Gebiet auskennt. Er hat selbst fünfzehn Bienenstöcke im heimischen Garten und erntet jede Saison eine Menge Honig: Etwa 20 Kilogramm pro Volk und Schleuderung, erzählt er: „Da kommt was bei ´rum.“

Trotz oder gerade wegen seiner langjährigen Erfahrung kommt Herget gern zu den Treffen im Tierpark. „Man möchte ja immer noch etwas dazu lernen“, so Herget. Neben ihm stehen zwei junge Männer, die sich interessiert anschauen, wie Imkermeister Le Claire den Aufbau und die Besonderheiten der Bienenstöcke erklärt. Die beiden Garten- und Landschaftsbauer Sebastian Schmidt und Fabian Doert nehmen dieses Angebot zum ersten Mal wahr. Sie interessieren sich nicht zuletzt von Berufs wegen für die Bienen. Schmidt: „Ich bin seit zehn Jahren in diesem Beruf und bilde auch junge Leute aus. Ich habe schon Hühner und Tauben zu Hause und würde mir gern auf Dauer auch Bienen anschaffen, um sie den Auszubildenden zu zeigen und so an die Natur heranzuführen.“