Der Slowake sicherte sich nach zuvor knappen Niederlagen den Tagessieg bei der 7. Etappe der 100. Tour de France und unterstrich damit seinen Staus als Favorit auf das grüne Trikot. Der deutsche John Degenkolb belegte hinter ihm den zweiten Platz.
Als die Sprintstars Andre Greipel und Marcel Kittel längst angehängt waren, sprang John Degenkolb in die Bresche - doch gegen den explosiven Antritt von Peter Sagan blieb der deutsche Radprofi machtlos. Der Slowake entscheid die 7. Etappe der 100. Tour de France für sich und feierte nach zuvor mehreren knappen Niederlagen in Albi den erhofften Tageserfolg bei der Jubiläumsausgabe. Tour-Debütant Degenkolb musste sich dagegen mit dem zweiten Platz zufrieden geben und verpasste seinen ersten Etappensieg denkbar knapp.
Sagan widmet Erfolg seinem Team
Sagan baute zeitgleich seine Führung in der Punktewertung deutlich aus und unterstrich vor den beiden schweren Pyrenäenetappen am Wochenende seinen Status als Favorit auf den Gewinn des Grünen Trikots. "Ich bin sehr glücklich, ich muss meinem Team einen großen Dank aussprechen. Ich widme ihnen diesen Erfolg", sagte Sagan: "In den ersten Tagen habe ich mich nicht so wohl gefühlt, aber es wurde immer besser."
Die Etappengewinner Kittel und Greipel griffen in den Massensprint der 205,5 km langen Etappe mit Start in Montpellier nicht ein. Das Duo war wie auch der Brite Mark Cavendish frühzeitig zurückgefallen und musste einen herben Rückschlag im Rennen um das "Maillot vert" hinnehmen. Sagan blieb im Endspurt Herr der Lage, Degenkolb verschwand fluchend im Teambus.
Eine erste Vorentscheidung fiel bereits am Col de la Croix, rund 110 km vor dem Ziel. Greipel (Rostock/Lotto), Kittel (Arnstadt/Argos) und Cavendish (Quick Step) wurden auf dem 6,7 km langen Anstieg der 2. Kategorie abgehängt und fielen rund zweieinhalb Minuten zurück - der Startschuss für ein packendes Fernduell der Sprinterteams.
Wie bei einem Teamzeitfahren hielt Sagans Cannondale-Equipe an der Spitze der ersten Gruppe das Tempo hoch, während sich Fahrer von Argos-Shimano, Lotto-Belisol und Quick Step zurückfallen ließen und mit ihren Spitzenfahrern verzweifelt um den Anschluss kämpften. Nach einer über eine Stunde andauernden Jagd gaben die Verfolger schließlich rund 40 km vor dem Ziel auf und ließen Sagan gewähren.
Am Samstag steht die erste Hochgebirgsetappe auf dem Programm
Unterstützt wurde Cannondale zeitweise durch Orica-GreenEdge um den weiter Gesamtführenden Daryl Impey (Südafrika). Gemeinsam schlossen die beiden Mannschaften auch die Lücke zu drei Ausreißern, die rund 60 km vor dem Ziel attackiert hatten. Sagan sicherte sich zudem mit 20 Punkten die Maximalausbeute beim Zwischensprint.
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Auch Altmeister Jens Voigt konnte die Siegpläne Sagans nicht durchkreuzen. Gemeinsam mit dem Franzosen Blel Kadri (AG2R) hatte sich Voigt kurz nach dem Start auf die Reise gemacht. Das Duo fuhr zwischenzeitlich einen Vorsprung von knapp sieben Minuten hinaus, gegen die von Cannondale forcierte Nachführarbeit war das Duo jedoch machtlos. Voigt wurde 97 km vor dem Ziel vom Feld eingeholt, Kadri bereits kurz zuvor. Kadri tröstete sich mit dem Bergtrikot, das er von seinem Landsmann Pierre Rolland (Europcar) übernahm.
Nach der weitgehend flachen ersten Tour-Woche ruft bei der Frankreich-Rundfahrt am Samstag erstmals der Berg. Und wie! Bei der ersten Hochgebirgsetappe der 100. Ausgabe steht in den Pyrenäen gleich das Dach der Tour auf dem Programm. Insgesamt 195 km liegen zwischen Castres und dem Skigebiet Ax-3-Domaines. Über rund 150 km verläuft die Strecke zunächst hauptsächlich flach, ehe es auf den 2001 m hohen Col de Pailheres geht. Nach der Abfahrt folgt der Weg hinauf nach Ax-3-Domaines. (sid)