Essen. Lance Armstrong hat sich unmittelbar vor dem Auftakt der 100. Tour de France mit brisanten Äußerungen zu Wort gemeldet. “Es ist unmöglich, die Tour ohne Doping zu gewinnen“, sagte der gefallene Radsport-Star im Interview mit einer französischen Zeitung.
Der gefallene Radsport-Star Lance Armstrong hat sich unmittelbar vor dem Auftakt der 100. Tour de France (29. Juni bis 21. Juli) mit brisanten Äußerungen zu Wort gemeldet. 'Es ist unmöglich, die Tour ohne Doping zu gewinnen. Die Tour ist eine Veranstaltung, bei der die Kondition entscheidend ist. Um ein Beispiel zu geben: Epo hilft einem Sprinter über 100 m nicht, aber einem Radfahrer umso mehr. Das ist offensichtlich', sagte Armstrong, dem wegen Dopings alle sieben Tour-Erfolge aberkannt worden waren, im Interview mit der französischen Zeitung Le Monde.
Der Radsport-Weltverband UCI reagierte erbost über die Aussagen des 41-Jährigen. 'Ich kann ihm nur sagen, dass er absolut falsch liegt. Seine Kommentare helfen dem Radsport nicht im Geringsten', sagte Präsident Pat McQuaid: 'Die Kultur im Radsport hat sich seit der Armstrong-Ära verändert. Es ist jetzt möglich, Rennen sauber zu gewinnen.'
"Ich habe das nicht erfunden"
Armstrong hatte zu Beginn des Jahres ein umfangreiches Doping-Geständnis abgelegt, als Vorreiter will er sich in Sachen Doping allerdings nicht sehen. 'Ich habe das nicht erfunden, Doping existiert schon seit dem Altertum und wird auch weiter existieren. Es wird nie enden', sagte der Texaner. Er selbst sei nur Teil eines Systems gewesen, 'ich bin eben nur ein Mensch. Ich kann das alles wohl nicht wiedergutmachen, es aber dennoch als meine Lebensaufgabe ansehen.' (dpa)