Hannover. . Mit Beginn der Saison spült der neue TV-Vertrag den Bundesliga-Vereinen noch mehr Geld in die Kassen. Für den Zuschauer gibt es dafür noch mehr bewegte Fußball-Bilder - für die Zusatzangebote muss er aber Geld bezahlen. Ein Überblick über die Bundesliga-Angebote in den Medien.
Eine neue Sonntags-Sportschau, ein neues Internet-Angebot und vieles mehr: In der 51. Saison der Bundesliga ändert sich durch die neuen Medien-Verträge der Deutschen Fußball Liga (DFL) einiges. Die wichtigsten Infos zu den Änderungen.
Wo gibt es die ersten Bundesliga-Bilder ohne zusätzliche Kosten?
Die "Sportschau" ist weiter für die Grundversorgung des Fans zuständig. Im Klassiker der ARD sind die Zusammenfassungen der Spiele zu sehen, die am Samstag um 15.30 Uhr angepfiffen werden. Der erste Spielbericht läuft nach 18.30 Uhr.
Was ändert sich bei der ARD?
Neu beim Ersten ist eine einheitliche "Sportschau" am Sonntag in allen Dritten Programmen. Die vom WDR produzierte Sendung fasst um 21.45 Uhr in 20 Minuten die zwei oder drei Sonntag-Partien zusammen; beim RBB und MDR ist der Sendetermin 22 Uhr. Freitags stimmt Sportschau-Moderator Matthias Opdenhövel in einer dreiminütigen Mini-Sportschau von 19.45 bis 19.48 Uhr die Fans auf den bevorstehenden Spieltag ein.
Wo sind die Spiele live zu sehen?
Sky ist nun wieder (fast) Monopolist und zeigt alle 306 Begegnungen. Abgesehen von den Eröffnungsspielen der Hin- und Rückrunde, die wie in den Vorjahren auch die ARD überträgt, gibt es Live-Fußball ausschließlich beim Pay-TV-Sender. "Liga total" ist Geschichte, die Telekom-Kunden werden nun auch von Sky bedient.
Was macht Sky neu?
Sky erweiterte den Service für seine rund 3,4 Millionen Kunden und sendet erstmals auf allen Übertragungswegen (Satellit, Kabel, IPTV, Mobile, Internet). Abonnenten von Sky Go können die Spiele auch auf dem iPhone oder dem iPad anschauen. Strittig ist das neue App-Angebot für 4,99 Euro im Monat. Der Livestream von Sky Sport News HD zeigt unmittelbar nach Abpfiff alle Tore des aktuellen Spieltags und ist zunächst nur für Apple-Geräte verfügbar. Ein Pay-TV-Abonnement ist dafür nicht notwendig. Sky versteht seine App nicht als Konkurrenz zum Axel-Springer-Angebot, der hat eine andere Ansicht.
Wie sieht das neue Angebot von "Bild" aus?
Die Axel Springer AG bietet erstmals bewegte Bilder von der Bundesliga an. Das Haus hat ein neu ausgeschriebenes Rechtepaket erworben und bietet eine Stunde nach Abpfiff im Internet Zusammenfassungen aller Spiele an. Der Kunde von "Bild plus", der im Monat 7,98 Euro gezahlt hat, kann sich am Computer, auf dem Smartphone oder dem Tablet-PC seine eigene kleine "Sportschau" zusammenstellen. Er kann die Reihenfolge der bis zu sechs Minuten langen Clips selber bestimmen und sich die Highlights seines Lieblingsvereins auch mehrmals anschauen. Nach Mitternacht ist das Angebot kostenlos.
Was bietet das ZDF-"Sportstudio"?
Praktisch unverändert bleibt der zweite Klassiker, das "Aktuelle Sportstudio" am Samstagabend. Das ZDF zeigt als Erster im frei empfangbaren Fernsehen die Bilder vom 18.30-Uhr-Spiel. Das Zweite beginnt erst um 23 Uhr, obwohl der Sender auch beim neuen TV-Vertrag schon viel früher Bilder von allen Spielen zeigen dürfte. Eine Ausnahme gibt es beim Saisonstart. Die zweistündige Jubiläumssendung zum 50. Sportstudio-Geburtstag beginnt an diesem Samstag bereits um 22 Uhr - für Moderator Michael Steinbrecher ist es der Abschied nach 21 Jahren.
Wo ist die Bundesliga im Radio zu hören?
Die traditionsreiche Bundesliga-Konferenz der ARD-Sender geht wie die Liga in ihre 51. Saison. "Tor auf Schalke" heißt es auch in Zukunft bei Sabine Töpperwien und ihren Kollegen. Das Internetradio Sport1.fm überträgt alle 612 Partien der beiden Profi-Ligen einzeln und in Konferenz in voller Länge. Der Rundfunk-Ableger des TV-Senders Sport1 ist der Nachfolger des Leipziger Fußball-Radios 90elf.
Was verdienen die Vereine?
Die neuen TV-Verträge haben ein Gesamtvolumen von 2,51 Milliarden Euro. Die 36 Proficlubs der Bundesliga und 2. Liga verdienen damit in den kommenden vier Spielzeiten so viel Geld wie noch nie - etwa 50 Prozent mehr als bisher. In der 51. Bundesliga-Saison werden rund 448 Millionen Euro ausgeschüttet, der Betrag erhöht sich in den kommenden Spielzeiten. (dpa)