Essen. Rot-Weiss Essen ist in der 3. Liga wieder auf Kurs. Eine weitere Option für die Offensive wartet noch auf den ersten Startelf-Einsatz.
- Kaito Mizuta (24) wechselte in der Winter-Transferphase von Arminia Bielefeld zu Rot-Weiss Essen. Er ist eine vielseitig einsetzbarer Offensivspieler.
- Die RWE-Stürmer Dominik Martinovic und Ramien Safi helfen der Mannschaft aktuell mit viel Tempo und Intensität, Mizuta kann für zusätzliche Torgefahr sorgen.
- Eine Transferanalyse zeigt auf, wie Mizuta RWE helfen kann und was den Japaner auszeichnet.
Viel Anlass zur Kritik bot der Auftritt von Drittligist Rot-Weiss Essen beim SV Wehen Wiesbaden nicht. RWE zeigte eines seiner besten Auswärtsspiele in dieser Saison und fuhr einen hochverdienten 3:1 (0:1)-Erfolg ein. Durch den dritten Sieg aus den letzten vier Spielen haben die Essener ihre Lage im Abstiegskampf der 3. Liga deutlich verbessert.
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Dieses Kunststück ist RWE ohne eigene Tore ihrer Mittelstürmer Dominik Martinovic und Ramien Safi gelungen. Beiden schnellen Angreifern vertraut Trainer Uwe Koschinat seit Beginn der Rückrunde. Getroffen hat das Duo noch nicht, enttäuscht aber auch nicht. Koschinat lobte das Duo zuletzt immer wieder für eine hohe Intensität, Geschwindigkeit und das Spiel gegen den Ball. Während Winter-Zugang Martinovic aber immerhin drei Torvorlagen sammeln konnte, hinterließ Safi zuletzt einen unglücklichen Eindruck. In Wiesbaden verspielte der 25-Jährige einige Kontermöglichkeiten.
Rot-Weiss Essen: Kaito Mizuta ist eine Option für die Offensive
Sollte sich Koschinat vor dem Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen den FC Ingolstadt dazu entscheiden, in der Offensive personell etwas zu ändern und Safi eine schöpferische Pause zu geben, wäre Kaito Mizuta (24) ein Kandidat für die Startelf. Der Japaner kam kurz vor dem Ende der Winter-Transferphase vom Ligarivalen Arminia Bielefeld an die Hafenstraße, ist bisher aber nur als Joker gefragt.
Welche Qualität Mizuta mitbringt und wie er Rot-Weiss Essen kurz- und mittelfristig helfen kann, zeigt eine Spieleranalyse der Datenprofis von Createfootball. Wir benennen die Stärken und Schwächen des neuen RWE-Spielers und ziehen ein Transfer-Fazit.
Stärken
- Flexibilität
- Chancenkreation
- Dribbling
- Laufintensität
Schwächen/Potenziale
- Pressingeffizienz
- Vertikalpassspiel
Rot-Weiss Essen: Der Spielstil von RWE-Zugang Kaito Mizuta
Defensivarbeit
Die neue Essener Offensivkraft verfügt über eine enorm hohe Laufintensität, Mizuta gehörte in der vergangenen Saison zu den absoluten Top-Läufern der 3. Liga, denn er spult auch ohne Ball am Fuß viele Kilometer ab. Damit passt er wie Martinovic und Safi in das Profil, das Koschinat aktuell bevorzugt.
Besonders am Boden überzeugt er mit hoher Zweikampfintensität, Mizuta setzt den Gegner häufig unter Druck, ist im Pressing allerdings ziemlich ineffizient. Er erobert nur selten den Ball, lenkt aber das gegnerische Aufbauspiel in Zonen, in denen dann seine Mitspieler leichter den Ball erobern können.

Spielaufbau und Übergangsspiel
Auch im Übergangsspiel hilft er seiner Mannschaft mit vielen Laufangeboten, in der Regel mit Vertikalläufen oder Läufen auf der Außenbahn, aber nur selten mit explosivem Antritt in die Tiefe. Im aktuellen 5-3-2-System der Essener mit zwei zentralen Sturmspitzen müsste er sein Spiel anpassen.
Rot-Weiss Essen: Kaito Mizuta erzielt Raumgewinne
Mizuta spielt den Ball aus dem Mitteldrittel nur selten in die Tiefe, spielt insgesamt nur schwache 26 Prozent seiner Pässe vertikal und überspielt nur selten gegnerische Linien. Dafür gelingt es ihm, seine Mitspieler im letzten Drittel in gute Positionen zu bringen.
Raumgewinne erzielt der Japaner, der früher für den SV Straelen gespielt hat, hauptsächlich mit dem Ball am Fuß. Knapp sechs progressive Läufe mit Ball pro 90 Minuten sind ein Topwert. Seine Dynamik und enge Ballführung kommen ihm dabei entgegen.
Chancenkreation (Grafik zeigt Startpositionen aller Dribblings mit anschließender Torchance von Mizuta in der Saison 2023-24)

In seiner über weite Strecken starken letzten Drittliga-Saison (zehn Scorer in 28 Spielen) wurde er hauptsächlich als Zehner und nicht als Flügelspieler aufgeboten. Er kreiert von der Zehner-Position aus allerdings nur halb so viele Abschlusschancen wie von der Außenbahn, schlägt mehr Halbfeldflanken und geht seltener mit dem Ball in die gefährliche Zone.
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Als Sturmspitze könnte er andere Qualitäten ausspielen und dem RWE-Team helfen. Der 1,82 Meter große Mizuta kreiert durch Läufe mit dem Ball und Dribblings viel Torgefahr, er gewinnt herausragende 58 Prozent seiner knapp sechs Dribblings pro 90 Minuten und sorgt im Anschluss mit kurzen Pässen für Torgefahr (siehe Grafik). Im Passspiel hat der neue Essener aber noch Luft nach oben, er muss genauer und effizienter werden. Das gilt jedoch auch für seinen Konkurrenten Safi.
Abschluss
Starke 2,8 Abschlüsse pro 90 Minuten können sich sehen lassen. Mizuta zählt damit über die letzten zwei Jahre betrachtet zu den Top 10 aller Drittliga-Mittelfeldspieler.
Kaito Mizuta kann RWE mehr Torgefahr verleihen
Der Japaner hat ein gutes Gespür für freie Räume, in die er in der Box vorstößt und kommt sehr häufig in guten Positionen zentral im Strafraum zum Abschluss. Aus dem Spiel heraus kommen nur wenige Drittliga-Mittelfeldspieler in bessere Schusspositionen und auf mehr Ballkontakte im gegnerischen Strafraum. Dadurch könnte er dem RWE-Spiel mehr Torgefahr verleihen.
Mizuta schließt häufig nach erfolgreichen Dribblings ab, sowohl mit links als auch mit rechts. Seine Chancenverwertung ist in Ordnung, bietet aber ebenfalls noch Verbesserungsbedarf.
Rot-Weiss Essen: Fazit zum Transfer von Kaito Mizuta
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Der 24-jährige Kaito Mizuta ist ein kreativer und dynamischer Offensivspieler, der auf beiden Außenbahnen sowie auf der Zehnerposition und im Angriff agieren kann. Zu seinen größten Stärken gehören seine enge Ballführung, eine hohe Laufintensität und sein starkes Dribbling, wodurch er viele Chancen kreiert. Zwar spielt Mizuta selten lange Vertikalpässe oder Schnittstellenpässe, ist aber besonders gut darin, nach erfolgreichen Dribblings Übersicht zu bewahren und Mitspielern Torchancen aufzulegen. Alternativ sucht der Japaner auch gerne selbst den Abschluss. Gegen den Ball überzeugt Mizuta mit einer hohen Arbeitsbereitschaft, ist sich nicht dafür zu schade, den Gegner konstant anzulaufen.
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In Mizuta erhält RWE einen „Musterprofi“, ein Ruf den er sich bei seinen letzten Stationen erarbeitet hat, der sowohl mit als auch gegen den Ball überzeugt und gleich mehrere Positionen in der Offensive bekleiden kann. Der Japaner passt mit seiner Laufbereitschaft sehr gut zum intensiven Hafenstraßen-Fußball und wird dafür sorgen können, dass die Intensität im Essener Spiel wieder zunehmen wird. Mit seiner Kreativität und seinen vielen progressiven Läufen mit Ball und mutigen Dribblings verfügt Mizuta über lang ersehnte Offensivqualitäten, über die ansonsten nur Arslan und mit Abstrichen Safi und Owusu verfügen.
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