Essen. Rot-Weiss Essen steht vor einem schweren Auswärtsspiel am Samstag beim SV Wehen Wiesbaden. Zwei RWE-Akteure haben sich viel vorgenommen.
Nachdem es Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen am vergangenen Wochenende verpasst hatte, sich mit einem Heimsieg gegen Abstiegskonkurrent Unterhaching ein bisschen von der gefährlichen Zone abzusetzen, versucht es das Team von Trainer Uwe Koschinat am Samstag (14 Uhr) erneut, wobei der Gegner ungleich schwerer ist: Es geht zum SV Wehen Wiesbaden. Erinnerungen werden wach an das Hinspiel, das der routinierte Zweitliga-Absteiger mit all seiner Routine 3:0 an der Hafenstraße gewann.
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Ohne Koschinat, versteht sich, für den die verpasste Chance natürlich Thema der Trainingswoche war. Vor allem die Statistik des Spiels fand der RWE-Coach bemerkenswert: „Wenn ich an die 30 Torabschlüsse denke, wenn man bedenkt, dass wir gegen Haching von allen Spielen die meisten Szenen im Strafraum hatten, dann sagt das ja schon einiges aus über die Überlegenheit, zumindest in den letzten 30 Minuten, die war ja erdrückend“, resümierte er. Dafür war die Ausbeute von einem Tor natürlich dürftig.
Rot-Weiss Essen: Die Lehren des Unterhaching-Spiels
Ähnlich war das Verhältnis im Heimspiel gegen den anderen Konkurrenten, VfB Stuttgart U23, da waren es 20 Torschütze. Koschinats Erkenntnis: „Da braucht man nicht um den heißen Brei herumzureden: Solche Spiele musst du idealerweise zu Hause ziehen. Wir müssen aber auch darüber reden, dass wir einen zu großen Spielteil gegen Unterhaching nicht auf Top-Niveau performt haben. Das ist die entscheidende Lehre, dass du es dir nicht leisten kannst, Teile eines Spiels zu verschenken.“
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Positiv sei allerdings gewesen, dass die Mannschaft eine ganz tolle Reaktion gezeigt habe, habe Powerplay ohne Konteranfälligkeit miteinander verbunden. „Die Hinführung funktioniert, jetzt geht es noch um das Vergolden“, so Koschinat. Am besten schon beim SV Wehen, wo ein weiterer Auswärtserfolg nach dem Auftritt auf der Bielefelder Alm in ganz hellem Licht erstrahlen würde. Aber, auch da macht sich Koschinat nichts vor: „Das Spiel gegen Wiesbaden wird ganz sicher nicht eine vergleichbare Überlegenheit auf den Platz bringen, wir spielen auswärts gegen eine stabile Spitzenmannschaft. Ich glaube, da wird es auf andere Tugenden ankommen, und ich bin fest davon überzeugt, es wird dem Bielefeld-Spiel deutlich ähnlicher sein.“
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Dort, so wie daheim gegen Unterhaching, hatte besonders Torben Müsel mit seinen beiden Toren den besonderen Stellenwert für seine Mannschaft unterstrichen. Umso bitterer, dass der Mittelfeld-Techniker für diese Partie schon wieder passen muss, da seine alte „Rückengeschichte“, die zuletzt mit einer Spritze behandelt worden war, wieder aufgebrochen ist. Nun will man im Fall Müsel Spezialisten zu Rate ziehen, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Rot-Weiss Essen: Koschinat hätte lieber die Qual der Wahl
Der Ausfall Müsels beschert dem RWE-Trainer eine schwierige Entscheidung im Mittelfeld weniger, die er aber gerne in Kauf genommen hätte. „Schlecht schlaf ich, wenn ich weniger Personalauswahl habe. Es kommt darauf an, dass du immer eine maximal hohe Anzahl an Topspielern im Aufgebot hast. Dann geht es darum, harte Entscheidungen zu treffen. Die Problematik, dass du einem Spieler mitteilen musst, dass er nicht zur Startformation gehört, die darf für einen Cheftrainer in einem guten Profiverein eigentlich keine sein. Du musst das anständig managen, es mit klaren Argumenten dem Spieler darlegen. Verbunden mit der Ansage: Wenn du dann reinkommst, dann will ich was von dir sehen. Und das hat bei Torben Müsel wunderbar funktioniert.“
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Nun wird er schmerzlich vermisst, wobei RWE in Wiesbaden erst einmal „in sehr guten defensiven Strukturen“ denken will. Koschinat: „Eins ist klar: In so einem Auswärtsspiel gegen eine Spitzenmannschaft einem Rückstand hinterher zu laufen, das wird dann irgendwann schwer, weil solche Teams auch eine Riesenqualität haben als Heimmannschaft. Deswegen müssen wir da eine gute Waage finden, aus beiden Eigenschaften. Das tun wir im Training, wobei vor allem Arslan und Gjasula sich da in die Pflicht nehmen, persönlich voranzugehen.“
Rot-Weiss Essen: Arslan und Gjasula müssen sich steigern
Beide Routiniers hatten zuletzt gegen Haching nicht ihren besten Tag erwischt. Umso wichtiger wäre es da beim Tabellen-Neunten, der alles daran setzen wird, den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen nicht abreißen zu lassen. Den Gegner lobt der Gästecoach in höchsten Tönen: „Ich war in den letzten Jahren ein permanenter Gegner des SV Wehen, man muss den Hut ziehen vor dieser Truppe. Sie waren im letzten Jahrzehnt ein ständiger Pendler zwischen Zweiter und Dritter Liga. Eine Mannschaft, die sehr sehr schwer zu knacken ist, die über Topspieler in der Dritten Liga verfügt, mit zwei sehr gefährlichen Stürmern.“
RWE will einen guten Plan dagegen setzen. Was ja in Bielefeld zuletzt hervorragend funktioniert hat.
RWE beim SV Wehen Wiesbaden: Die voraussichtliche Aufstellung
RWE: Golz - Rios Alonso, Schultz, Kraulich - Eitschberger, Gjasula, Moustier, Arslan, Brumme - Safi, Martinovic.
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