Antalya. Zwei Spieler mit Kracher-Potential hat Rot-Weiss Essen vor dem Trainingslager geholt. Doch dabei soll es nicht bleiben. Der Trainer äußert sich.

Dem Zufall möchte Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen in dieser Winterpause nichts überlassen. Erst recht nicht, wenn es darum geht, den Kader für den Abstiegskampf in der 3. Liga zu verstärken. Pünktlich vor der Abreise ins Trainingslager in die Türkei hatten die RWE-Verantwortlichen mit den Verpflichtungen von Klaus Gjasula (35) und Dominik Martinovic (27) ein Ausrufezeichen auf dem Transfermarkt gesetzt, das bei der Konkurrenz für Verwunderung sorgte. Schließlich war es dem Revierklub im Werben um Martinovic gelungen, finanzkräftige Ligarivalen auszustechen.

Doch dabei wollen es die Rot-Weissen nicht belassen, denn im Hintergrund arbeiten die Kaderplaner an weiteren Transfers für die Rückrunde. RWE-Trainer Uwe Koschinat unterstrich am Dienstag nach der ersten Einheit im Trainingslager in Lara, dass die Planungen nach den Transfers von Gjasula und Martinovic nicht abgeschlossen sind.

Rot-Weiss Essen: Koschinat will keine Kaderergänzungen

„Wir können nicht sagen, dass wir etwas verwalten können. Wir müssen aufholen und es deutlich besser machen als viele andere Mannschaften“, sagte Koschinat, der sich keine Kaderergänzungen wünscht. Der 53-Jährige hat klare Vorstellungen. „Es ist schon so, dass wir nach wie vor Ausschau halten nach Verstärkungen. Ich glaube, wir müssen nicht mehr darüber reden, dass wir in irgendeiner Form reine Ergänzungen brauchen, sondern es geht tatsächlich darum, die Augen aufzuhalten nach Spielern, die uns tatsächlich nochmal stärker machen und vielleicht noch ein zusätzliches Element in den Kader bringen, das ich mir wünsche. Danach wird aktuell Ausschau gehalten.“

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Koschinat erklärte auf Nachfrage, dass er sich „zwei Profile wünschen würde“, was auch eine Frage der Machbarkeit sei. Über die konkreten Positionen wollte der Dabrowski-Nachfolger auf Nachfrage nicht sprechen und bat dafür um Verständnis. Bekannt ist, dass die Essener gerne einen Außenverteidiger verpflichten würden, bevorzugt für die linke Seite. Der Versuch, den Ex-Duisburger Niklas Kölle an die Hafenstraße zu locken, scheiterte um die Jahreswende. Er schloss sich dem Essener Keller-Rivalen VfL Osnabrück an.

RWE-Zugang Martinovic ist kein Wandstürmer

Überraschend ist hingegen, dass ein weiterer Mittelstürmer verpflichtet werden könnte. In Dominik Martinovic wurde zwar ein Angreifer geholt, der Kroate ist jedoch kein kopfballstarker Wandstürmer, den die Essener ursprünglich gesucht hatten.

Dion Berisha konnte sich bei Rot-Weiss Essen noch nicht durchsetzen.
Dion Berisha konnte sich bei Rot-Weiss Essen noch nicht durchsetzen. © FUNKE Foto Services | RHR-FOTO

Sollte der Trainer zwei weitere Wünsche erfüllt bekommen, wird Bewegung auf der Abgangsseite entstehen müssen. Den Offensivspielern Dion Berisha (Vertrag bis 2027) und Robbie D‘Haese (25) wurde bereits mitgeteilt, dass sie sich nach Alternativen umschauen dürfen. Offen ist auch, wie Koschinat mit Moussa Doumboya umgehen wird. Für seinen kurzen Auftritt in Osnabrück hatte der den lange verletzten Stürmer deutlich kritisiert, im Testspiel gegen den FC Emmen (5:2) steigerte sich der 27-Jährige. Nach einem anderen Ankerspieler hält RWE aber Ausschau.

Rot-Weiss Essen: Einige Spieler können gehen

Koschinat sei „auch kein Freund davon, den Kader zu sehr aufzublähen“, erklärte er am Dienstag. Der Dabrowski-Nachfolger hob hervor, dass er zuletzt intensiv am Kader gearbeitet und jedem eine Chance gegeben habe. Die sportlich bedrohliche Lage erfordere weitere Maßnahmen. „Wir wollen alles dafür tun, um die Klasse zu halten. Dem muss alles untergeordnet werden. Dazu gehört auch eine gewisse Härte bei Personalentscheidungen. Aber ich sehe hier nicht die Notwendigkeit, etwas zu tun, nur um etwas zu ändern. Es muss tatsächlich so sein, dass es der Mannschaft hilft.“