Essen. Rot-Weiss Essen hat seinem verstorbenen Anhänger „Glockenhorst“ die letzte Ehre erwiesen. Auf der Westtribüne gab es eine Choreographie.
Stadion-Einpeitscher Christian Ruthenbeck sprach von einer „Gänsepelle“, die er beim Verlesen der Aufstellung vor der Drittliga-Partie am Mittwochabend zwischen Rot-Weiss Essen und dem SC Verl (1:3) gespürt habe. Den mehr als 15.000 Zuschauern im Stadion an der Hafenstraße dürfte es ähnlich ergangen sein. 20 Minuten vor dem Anstoß des Spiels wurde dem verstorbenen RWE-Kult-Fan „Glockenhorst“ die letzte Ehre erwiesen.
In der Westkurve wurde eine Choregraphie für Horst Gehle vorbereitet. „Ruhe in Frieden, Glockenhorst“, stand auf dem Transparent, das in voller Breite der Kurve ausgerollt wurde. In der Mitte zu sehen: Glockenhorst mit seinem liebsten Spielzeug. Die Glocke hatte ihn zu „Glockenhorst“ gemacht und so zu einer prägenden Figur der Essener Fankultur.
Rot-Weiss Essen: Würdiger Abschied vor Verl-Spiel
Die komplette Essener Mannschaft samt Betreuern und Funktionsteam hatte sich vor der Westkurve versammelt, um dem wohl bekanntesten RWE-Anhänger zu gedenken. Sein persönlicher Song von Sänger „Sandy“ wurde gespielt, zuvor läutete seine Glocke. Abgeschlossen wurde die bewegende Aktion mit einem Lichtermeer in der Kurve und lauten „Glockenhorst“-Rufen. Einen würdigeren Abschied hätte sich der kultige RWE-Fan nicht erträumen können.
Am vergangenen Sonntag (20. Oktober) ist „Glockenhorst“ tot aufgefunden worden. Nachbarn hatten am frühen Abend die Polizei alarmiert. Die fand den 74-Jährigen in seiner Wohnung im Eltingviertel. Offenbar lag der Leichnam dort schon mehrere Tage. Essener Fans, der Verein und selbst Oberbürgermeister Thomas Kufen hatten auf den Tod von Glockenhorst in sozialen Netzwerken reagiert.
Rot-Weiss Essen: Fans sammeln für Glockenhorst
Die RWE-Fans hatten beim Spiel gegen Verl die Möglichkeit, ihre Pfandbecher zu spenden. Der Erlös komme der Trauerfeier und Beisetzung vollumfänglich zugute, schrieb der Verein. Sollte mehr Geld als nötig zusammenkommen, werde es „im Sinne von Glockenhorst verwendet“.
Nur mit dem Ergebnis konnte Rot-Weiss Essen Glockenhorst keine Freude machen. Das Heimspiel gegen den SC Verl ging mit 1:3 (0:0) verloren.
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