Essen. Rot-Weiss Essen droht der Absturz in die Regionalliga West. Auf der Geschäftsstelle herrscht momentan mehr Bewegung als mitunter auf dem Spielfeld.
Das Fußballjahr von Rot-Weiss Essen ist nun zu Ende. Ende gut, alles gut? Mitnichten. Die Rot-Weissen hatten sich fest vorgenommen, den Jahreswechsel „über dem Strich“ zu beenden, nun wird man es vermeiden, in den nächsten Tagen und Wochen auf die Tabelle zu schauen. RWE hängt fest im tiefsten Abstiegssumpf. Ein Sieg zum Abschluss über den wahrlich nicht starken „kleinen VfB“ wäre Balsam gewesen für die Essener Fußballseele, so gingen die Fußballfans nach Abpfiff eher sorgenvoll in die kurze Winterpause.
Dieses Jahr hat auf jeden Fall tiefe Spuren hinterlassen im Verein, auf allen Ebenen. Erst das ernüchternde Ende der vorigen Saison, als der Mannschaft im Aufstiegs-Endspurt sang- und klanglos die Puste ausging. Und dann der noch ernüchterndere Saisonstart und diese Hinrunde, die viele Tiefen und ganz wenig Höhen bot.
Rot-Weiss Essen: Auf der Geschäftsstelle ist mehr Bewegung
Dazu ein Stühlerücken auf manchen Etagen, wie man sie in der letzten Dekade nicht erlebt hat: Auf der Geschäftsstelle herrscht momentan mehr Bewegung als mitunter auf dem Spielfeld, ein stetiges Gehen und wenig Kommen. Erstaunlich, dass bislang die Gremien, aber auch die Mitglieder, so wenig nach den Gründen fragen, jedenfalls nicht öffentlich.
Aber zurück zum Sportlichen. Rein objektiv betrachtet hat der Trainerwechsel, der etwas abrupt vollzogen wurde, rechnerisch wenig gebracht: Eine Niederlage sowie ein Unentschieden gegen zwei unmittelbare Abstiegskonkurrenten, diese Bilanz hätte man Christoph Dabrowski aber auch zugetraut, wenn nicht sogar mehr. Natürlich ist es unfair, Nachfolger Uwe Koschinat jetzt schon zu beurteilen, dafür bedarf es noch etlicher Spiele in der Rückrunde.
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Das stimmungsdämpfende Unentschieden gegen diese Stuttgarter Mannschaft hat aber auch gezeigt, dass dem RWE-Kader Qualität in der Breite fehlt. Fallen wie jetzt einige Stammspieler aus, sieht es auf der Ersatzbank mau aus. Da kommen unmittelbar die beiden Sportdirektoren ins Spiel, die in der Vorsaison bei den Neuverpflichtungen ein glückliches Händchen bewiesen hatten. In dieser war doch der eine oder andere „Griff ins Klo“ dabei.
Wer immer Spieler wie Robbie d‘Haese oder Dion Berisha gesichtet haben mag, der soll bitteschön einmal die Erklärung für deren Verpflichtung nachliefern. Natürlich können Marcus Steegmann und Christian Flüthmann für sich in Anspruch nehmen, dass Etat-Zusagen in der Sommerpause aus finanzieller Not kurzerhand zusammengestrichen wurden. Am Saisonende will das niemand mehr wissen, dann kriegen sie die Rechnung präsentiert. So läuft das Geschäft – leider.
Rot-Weiss Essen braucht auf jeden Fall einen Vollstrecker
Aber noch ist ja nichts verloren, es gibt ja noch genügend Punkte zu verteilen. Die „Kriegskasse“ wurde in letzter Zeit ja wie durch ein Wunder aufgefüllt, hört man. Verstärkungen tun auf jeden Fall Not: Was die Angreifer auch in dieser Partie an Konterchancen ausließen, war teilweise naiv und absolut nicht drittligawürdig. Da muss auf jeden Fall ein eiskalter Vollstrecker her. Findet man ihn nicht, wird man sich im Neuen Jahr in Oberhausen und Wuppertal sehr auf die kommende Saison freuen.
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