Unterhaching. Mit einer 0:2-Niederlage in Unterhaching geht Rot-Weiss Essen in die Länderspielpause. RWE fehlt eine Alternative im Sturm. Ein Kommentar.
Der Pressesprecher der SpVgg Unterhaching war für einen Moment nicht zu beneiden. Als er RWE-Trainer Christoph Dabrowski bei der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Rot-Weiss Essen mit dem Namen „Dumbrowski“ vorstellte, wurde die Miene des Essener Cheftrainers noch finsterer, als sie es nach der 0:2-Niederlage im Sportpark ohnehin schon war. Dabrowski war geladen nach dieser vermeidbaren Niederlage gegen keinesfalls überzeugende Hachinger.
Die zweite Saisonniederlage im vierten Spiel hat verdeutlicht, dass der personelle Umbruch im Essener Team Spuren hinterlassen hat. Von der Klasse einer Spitzenmannschaft, die RWE in der vergangenen Saison über weite Strecken war, ist nicht mehr viel zu sehen. In der Defensive häufen sich die Fehler. Die Heimpremiere gegen Aachen wurde durch zwei individuelle Fehler in den Sand gesetzt, in Unterhaching war es erneut ein Ballverlust im Spielaufbau, der die Niederlage einleitete.
Rot-Weiss Essen: Wintzheimer kann noch nicht helfen
In der Offensive fehlt aktuell die Durchschlagskraft, um diese Fehler zu kompensieren. Leonardo Vonic ist mit zwei Toren ordentlich in die Saison gestartet, in Unterhaching ließ er vieles vermissen. Eine Alternative gibt es aktuell nicht im RWE-Kader. Manuel Wintzheimer ist verletzt und machte in den ersten Wochen nicht den Eindruck, als könne er der Mannschaft sofort weiterhelfen. Auch aus diesem Grund wird noch ein neuer Spieler gesucht.
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Wintzheimer ist neben Ahmet Arslan der bekannteste Name, den die Essener in diesem Sommer verpflichtet haben. Beide kamen jedoch nach einer enttäuschenden letzten Saison an die Hafenstraße. Um es klar zu sagen: Anders hätte RWE beide Spieler nicht verpflichten können. Das verdeutlicht das große Essener Dilemma bei der Kaderplanung. Fünf Stammspieler sind gegangen, geholt wurden überwiegend jüngere Spieler mit Potential aus der Regionalliga und erfahrene Akteure wie Arslan, Wintzheimer oder Kraulich, die sich nicht in Topform befinden. Mehr war mit dem begrenzten Budget offenbar nicht drin.
Für Rot-Weiss Essen könnte es eine sehr unbequeme Saison werden
Der holprige Saisonstart verwundert angesichts dieser Umstände nicht. Mannschaft und Trainer werden Zeit brauchen. Rot-Weiss Essen muss sich jedoch mit dem Gedanken anfreunden, dass es eine sehr unbequeme Saison werden kann.