Essen. Die erste „Englische Woche“ steht für das Team von Trainer Dabrowski an. Im Training wird an den Defiziten der vergangenen Spiele gearbeitet.
Der Herbst hat spürbar Einzug gehalten, von Sommerfeeling keine Spur mehr am Morgen - auch an der Hafenstraße sind die Tage ungemütlicher geworden. Was zum einen ja auch momentan an den unbefriedigenden Ergebnissen liegt. Vier Punkte nach fünf Spieltagen und Platz 17 war nicht annähernd das, was sich die Verantwortlichen von Rot-Weiss Essen vor der Saison erhofft hatten. Zum selben Zeitpunkt hatte man in der Vorsaison bereits die doppelte Punktzahl und stand relativ geräuschlos im Mittelfeld der Tabelle.
Ingolstadt, BVB U23 und Mannheim in nur einer Woche
Darum wird diese Trainingswoche sicherlich noch intensiver als gewöhnlich, schließlich steht die erste Englische Woche ins Haus, angefangen mit der Auswärtspartie am Samstag beim FC Ingolstadt, darauf folgt das Heimspiel gegen BVB U23 (Mittwoch) sowie die Auswärtspartie bei Waldhof Mannheim (Sa.). Neun Punkte also sind zu vergeben, die über den weiteren Verlauf der Hinrunde maßgeblich entscheiden werden. „Danach wissen wir, wo wir stehen“, meinte auch Marcus Steegmann, Sportdirektor Profifußball, am Dienstagmorgen aufmerksamer Beobachter der Trainingseinheit am Vormittag. Mit Ingolstadt und Mannheim sind zwei Klubs dabei, die sich den Saisonstart sicherlich ebenfalls ganz anders ausgemalt hatten, auch bei denen ist ordentlich Druck auf dem Kessel.
Für RWE-Trainer Christoph Dabrowski ist das Glas „immer halbvoll“, er geht nach wie vor mit großem Optimismus und energiegeladen die kommenden Aufgaben an. Immer wieder greift er beim Dienstagtraining in den Ablauf ein, unterbricht Spielzüge und korrigiert die Stellung mancher Spieler, manche nimmt er sich auch zur Seite für ein paar persönliche Worte. Die schmerzhafte 0:3-Niederlage gegen effiziente Gäste aus Wehen Wiesbaden war bereits am Sonntag in der Video-Analyse aufgearbeitet worden. Einhelliger Tenor herrschte darüber, dass das erste Tor nach einem Traumpass in die Tiefe kaum zu verteidigen war. Ärgerlicher war der Nackenschlag direkt nach der Pause, als es der RWE-Abwehr in Überzahl nicht gelungen war, den vorausgegangenen Ballverlust in der eigenen Ecke auszubügeln. Auch die Passivität beim dritten Treffer, als die Verteidigung geschlossen abgeschaltet hatte, war Themen-Schwerpunkt.
Mehr News zu Rot-Weiss Essen
- RWE-Einzelkritik: Abwehr stark, Vonic trifft, Owusu enttäuscht
- Rot-Weiss Essen: Diese Transfers haben sich für RWE gelohnt
- RWE-Pech: Wintzheimer-Schock, Sorgen um zwei weitere Spieler
- RWE kann nicht mit Golz-Verbleib rechnen: Ersatz steht bereit
Aber die Punkte sind nun mal verloren, der Blick geht nur noch in die Zukunft. Entsprechend motiviert und lautstark waren alle beim ersten Training danach bei der Sache, bei dem nur Torben Müsel noch nicht gesichtet wurde, der unterdessen auf dem Fahrrad seine Trainingseinheit absolvierte, im Laufe der Woche soll er aber wieder ins Training einsteigen. Mit dabei war allerdings Kelsey Owusu, der ebenfalls zur Pause rausging, was sich im Nachhinein aber als reine Vorsichtsmaßnahme entpuppte. Und auch Tom Mustier konnte das gesamte Training schmerzfrei absolvieren. So wird der Franzose eine echte Alternative für das defensive Mittelfeld, das nach wie vor um Stabilität bemüht ist.
Viel Wert wurde in der ersten Trainingseinheit auf das schnelle Umschaltspiel gelegt, drei Angreifer und zwei Verteidiger übten sich auf dem halben Trainingsplatz im Torabschluss, bevor es auf das große Feld ging. Tempo und gedankliche Schnelligkeit waren da gefordert. Und für manche waren die ersten 90 Minuten dieser Woche durchaus schmerzhaft: Enrique Rios Alonso, der Unglücksrabe vom Wochenende, erhielt aus kurzer Entfernung einen Schuss ins „Familienzentrum“ und krümmte sich vor Schmerzen am Boden. Auch die neue Woche fängt nicht gut an für ihn.
+++ Wir berichten täglich über Rot-Weiss Essen – jetzt auch auf Instagram! Folgen Sie uns für Videos und Fotos, Meinungen und News - hier geht es zum Account +++