Unterhaching. Rückschlag für Rot-Weiss Essen in der 3. Liga. Bei der SpVgg Unterhaching muss RWE eine vermeidbare 0:2 (0:0)-Niederlage einstecken.
Unterhaching ist eigentlich eine Reise wert. Nur wenig erinnert rund um das Stadion der Spielvereinigung an die Heimspielstätten der Klubs aus dem Ruhrgebiet. Der lange Fußweg zum Stadion der Oberbayern führt durch einen idyllischen Park. Am Eingang des Sportparks wartet ein Biergarten, den Heim- und Gästefans gemeinsam nutzen. Ein unvorstellbares Szenario im Revier. Das besondere Ambiente in Unterhaching sorgte wohl dafür, dass die meisten der 500 mitgereisten Fans des Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen erst kurz vor dem Anstoß ihre Plätze einnahmen.
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Auf den Rängen hatten die Essener Anhänger jedoch deutlich weniger Freude an dieser weiten Auswärtsfahrt, denn ihre Mannschaft unterlag der SpVgg Unterhaching nach einer uninspirierten Leistung mit 0:2 (0:1). RWE verpasste in der 3. Liga einen großen Sprung in der Tabelle. In dieser Verfassung sind Träume von höheren Platzierungen aber ohnehin nicht angebracht. „Bei unseren Möglichkeiten haben wir die nötige Konsequenz vermissen lassen. Das fühlt sich jetzt scheiße an, die Enttäuschung ist natürlich groß. Es wartet viel Arbeit auf uns, das hat das Spiel gezeigt“, fasste es ein frustrierter RWE-Trainer Christoph Dabrowski zusammen.
Rot-Weiss Essen verpasst großen Sprung in der Tabelle
Er hatte gegenüber dem 0:0 gegen Arminia Bielefeld nur eine Änderung vorgenommen. Der wiedergenesene Brumme ersetzte den verletzten Ekin Celebi. Neuzugang Kelsey Meisel (Schalke II) nahm zunächst auf der Bank Platz.
Die Essener starteten vor dem anwesenden DFB-Geschäftsführer und RWE-Mitglied Andreas Rettig vielversprechend in dieses Duell. In den ersten zehn Minuten hatten die Gäste gleich drei gute Möglichkeiten. Die beste hatte der als Linksverteidiger eingesetzte Lucas Brumme, der in der zehnten Minute mit seinem schwachen rechten Fuß die Latte traf.
RWE überzeugt in Unterhaching nur in der Anfangsphase
Doch auf unerklärliche Weise stellten die Essener nach rund 25 Minuten das Fußballspielen ein. Vorne fehlte die Durchschlagskraft, hinten häuften sich Unkonzentriertheiten, die zunächst passive Unterhachinger ins Spiel brachten. In der 13. Minute rettete Tobias Kraulich in höchster Not, als er einen Schuss von Simon Skarlatidis blockte. Das Essener Spiel hakte, Mittelstürmer Leonardo Vonic verzettelte sich immer wieder in Einzelaktionen, Spielmacher Ahmet Arslan war nach gutem Beginn kein Faktor.
Die Essener hatten Glück, dass Jakob Golz seine Mannschaft fünf Minuten vor der Halbzeit mit einer Glanzparade gegen Luc Ihorst vor einem Rückstand bewahrte. Mit einem letztlich leistungsgerechten 0:0 ging es in die Pause, der Trend sprach zu diesem Zeitpunkt aber schon für die Gastgeber.
Das drückte sich zwei Minuten nach dem Seitenwechsel dann auch auf der Anzeigetafel aus. Wie schon so häufig in der jüngeren Vergangenheit übertrieben es die Essener vor dem eigenen Strafraum mit ihrem Aufbauspiel. Eine unendliche Geschichte. José-Enrique Rios Alonso fand nicht den eigenen Mann, sondern einen Gegenspieler. Die Gastgeber bestraften das mit einem von Kapitän Michael Schultz abgefälschten Schuss zum 1:0 (47.). Nils Ortel durfte sich als Torschütze feiern lassen.
RWE: Meisel bringt Schwung ins Spiel
Die Essener brauchten einige Minuten, um sich von diesem Rückschlag zu erholen, zeigten dann aber immerhin eine Reaktion. Dabrowski brachte Thomas Eisfeld und Zugang Kelsey Meisel ins Spiel. Letzterer wirbelte auf der linken Offensivseite und war ein Lichtblick an diesem aus Essener Sicht grauen Tag. Meisel war es auch, der die beste Essener Chance vorbereitete. Der glücklose Vonic rutschte knapp an seiner Hereingabe vorbei (77.).
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Vier Minuten später war das Spiel für die Gäste gelaufen. Hachings bulliger Mittelstürmer Julian Kügel köpfte nach einem Freistoß fast unbedrängt zum 2:0 ein (81.). Es war die Entscheidung und der Endstand. Mit einem Sieg hätte RWE auf den sechsten Tabellenplatz klettern können. Stattdessen haben sich die Essener mit vier Punkten aus vier Spielen vor der Länderspielpause in der unteren Tabellenhälfte eingenistet. Von einem gelungenen Saisonstart kann nicht die Rede sein.