Duisburg. In einem Podcast sprach Ex-Präsident Hellmich über seine Motivation, dem MSV erneut finanziell zu helfen. Warum er ausgerechnet jetzt reagierte.

Walter Hellmich vertraut Michael Preetz. In einem Podcast mit Radio Duisburg bestätigte der frühere Präsident des MSV Duisburg, warum er für den Fußball-Viertligisten sein Portemonnaie aufgemacht hat: „Ich habe das nur gemacht, weil der MSV in absoluter Not ist und ich der Meinung bin, dass er mit Preetz sehr gut aufgestellt ist.“ Er habe vorher gar keinen erkannt, mit dem er hätte reden können, so Hellmich.

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Dass er 200.000 Euro für die Transfers des Regionalligisten zur Verfügung gestellt habe, wollte der 80-jährige Unternehmer gegenüber seinem Gesprächspartner Tim Gißke nicht bestätigen. Es gebe noch keine Schlussrechnung. Hellmich konnte sich aber ebenfalls vorstellen, dass es mehr als 200.000 Euro waren.

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Zum Ablauf der Ereignisse während der Winterpause äußerte sich der Mann, der den MSV von 2002 bis 2010 führte, ebenfalls. Der MSV-Geschäftsführer Michael Preetz sei auf ihn zugekommen und habe gefragt: „Herr Hellmich, können Sie mir helfen? Ich habe das und das vor. Das ist mein Plan.“ Er habe das für sich aufgenommen und sich gesagt: „Dem Menschen kannst du vertrauen, und dann hilfst du ihm mal.“ Er unterstütze den MSV über die Person Preetz „und nichts anderes“. Diese Finanzspritze sei an keinerlei Bedingungen geknüpft.

Walter Hellmich mit Sohn Marc in der Dinslakener Neutor-Galerie.
Walter Hellmich mit Sohn Marc in der Dinslakener Neutor-Galerie. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Im Gespräch bekannte der Dinslakener Unternehmer, dass er nicht einmal wisse, welche Spieler der Verein von seinem Geld verpflichtet habe: „Ich weiß nicht, welche Leute der geholt hat und wie die spielen.“ Er habe die Summe gegeben, damit die Zebras aus der vierten Liga herauskommen. „Ich gehe davon aus, dass er Erfolg hat. Und wenn er keinen Erfolg hat, dann haben wir Pech gehabt.“

„Sie haben null Chance in der Regionalliga und auch nicht in der dritten Liga. Das ist ein Geldgrab. Sie müssen da raus und wenigstens in die zweite Liga.“

Walter Hellmich
Ex-MSV-Chef

Zu seiner Motivation, sich erneut beim Spielverein zu engagieren, nannte Hellmich seine nach wie vor große Verbundenheit: „Wenn Sie achteinhalb Jahre für den MSV da waren, dann können Sie das nicht einfach abschütteln.“ Das allein aber war es aus seiner Sicht nicht: „Dass die Fans mit 16.000 oder 17.000 kommen und dem MSV die Stange halten, das hat mich mitgenommen. Man kann den MSV jetzt nicht untergehen lassen.“

Walter Hellmich wollte zudem nicht ausschließen, dass er weiterhin dem Verein finanziell unter die Arme greift. Eine Zukunft habe der MSV nur in der Zweiten Liga. „Da muss ein Durchmarsch sein. Da muss man sehen, ob man die Geldmittel hat. Sie haben null Chance in der Regionalliga und auch nicht in der Dritten Liga. Das ist ein Geldgrab. Sie müssen da raus und wenigstens in die zweite Liga“, so Hellmich. Es gebe ja jetzt die Verantwortlichen, die so viel Ahnung haben und wissen, wie man erfolgreich sein kann.