Duisburg. Die Fans diskutieren das Engagement von Walter Hellmich kontrovers und emotional. Der Klub muss für Klarheit sorgen. Ein Kommentar.
In Sachen Hellmich ist nun der MSV Duisburg am Zug. Die Berichterstattung über die neuen finanziellen Hilfen von Ex-Präsident Walter Hellmich in dieser Zeitung hat wenig überraschend für viel Aufsehen gesorgt. Es stehen aber Fragen im Raum. Erst die Antworten ermöglichen eine umfassende Einordnung des neuen Engagements des Dinslakener Unternehmers.
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Die entscheidende Frage, die auch viele Fans beschäftigt, ist: Hat Walter Hellmich seine Hilfe an Bedingungen geknüpft? Teile der Fangruppierungen befürchten, dass der mittlerweile 80-Jährige auf diesem Weg wieder Einfluss auf das Tagesgeschäft nehmen will. Hier ist nun der MSV mit Geschäftsführer Michael Preetz gefordert, für Klarheit zu sorgen. Ohnehin ist die MSV-Führung im Zuge seiner personellen Umstrukturierungen auf der administrativen Ebene im vergangenen Jahr mit dem Versprechen angetreten, transparent zu sein. Diese Transparenz ist gerade bei dieser sensiblen und hochemotionalen Sache nun erforderlich.
Ohne Walter Hellmich wäre der MSV im Jahr 2002 mausetot gewesen. Der Unternehmer rettete den Verein und schuf die Voraussetzungen dafür, dass die Zebras zweimal den Aufstieg in die Bundesliga schafften. Aber ebenso musste Hellmich die Verantwortung dafür tragen, dass der MSV später in eine dramatische Schieflage geraten war. Fehleinschätzungen führten zu einem Absturz im sportlichen und wirtschaftlichen Bereich. Die beiden sofortigen Erstliga-Abstiege in den Jahren 2006 und 2008 waren keine Betriebsunfälle, sondern darin begründet, dass es im sportlichen Bereich keine Nachhaltigkeit gab.
Nun dürfte fraglich sein, inwieweit Hellmich überhaupt wieder eine Machtposition im Umfeld des MSV erlangen könnte oder überhaupt will – und das nicht nur aufgrund seines Alters. Der Ex-Präsident verfügt nicht mehr über sein Netzwerk, mit dessen Hilfe er nach Belieben die Strippen ziehen konnte.