Duisburg. Viele Duisburger Anhänger, die sich das Spiel ihrer Mannschaft in Gelsenkirchen anschauen wollen, werden enttäuscht sein.

Der FC Schalke 04 gegen den MSV Duisburg – dieses traditionsreiche Duell hätte auch in der Fußball-Regionalliga eine große Nummer werden können, auch wenn es naturgemäß nur die Zweitvertretung der Königsblauen ist, mit der es Dietmar Hirsch und sein Team zu tun bekommen. Doch der Rahmen für dieses Spiel, das am Samstag, 28. September, über die Bühne geht, wird ein vergleichsweise bescheidener sein. Und nun wurde auch noch der Anpfiff weiter nach hinten verlegt.

Auch interessant

Als Ende Juli die termingenaue Ansetzung des neunten Regionalliga-Spieltags erfolgte, war die Überraschung seitens der MSV-Fans groß. Die von vielen zweifellos mit Spannung erwartete Partie gegen das Team aus der Schalker „Knappenschmiede“ sollte am 28. September um 19.30 Uhr beginnen. Die naheliegende Erklärung: Am gleichen Tag tragen die Schalker Profis ihr Zweitliga-Duell beim westfälischen Rivalen SC Preußen Münster ebenfalls abends um 20.30 Uhr aus. Die Strategie der Sicherheitsbehörden bei solchen Konstellationen ist bekannt: Um Zusammenstöße von potenziell rivalisierenden Fangruppierungen zu verhindern, spielen die „Erste“ und der Unterbau in der Regel zeitgleich, damit die Wahrscheinlichkeit eines Aufeinandertreffens bei letzterem minimiert wird. So war es ja beispielsweise schon beim Gastspiel von Fortuna Düsseldorf II in der Schauinsland-Reisen-Arena, als die gleichzeitige Partie der Zweitliga-Mannschaft dafür sorgte, dass der Gästeblock fast völlig leer blieb.

Mehr zum MSV Duisburg

Im aktuellen Fall wird es umgekehrt sein: Womöglich sind die MSV-Fans unter sich. Um wirklich alle Eventualitäten auszuschließen, wurde nun auch noch der Anstoß um eine halbe Stunde nach hinten auf 20 Uhr gelegt. Ob es so schlau ist, ein von der Konstellation her immer noch potenzielles Risikospiel in abendlicher Dunkelheit auszutragen, sei einmal dahingestellt. Wie viele Duisburgerinnen und Duisburger dann aktiv auf den Rängen unterstützen können, ist noch völlig offen. Das alte Parkstadion, bis zur Eröffnung der heutigen Veltins-Arena Heimstätte der Schalker Profis, bietet nach einem Rückbau noch Platz für ganze 3149 Menschen, davon üblicherweise 800 Gäste. Ob dieses Kontingent aufgestockt wird, weil vermutlich kaum Heimfans da sein werden, wann die Karten in Duisburg in den Verkauf geht, wer dafür ein eventuelles Vorkaufsrecht besitzt – allesamt Fragen, die der MSV derzeit nicht beantworten kann, weil es dazu noch keinen Informationsfluss aus Gelsenkirchen gab.

Die Tribüne im Parkstadion: Wer hier wohl am 28. September Platz nehmen darf?
Die Tribüne im Parkstadion: Wer hier wohl am 28. September Platz nehmen darf? © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

Was klar ist: Eine Alternative zur Austragung im Parkstadion gab und gibt es nicht. Der Westdeutsche Fußballverband hat die Möglichkeit, sogenannte Ausweichstadien anzugeben, gestrichen. Ein Umzug müsste demnach von den zuständigen Sicherheitsbehörden angeordnet werden. Diese haben jedoch, wie es heißt, für einen Anpfiff im Parkstadion grünes Licht gegeben, so dass kein Ausweichen vonnöten ist – und auch die Schalker selbst haben kein großes Interesse daran, weil die Kosten, die ein Spiel in der Arena mit sich bringen würde, auch von einem dann zu erwartenden Fanansturm aus Duisburg nicht gedeckt würden. Man darf gespannt sein, wie der Anhang, der es inzwischen gewohnt ist, zu Auswärtsspielen in großer Zahl mitzureisen, darauf reagiert. Auf der Facebook-Seite des MSV wurde bereits in einem Kommentar vorgeschlagen: „Einfach mit 8000 hinfahren.“