Duisburg/Paderborn. Mit Daniel Brinkmann sitzt ein Mann mit viel Profi-Erfahrung auf der Bank der Paderborner Zweitvertretung. Sein Team ist extrem jung.
Er ist zurück an dem Ort, wo für ihn alles begann. 2005 unterschrieb Daniel Brinkmann seinen ersten Profivertrag beim Fußball-Zweitligisten SC Paderborn 07, es folgte eine respektable Karriere mit über 180 Einsätzen in Deutschlands drei obersten Klassen, ehe er 2020 auf den Trainerstuhl des SC Wiedenbrück wechselte. Von dort wiederum ging es in diesem Jahr sozusagen heim zu jenem Klub, für den er auch schon als Jugendlicher gekickt hatte. Seit dem Sommer ist der 38-Jährige als Chefcoach verantwortlich für die Zweitvertretung des SC Paderborn, mit der er am Freitagabend (19 Uhr) auf den MSV Duisburg trifft.
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„Natürlich ist das ein besonderes Spiel“, freut sich Daniel Brinkmann auf das Duell mit den Zebras, die er als „Topfavorit“ der Liga bezeichnet: „Das haben sie ja auch bisher gezeigt. Es gibt Spieler wie Alexander Hahn oder Gerrit Wegkamp, die eine solche Situation in Münster schon erlebt haben. Oder einen Malek Fakhro, der ein absoluter Goalgetter ist. Oder Jakob Bookjans... man könnte den ganzen Kader nennen.“ Der SCP-Coach hat den MSV beim 1:0-Auftaktsieg in Gütersloh selbst unter die Lupe genommen, ansonsten natürlich Videos angeschaut: „Das ist eine sehr erfahrene Mannschaft mit einem sehr erfahrenen Trainer, der die Liga gut kennt und der meine Art, Fußball zu spielen, gut kennt.“
„Das ist eine sehr erfahrene Mannschaft mit einem sehr erfahrenen Trainer, der die Liga gut kennt und der meine Art, Fußball zu spielen, gut kennt.“
Viereinhalb Jahre lang betreute Daniel Brinkmann den SC Wiedenbrück, ehe es ihn nun zurück nach Paderborn zog, wo er auf den zu Eintracht Frankfurt gewechselten Dennis Schmitt folgte. Dieser hatte mit der 2023 aufgestiegenen „Zweiten“ als 14. zwar tabellarisch knapp, aber doch mit fünf Punkten Vorsprung den Klassenerhalt geschafft. Den ersten Schritt, dies am Ende der laufenden Saison zu wiederholen, vollzog der Unterbau des Zweitligisten am vergangenen Samstag mit dem ersten Punktspielsieg unter Brinkmann, einem deutlichen 4:1 beim Wuppertaler SV. Anschließend ließ der Coach ein wenig aufhorchen, als er erklärte, er hätte sich von seiner Mannschaft am Spielende „noch mehr Gier“ gewünscht. Das unterstrich er noch einmal: „Man hat nicht so oft das Glück, so deutlich und dann noch in Überzahl zu führen. Bei einem solchen Spielstand muss man nicht so früh verwalten.“
Eine von den Sachen, die der gerade am DFB-Pro-Lizenz-Lehrgang teilnehmende Daniel Brinkmann seinem jungen Team in der gemeinsamen Zeit noch vermitteln wird. Bis auf Adrian Bravo Sanchez (30) und Julius Langfeld (29) ist kein Akteur älter als 23 Jahre. Zu den Youngstern im Kader zählt auch einer mit MSV-Vergangenheit: Julius Bugenhagen war in der vergangenen Saison Kapitän der U-19-Zebras und unternimmt in Paderborn nun seine ersten Profischritte. Im ersten Saisonspiel (1:1 gegen den 1. FC Düren) durfte er auch gleich mitwirken, doch danach bremste ihn eine Gehirnerschütterung aus, weshalb er auch gegen seinen Ex-Klub nicht dabei sein wird.
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Das Spiel gegen den MSV ist für den SCP II erst das zweite der Saison auf eigenem Platz. Für das Duell der Reserven gegen den 1. FC Köln wurde das Heimrecht getauscht, weil es sonst zu einer Terminkollision mit der eigenen „Ersten“ gekommen wäre. Wie das Zweitliga-Team spielt auch die Regionalliga-Truppe in der 15.000 Personen Platz bietenden Home Deluxe Arena – für Daniel Brinkmann trotz naturgemäß nicht immer hoher Zuschauerzahlen ein Vorteil: „Wir haben Top-Kabinen und einen Top-Rasen.“ Und am Freitag halt auch genug Platz für wieder zahlreich mitreisende MSV-Fans.