Duisburg. Der MSV spielt in der ersten Runde des FVN-Pokals beim Landesligisten Blau-Weiß Dingden. Das DFB-Pokal-Ticket ist das Fernziel.
Im Fußball-Niederrheinpokal erlebte der MSV Duisburg in den letzten fünf Jahren Pleiten, Blamagen und Abstürze. Am Dienstag starten die Zebras erstmals als Regionalligist in den Landespokal. In der ersten Runde treten die Meidericher beim Landesligisten Blau-Weiß Dingden an. Anstoß am Mumbecker Bach ist um 19.30 Uhr. Für den MSV geht es nicht nur darum, das gerade zurückgewonnene Vertrauen der Fans nicht unnötig aufs Spiel zu setzen. Am Ende des Wettbewerbes gibt es nicht nur einen Pokal, sondern auch das lukrative Ticket für die erste Runde im DFB-Pokal.
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Zuletzt spielte der MSV am 14. September 2020 im DFB-Pokal und verlor gegen Borussia Dortmund mit 0:5. Für 300 Fans war das damals trotz der Niederlage ein Highlight: Während der Corona-Pandemie durfte der MSV zumindest für diese kleine Gruppe erstmals wieder die Stadiontore öffnen. Qualifiziert hatten sich die Meidericher über die Liga. Den Niederrheinpokal hatten die Zebras zuletzt 2017 mit einem 2:0 im Finale bei Rot-Weiss Essen gewonnen. Drittliga-Meister und Landespokal-Sieger: Die Fans feierten das Double und träumten von besseren Zeiten.
„Im Pokal entscheidet nicht die Aufstellung, sondern die Einstellung. Das müssen wir annehmen.“
Nach dem Zweitliga-Abstieg im Jahr 2019 wurden die Meidericher im Niederrheinpokal nicht mehr glücklich. Im Oktober 2019 verloren die Zebras in der zweiten Runde beim Oberligisten SSVg Velbert mit 0:2. In der Folgesaison erreichte der MSV immerhin das Halbfinale, kassierte aber dann eine 2:6-Klatsche beim Regionalligisten Wuppertaler SV. Im April 2022 verloren die Zebras 0:1 beim Viertligisten SV Straelen. Im September 2022 war in der zweiten Runde mit einem 1:2 beim Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen Schluss. Und in der letzten Saison blamierte sich der MSV am dritten Arbeitstag von Trainer Boris Schommers mit einer 0:1-Niederlage nach Verlängerung beim Oberligisten KFC Uerdingen.
In allen Fällen gab die Favoritenrolle des damaligen Drittligisten keinen Ausschlag, die Duisburger Teams scheiterten an sich selbst, weil sie die Pokalkämpfe nicht angenommen hatten. So sagt der aktuelle MSV-Trainer Dietmar Hirsch vor dem Spiel in Dingden, den der 52-Jährige als „gefährlichen Gegner“ bezeichnet: „Im Pokal entscheidet nicht die Aufstellung, sondern die Einstellung. Das müssen wir annehmen.“
Dass der Coach personell rotieren will, heißt nicht, dass er den Landesligisten auf die leichte Schulter nimmt. Hirsch hat den Anspruch, dass sein Kader qualitativ so stark besetzt ist, dass auch Spieler, die zuletzt hinten anstanden, sich nahtlos in die in der Liga viermal erfolgreiche Truppe einfügen können. Kevin Kunz feiert am Dienstag im Tor sein Pflichtspieldebüt. Kicker wie Franko Uzelac, Luis Hartwig, Mert Göckan und Jihad Boutakhrit könnten am Dienstag größere Spielanteile erhalten. Zudem stellt Hirsch das Comeback des ehemals Langzeitverletzten Joshua Bitter in Aussicht.
Gastgeber Blau-Weiß Dingden geht mit breiter Brust in den Pokalkampf. Mit einem 4:0 über den SV Scherpenberg verbuchten die Hamminkelner am vergangenen Freitag einen Traumstart in die Landesliga-Saison.