Duisburg. Ingo Wald, Präsident des MSV Duisburg, hat lange mit sich gerungen, ob er noch einmal kandidiert. Nun hat er sich entschieden.

Ingo Wald hat lange mit sich gerungen, ob er bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des MSV Duisburg am Dienstag, 23. Juli, noch einmal mit einem Team kandidieren wird. Der 66-Jährige hat sich nun entschieden. Zuvor hatten bereits drei Mannschaften ihre Kandidaturen erklärt.

Um 16.26 Uhr schickte Ingo Wald am Montag eine E-Mail an den Wahlausschuss des MSV Duisburg. Der Inhalt: Wald wird sich noch einmal zur Wahl stellen. Der noch amtierende Präsident zieht mit einer neuen Mannschaft ins Rennen. Dem Team gehören Thorsten Immel (48), Thorben Albrecht (32) und Olaf Zimmer (44) an. Im Gespräch der Redaktion erklärte Wald, dass es ihm um einen „geordneten Übergang“ gehe. Im Falle einer Wahl wolle er sich Ende 2025 zurückziehen und den Staffelstab weitergeben.

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Bei der ordentlichen Mitgliederversammlung im April hatte Ingo Wald Neuwahlen ausgerufen. Fast bis zur letzten Minute der Bewerbungsfrist ließ der 66-Jährige offen, ob er sich zurückzieht oder noch einmal antritt. 14 Tage vor der Versammlung müssen Bewerbungen beim Wahlausschuss vorliegen. Wie Wald erklärte, habe er sich am Sonntagabend entschieden.

Der Präsident, der seit zehn Jahren beim MSV im Amt ist, geht mit einem neuen Team ins Rennen. Seine noch amtierenden Mitstreiter Robert Komossa und Uwe Struck hatten ihre Rückzüge bereits erklärt. Nun stehen auch Ulf Schott und Udo Steinke nicht mehr zur Verfügung. Schott soll dem MSV aber ehrenamtlich verbunden bleiben, so Wald, der das Netzwerk des Fifa-Managers schätzt: „Ohne ihn hätten wir nicht den Kontakt zu Michael Preetz herstellen können.“ Drei neue Gesichter gehören dem Schattenkabinett an. Thorsten Immel ist als Geschäftsführer in der Stahlbranche tätig. Thorben Albrecht ist als Marketingchef in einem Verlagshaus aktiv. Olaf Zimmer ist geschäftsführender Gesellschafter beim MSV-Sponsor Zoxs. Ein fünftes Mitglied könnte sich auf der nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung Anfang nächstes Jahres zur Wahl stellen.

„Dieses Team braucht keine Besserwisser, sondern einen Vorstand, der den Rücken frei hält.“

Ingo Wald
MSV-Präsident über die Rolle des Vorstandes gegenüber der Geschäftsstelle

Ingo Wald hatte noch Anfang des Jahres betont, dass er nicht an seinem Stuhl klebe und beklagt, dass Nachfolgekandidaten nicht zu finden seien. Obwohl nun drei Kandidatenteams bereits im Rennen sind, will Wald es noch einmal wissen. „Wenn mich eines dieser Teams richtig überzeugt hätte, würde ich nicht antreten“, so der MSV-Boss am Montag. Der 66-Jährige wirbt damit, im Herbst letzten Jahres den Neuanfang eingeleitet zu haben. Mit Geschäftsführer Michael Preetz und Marketingchef Christian Koke bewege sich der MSV nun in die richtige Richtung. Die Aufgabe des neuen Vorstandes sei künftig, die Arbeit des Geschäftsstellenteams zu unterstützen. Wald: „Dieses Team braucht keine Besserwisser, sondern einen Vorstand, der den Rücken frei hält.“

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Als Beweggrund für eine Kandidatur nannte Ingo Wald auch den Abstieg in die Regionalliga. „Dieser Stachel sitzt tief, die Narben werden wohl nie verheilen. Aber ich möchte dazu beitragen, dass wir mit dem Wiederaufstieg in die 3. Liga die Wende schaffen.“ Wer als „Kronprinz“ für Ende 2025 bereitstehe, ließ Wald derweil offen.

Am 23. Juli kommt es bei der Versammlung nun zu einer Kampfabstimmung. Zuvor hatten bereits das „MSV-Team-Zukunft“ um Thomas Maaßen, das Team „Zebras. Wir. Zusammen“ um Sebastian Paradis und das „Team1902“ um Christian Stiefelhagen ihre Kandidaturen erklärt und befinden sich bereits im Wahlkampfmodus. Auch Ingo Wald will sich mit seinen neuen Mitstreitern bis zur Wahl den Mitgliedern präsentieren und Termine anbieten. Über die Chancen wollte Wald am Montag keine Einschätzung abgeben: „So eine Wahl gibt es in der Geschichte des MSV zum ersten Mal. Prognosen sind kaum möglich.“