Duisburg. Am Sonntag beim Spiel gegen Dynamo Dresden schauen die Kicker vorbei, die vor 30 Jahren den Bundesliga-Aufstieg geschafft haben.

Da bekommt man nun schon regenfeuchte Augen. Fürs Heimspiel der Fußball-Drittligisten MSV Duisburg am Sonntag gegen Dynamo Dresden (13.30 Uhr) haben sich die Zebras von 1993 angekündigt. Fast alle Mann sollen kommen. 30 Jahre also ist es her, als die Kicker nach dem Wechsel von Uwe Reinders (auf dem 2. Tabellenplatz) zu Ewald Lienen als Tabellenzweiter den Sprung in die Bundesliga schafften.

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Im Kader war damals Michael Preetz. Der Stürmer war ganz aktuell mal im Gespräch als Nachfolger von Ralf Heskamp in der Position des Sportlichen Leiters. Vielleicht ist er das immer noch. Nur dass niemand mehr was von Gesprächen hört. Aus der Vorstandsetage liest man in offenen Briefen nur das Wort „neue Gesamtstruktur“. Wann diese installiert wird und wie wird sie aussehen? Keine Ahnung. Es ist nur das Schweigen der Männer zu hören.

Während es also vor 30 Jahren rauf in die Erstklassigkeit ging, steht derzeit der Absturz in die vierte Liga zu befürchten. Die Zebras sind Tabellenvorletzter und müssen mindestens fünf Punkte zum rettenden Ufer aufholen. Drei Spiele und fünf Punkte mehr auf dem Konto haben die Stimmung, aber nicht die Lage ernsthaft verbessert. Vor dem Spiel gegen den Tabellenzweiten aus Sachsen muss Coach Boris Schommers zudem seine Offensivabteilung neu sortieren. Sebastian Mai, der als Verteidiger alle gelernten Stürmer im Kader schlecht aussehen ließ, passt gegen Dresden. Der Kapitän handelte sich beim 1:1 in Aue die fünfte gelbe Karte ein. Mai fehlt damit beim Kick gegen seinen „Heimatverein“. Benjamin Girth, von Hauptberuf Stürmer, darf sich mittlere Hoffnungen machen. Allerdings trainierte auch U-19-Stürmer Kaan Inanoglu erneut „oben“ mit.

MSV Duisburg: Jander pausiert weiterhin

Überdies fehlte zum Trainingsauftakt am Dienstag weiterhin Caspar Jander. Der Mann mit überdurchschnittlich viel Talent im Kader hatte sich beim 1:0 über Lübeck am Sprunggelenk verletzt. Die anhaltende Trainingspause lässt vermuten, dass Jander auch gegen Dresden nicht in der Startelf steht. Immerhin, der 19-jährige Santiago Castaneda vertritt ihn mehr als ordentlich.

Zudem fehlte beim Übungsnachmittag Torhüter Vincent Müller. Der Torwart meldete sich krank. Echte Sorgen um seinen Einsatz gegen Dresden waren wahrzunehmen. U-19-Keeper Fotios Adamidis half dafür im Training aus. Denn an einen Einsatz von Ersatzkeeper Dennis Smarsch ist derzeit so wenig zu denken wie an eine Rückkehr von Chinedu Ekene und Pascal Köpke. Alle drei sind langzeitverletzt.

Beim MSV wurde ein runder Geburtstag gefeiert

Doch es gibt auch gute Nachrichten. Marvin Knoll konnte mit der Mannschaft üben. Der Innenverteidiger hatte sich beim 1:1 in Aue nach einer Hüftprellung auswechseln lassen müssen. Knoll hält hinten den Laden ordentlich zusammen. Sein Ausfall wäre ein Verlust.

Hatte was Rundes zu feiern: Torwarttrainer Sven Beuckert.
Hatte was Rundes zu feiern: Torwarttrainer Sven Beuckert. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Schließlich noch ein Glückwunsch: Torwarttrainer Sven Beuckert wurde am Dienstag 50 Jahre alt. Beuckert war Ersatzkeeper der Mannschaft, die 2005 in die Bundesliga aufstieg. Dynamo Dresden war auch damals einer der Konkurrenten. Das Heimspiel ging seinerzeit mit 4:2 an die Meidericher. Vier MSV-Tore in einem Spiel! Und schon wieder bekommt man regenfeuchte Augen.