Hockenheim. Fernando Alonso ist der große Gewinner des Großen Preises von Hockenheim: Der Spanier kam im Ferrari vor Sebastian Vettel im Red Bull als Erster ins Ziel und baute damit seine WM-Führung aus. Michael Schumacher schaffte es trotz Startplatz drei nicht aufs Treppchen.

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel muss weiter auf seinen ersten Heimsieg warten. Der Red-Bull-Pilot wurde beim Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring am Sonntag hinter Fernando Alonso zunächst Zweiter - nach einer Durchfahrtsstrafe fiel er aber auf Rang fünf zurück. Der Spanier holte sich im badischen Motodrom nicht nur seinen dritten Saisonsieg, sondern baute zugleich die Führung in der WM-Gesamtwertung aus. Der Ferrari-Pilot führt nach dem 30. Sieg seiner Karriere mit 154 Punkten vor Vettels Teamkollege Mark Webber (120) und Vettel (110).

Damit bleibt Vettel in seinem Geburtsmonat Juli weiterhin ohne Sieg. Der 25-Jährige hatte bereits vor dem Rennen gescherzt, man solle den Grand Prix einfach in den August verlegen. Die Chance, die schwarze Juli-Serie zu beenden, hat Vettel aber bereits am kommenden Sonntag beim Großen Preis von Ungarn in Budapest.

Für Rekordweltmeister Michael Schumacher reichte es wie schon vor zwei Wochen in Silverstone trotz seines dritten Startplatzes nicht zum Podium; der siebenmalige Champion wurde erneut Siebter. Auch Nico Hülkenberg konnte seinen Startplatz vier im Rennen nicht nutzen. Der im Qualifying überraschend schnelle Force-India Pilot wurde bis auf Platz neun durchgereicht. Schumachers Teamkollege Nico Rosberg krönte seine Aufholjagd von Platz 21 aus als Zehnter mit immerhin einem WM-Punkt. Timo Glock war als 22. deutsches Schlusslicht

Ärger für Red Bull vor dem Rennen

Der Tag hatte für Red Bull und Vettel bereits mit Ärger begonnen. Nach Ansicht des Technischen Delegierten Jo Bauer soll der RB8 des Weltmeister-Teams gegen das Regelwerk verstoßen. Eine Stunde vor dem Start gab es aber einen Freispruch, wenn auch keinen erster Klasse, da die Stewards offenbar nicht alle Argumente des Teams teilten. Ein kleiner Nachgeschmack bleibt, so oder so. Und die Möglichkeit, dass die anderen Teams Einspruch einlegen, ebenfalls.

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Nach zwei Tagen mit teils heftigen Schauern hatte vor allem Schumacher nach seinem starken Qualifying auf nasser Strecke auch für das Rennen auf Regen gehofft. Der Wunsch blieb dem 43-Jährigen verwehrt, über dem Motodrom schien beim Start die Sonne. Alonso verteidigte seine Führung souverän vor Vettel, während der Weltmeister wütende Angriffe von Schumacher abwehren musste.

Hamilton mit Plattfuß

Danach gab Vettel jedoch Gas und setzte seinerseits den führenden Spanier unter Druck. Für McLaren-Pilot Lewis Hamilton war sein 100. Rennen nach einem Plattfuß in der dritten Runde schon früh verloren, der Brite reihte sich als 22. wieder ins Feld ein. Einen großen Sprung nach vorne machte Rosberg: Bereits in der neunten Runde hatte er neun Plätze gutgemacht.

Zur Hälfte des Rennens fuhr Vettel zwar im Windschatten des Ferrari, kam an Alonso aber weiter nicht vorbei. Schumacher und Hülkenberg lagen hinter Button und Räikkönen noch auf den Plätzen fünf und sechs. Rosberg setzte indes seine Aufholjagd fort und lag als Zehnter erstmals in den Punkten. In der 42. Runde setzte sich Button nach einem gemeinsamen Stopp von Alonso und Vettel zunächst zwischen die beiden und übernahm als Zweiter die Verfolgung von Alonso. In der vorletzten Runde schnappte sich Vettel zwar den Briten, doch Alonso verteidigte seine knappe Führung tapfer ins Ziel - und für Vettel folgte das dicke Ende nach dem Rennen. (dapd)