Witten. Die Fußballer des TuS Stockum müssen den Start in die zweite Saisonhälfte verschieben. Es ist unklar, wann an der Pferdebachstraße wieder gespielt werden darf.

Besser kann eine Vorbereitung für einen Fußball-A-Kreisligisten nicht laufen: Der TuS Stockum feierte klare Siege und scharrte schon mit den Hufen, um am Sonntag gegen den VfB Annen die Aufholjagd fortzusetzen. Doch während es sportlich sehr gut läuft, läuft es in den Abwasserrohren an der Pferdebachstraße überhaupt nicht mehr.

Eine kaputte Umwälzpumpe sorgt seit rund zwei Wochen dafür, dass in Stockum die Duschen nicht mehr genutzt werden können. Noch schlimmer ist aber, dass auch die Toiletten gesperrt sind. Bis zur Reparatur dieser Pumpe ist daher kein Spiel mit Zuschauern möglich, und alle Partien sind abgesagt.

Ohne Toiletten ist der Verkauf von Getränken und Speisen nicht gestattet

„Die ersten Probleme gab es schon Ende des vergangenen Jahres“, sagt TuS-Trainer Julian Zimmer. „Die Pumpe wurde zwar erst einmal repariert, versagte dann aber im Januar vollends.“ Die Trainingseinheiten seien dadurch nicht in Mitleidenschaft gezogen worden, sagt der Coach. „Die Spieler haben entweder in unserer Turnhalle geduscht oder sind dafür nach Hause gefahren.“

„Wir stehen nicht unter Druck, denn der Verein verlangt von uns keine Meisterschaft. Sollten wir die Chance aber bekommen, werden wir sie auf jeden Fall nutzen und in die Bezirksliga gehen.“

Julian Zimmer,
der Trainer des Wittener Fußball-A-Kreisligisten TuS Stockum

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Während das theoretisch auch eine Lösung für die Heimspiele wäre, verhindert aber die Schließung der sanitären Anlagen eine Austragung mit Zuschauern. Der Jurist Julian Zimmer hat sich in das Thema eingelesen: „Wenn wir keine Toiletten anbieten“, sagt der Stockumer Trainer, „dürfen wir keine Getränke oder Speisen verkaufen.“ Diese Vorschrift sei auch sinnvoll, denn es wäre äußerst unhygienisch, wenn sich das Publikum in die Büsche schlagen müsse, um seine Notdurft zu verrichten.

Der Trainer des SV Bommern hat seinem Team ein spielfreies Wochenende versprochen

Wie lange der TuS Stockum keine Begegnungen mehr austragen kann, liegt nicht in der Hand des Vereins. „Das ist Aufgabe der Stadt, und diese muss darauf warten, bis sich eine Firma darum kümmern kann“, sagt Julian Zimmer. Sportlich passt dem Coach des Tabellenzweiten der Ausfall des Derbys gegen den VfB Annen überhaupt nicht in den Kram.

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„Ich habe den Trainingsplan natürlich genau auf diesen Termin abgestimmt. Stattdessen haben wir nun spielfrei“, sagt er. Alle Versuche, noch ein Testspiel zu organisieren, waren vergeblich, denn im weiten Umkreis beginnen am Wochenende wieder die Punktspiele. „Ein Termin gegen den SV Bommern war auch nicht möglich, da Niklas Müllers seiner Mannschaft ein spielfreies Wochenende versprochen hat“, sagt Julian Zimmer.

7:2-Erfolge über die DJK TuS Rotthausen und Rot-Weiß Stiepel – konditionelles Plus

Die beiden 7:2-Erfolge über die A-Kreisligisten DJK TuS Rotthausen aus Gelsenkirchen und Rot-Weiß Stiepel aus Bochum unterstrichen deutlich, wie gut die Stockumer schon in Form sind. Julian Zimmer sieht dafür mehrere Gründe. „Ich habe noch einmal kräftig an der Fitness gearbeitet, und da waren auch ein paar Schweineeinheiten dabei“, sagt er. „Das hat man in den Spielen gemerkt, als der Gegner nach 70 Minuten platt war und wir noch Vollgas geben konnten.“

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Auch taktisch habe er Fortschritte erkannt, sagt Julian Zimmer. Dabei konnte er sich auf die tatkräftige Unterstützung seiner erfahrenen Fußballer wie Tim Rehne, Maik Bollmann und Hendrik Weber verlassen. „Sie sorgen dafür, dass die jungen Spieler in kritischen Situationen nicht aus den Systemen ausscheren, auch wenn das nicht immer ganz zu vermeiden ist“, sagt er.

Vier Punkte Rückstand: Stockum muss nicht aufsteigen, würde die Chance aber wahrnehmen

Die Tabellensituation lässt noch auf einen Aufstieg hoffen, denn der Rückstand auf Tabellenführer Hedefspor Hattingen beträgt nur vier Punkte. Allerdings steht noch eine Entscheidung über die Hattinger 1:3-Niederlage gegen Concordia Wiemelhausen II aus. Dieses Match könnte eventuell neu angesetzt werden, so dass auch ein Sieben-Punkte-Rückstand möglich wäre.

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Aufstieg? Da bleibt Julian Zimmer recht gelassen. „Wir stehen nicht unter Druck, denn der Verein verlangt von uns keine Meisterschaft“, sagt der Trainer des TuS Stockum. „Sollten wir die Chance aber bekommen, werden wir sie auf jeden Fall nutzen und in die Bezirksliga gehen.“

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