Witten. Als Zweiter hinter Hedefspor kann der TuS Stockum zur Saisonhalbzeit mit seiner Bilanz gut leben. Mit einer Serie und einer Wittener Derbypleite aber gar nicht.

Den Blick auf die Tabelle der A-Kreisliga (Gruppe 2) nach der Hinrunde der Saison 2024/25, den lassen sie sich derzeit gefallen beim TuS Stockum. Denn aktuell steht nur eine Mannschaft im Klassement noch besser da als die Wittener, die mit 33 Punkten eine prima erste Serie gespielt haben. Auch wenn Trainer Julian Zimmer weiterhin darauf besteht, nicht den Titelgewinn als anzustrebendes Ziel ausgegeben zu haben - das Potenzial für mehr schlummert ganz gewiss im Kader der Rot-Weißen.

Einmal müssen sie noch ran in diesem Kalenderjahr, die Stockumer. Am kommenden Sonntag (1. Dezember, 14.30 Uhr) geht’s zum Tabellenachten Amac Spor Dahlhausen. Eine unbequeme, wenn aber durchaus machbare Aufgabe für die Zimmer-Elf, die das Hinspiel locker mit 6:0 gewann. Drei Punkte bei den Bochumern, dann können es sich die Kicker von der Pferdebachstraße in der vorweihnachtlichen Zeit wirklich gut gehen lassen. Allein Klassenprimus Hedefspor Hattingen hat derzeit noch vier Zähler mehr auf dem Konto als der TuS. „Das war die einzige Partie, in der wir chancenlos waren“, erinnert sich Julian Zimmer nicht gerne an die 0:3-Heimpleite zurück.

Bislang nur zwei Niederlagen für den Tabellenzweiten TuS Stockum

Die zweite Niederlage, die die Wittener kassierten, wurmt den Trainer indes noch immer. Im Lokalderby beim VfB Annen setzte es eine 1:2-Abfuhr - inklusive eines verschossenen Strafstoßes der Rot-Weißen. Und auch die drei Unentschieden in Serie, die man sich gegen Langendreer 04, beim FSV Witten und gegen SuS Wilhelmshöhe leistete, waren so gar nicht nach Zimmers Geschmack. „Da haben wir völlig unnötig viele Punkte liegen lassen“, ärgert er sich im Nachhinein gewaltig. Doch grundsätzlich spricht er von einer guten 15-Spiele-Bilanz und ist „absolut zufrieden“ mit dem Stand der Dinge beim TuS Stockum. „Platz zwei nach der Hinrunde - so war der Wunschplan vor der Saison.“

Und nicht nur der Blick aufs nackte Zahlenwerk - mit der zweitbesten Offensiv- wie Defensiv-Statistik (bei 48:21-Toren) - hellt beim Coach der Wittener die Gesichtszüge auf. „Wir haben es nach einem relativ großen personellen Umbruch im Sommer geschafft, einige sehr erfahrene Spieler einzubauen, aber auch viele junge Leute zu integrieren“, sagt Zimmer. Mit einem Kader von 24 Feldspielern und vier Torhütern lässt sich hervorragend arbeiten. „Zumal wir in dieser Saison bislang wirklich weitgehend verletzungsfrei geblieben sind. Das hat man auch nicht oft“, so der Trainer.

„Was mich vor allem freut, ist die Entwicklung unserer jüngeren Spieler. Das ist wirklich überragend. Sie reifen hier auf und neben dem Platz.“

Julian Zimmer, Trainer des TuS Stockum
Mit der ersten Saisonhälfte in der A-Kreisliga absolut zufrieden: Stockums Trainer Julian Zimmer.
Mit der ersten Saisonhälfte in der A-Kreisliga absolut zufrieden: Stockums Trainer Julian Zimmer. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Zwischenzeitlich fiel mal Youngster Julian Zöllner (mit acht Toren zweitbester Schütze hinter Tim Rehne/10) für mehrere Wochen aus, doch das hat man gut weggesteckt. Etwas schwieriger war es schon, den Ausfall von gleich drei Torhütern gleichzeitig zu kompensieren. Inzwischen aber ist der Trainingsplatz wieder rappelvoll und stellt den TuS-Coach regelmäßig vor die anspruchsvolle Aufgabe, die Spielzeiten einigermaßen gleichmäßig zu verteilen.

„Was mich vor allem freut, ist die Entwicklung unserer jüngeren Spieler. Das ist wirklich überragend. Sie reifen hier auf und neben dem Platz“, sagt Julian Zimmer, für den natürlich die Routiniers wie Hendrik Weber, Maik Bollmann und Tim Rehne willkommene Hilfen bei der Förderung der TuS-Talente sind, die viel von den Ex-Oberliga-Kickern lernen können. „Bislang“, so Zimmer, „gab es noch keinen besonderen Unmut bei meinen Spielern, weil sie zu wenige Minuten bekommen haben.“

Einige wichtige Spieler haben die Kontrakte schon verlängert

Klar, der eine oder andere Zuschauer nimmt die positive sportliche Entwicklung gerne mal zum Anlass, nach noch Höherem zu streben. Doch da bremst Julian Zimmer schnell. „Es ist wirklich toll, dass es so gut bei uns läuft. Und sicher ist auch noch Luft nach oben. Aber wir haben den Aufstieg nie als Ziel ausgegeben. Vielleicht käme das auch noch ein Jahr zu früh.“

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Der TuS-Coach blickt lieber schon perspektivisch voraus. Und ist froh darüber, dass er auch in der kommenden Saison auf das Trio Bollmann/Rehne/Weber bauen kann. „Auch Farset Kaedi hat schon signalisiert, dass er bleiben wird“, so Zimmer. Mit Berdan Gürbüz (zuletzt TuS Kaltehardt) kommt im Winter ein neuer Spieler hinzu, heizt den Konkurrenzkampf neu an. Wie sieht es mit dem Kontrakt des Trainers selbst aus? „Da werden wir bald noch ein Gespräch führen“, kündigt Zimmer an - die weitere Zusammenarbeit scheint aber nur Formsache zu sein.

Am 5. Januar 2025 startet der TuS Stockum in die Rückrunden-Vorbereitung

So kann sich der TuS-Coach schon ausführlich der Planung der Winter-Vorbereitung (ab 5. Januar) widmen, wo es u. a. gegen den TuS Heven und den FC Altenbochum gehen soll. Kurz nach Weihnachten wird der TuS Stockum überdies am Hallenturnier der TSG Sprockhövel um den WAZ-Pokal teilnehmen. „Das haben sich meine jungen Spieler gewünscht, die wollten unbedingt ein zweites Hallenturnier spielen“, so Julian Zimmer.

Seine Routine macht sich für den TuS Stockum bezahlt: Tim Rehne (vorne re.) ist mit zehn Toren bester Torschütze des Tabellenzweiten.
Seine Routine macht sich für den TuS Stockum bezahlt: Tim Rehne (vorne re.) ist mit zehn Toren bester Torschütze des Tabellenzweiten. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

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