Schwerte. Oberligist ETSV Witten holt sich einen Punkt in Schwerte. Hoch geführt, dann aber mit drei Toren hinten. Bei Achterbahnfahrt ist Verlass auf ein Wittener Duo.

Auch im fünften Spiel in Folge bleiben die Oberliga-Handballerinnen des ETSV Witten ungeschlagen. Die neu gewonnene Stabilität des Teams von Trainer Rolf Albus geriet zwar in der Schlussphase der Partie bei der HVE Villigst-Ergste gehörig ins Wanken - doch selbst von einem Drei-Tore-Rückstand ließen sich die „Eisenbahnerinnen“ nicht schrecken, holten in Schwerte mit dem 29:29 (12:14) zumindest einen durchaus verdienten Punkt.

„Leider haben wir zwischendurch brutal unsere Linie verloren“, trauerte der ETSV-Coach der guten Chance, auch den fünften Sieg am Stück einzutüten, doch ein wenig nach. „Ich sehe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Die Mädels haben am Ende eine tolle Aufholjagd gezeigt und sich mit dem Punkt dafür belohnt“, so Albus.

Auch interessant

ETSV Witten legt starke Viertelstunde vor, baut dann aber deutlich ab

In der rastlosen Begegnung zweier Teams, die vor allem in der Offensive ihre großen Stärken haben, setzte der ETSV Witten die erste Duftmarke, ging nach zwölf Minuten mit 6:2 in Führung. Linkshänderin Melissa Reibold, in der ersten Hälfte einer der Aktivposten, besorgte mit dem 9:4 (16.) gar einen Fünf-Tore-Vorsprung. Bis dahin lief es bei den Ruhrstädterinnen, die auf Mara Achterberg und auch auf Torfrau Sarah Richter verzichten mussten, die von Lucy Peter vertreten wurde, nahezu optimal.

Nach und nach jedoch bekam die Albus-Sieben mit den energischen Angriffsaktionen von Villigst-Ergste immer mehr Probleme, zu große Lücken taten sich im Deckungsverband auf. Vor allem die HVE-Akteurinnen Katharina Nelskamp und Julia Angel brachen ein ums andere Mal durch, trafen insgesamt zehn- bzw. achtmal. So gelang es der Schwerter Sieben auch, die Partie bis zum Seitenwechsel zu ihren Gunsten zu drehen. Die ETSV-Defensive war zu anfällig, ließ sich zu leicht überrumpeln. Im Angriff hakte es jetzt auch - in den letzten gut 13 Minuten bis zum Seitenwechsel glückten nur noch zwei Treffer.

Auch interessant

Schwertes Trainer ist erstaunt über eine Wittener Personalie

„Ich habe mich schon gewundert, warum Anne Schumacher so wenig spielt“, meinte nach der Partie Villigst-Ergste-Trainer Henning Becker. Immerhin ist die ETSV-Linkshänderin in der Liga für ihre Wurfqualitäten gefürchtet. Zumindest in Durchgang zwei durfte dann auch sie durchstarten, übernahm gemeinsam mit Spielmacherin Kathrin Lünemann Verantwortung. Trotz eines zwischenzeitlichen 16:16 (37.) folgte aber noch mal eine kleine Talsohle bis zum 18:21 (42.) - Coach Rolf Albus, der ein wenig mit den Schiedsrichter-Entscheidungen haderte (nur ein Strafwurf für den ETSV im gesamten Spiel) nahm schnell eine Auszeit, nordete die Seinen aufs Neue ein.

Damenhandball, Oberliga, ETSV Witten
Wie immer ein Vorbild in Sachen Einsatzwillen: Wittens Regisseurin Kathrin Lünemann (li., hier gegen Katharina Nelskamp) warf am Samstag gegen die HVE Villigst-Ergste fünf Tore. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

Drei schnelle Gästetore direkt im Anschluss durch Kathrin Lünemann, Anne Schumacher und Julia Pieper zum 21:21 (46.) waren das Signal zu einer packenden Schlussphase. Nach Melissa Reibolds 24:23 (51.) legte immer der ETSV einen Treffer vor, kassierte aber umgehend den Ausgleich. Lünemanns 29:28 (59.) blieb das letzte Gäste-Tor, Nelskamp egalisierte abermals für Villigst-Ergste. Die Wittenerinnen bekamen noch einmal den Ball, vertändelten ihn aber ungeschickt - und konnten froh sein, dass der HVE-Sieben nicht noch der Siegtreffer gelang.

ETSV: Peter; Hausmann, Trzonski (2), Reibold (4), Prior, Berkenkopf, Knobel (2), Schumacher (5/1), Lünemann (5), Hankewitz (4), Müller (3), Pieper (3), Schmidt (1), Michels.

Mehr zum Sport in Witten