Soest. Beim Soester TV liegt Oberligist ETSV Witten klar hinten, biegt die Partie aber noch um. Eine Spielerin erzielt zehn Treffer, auch die Torfrau kassiert ein Lob.

Beeindruckende Nervenstärke legten die Handballerinnen des ETSV Witten am Freitagabend im Nachholspiel beim Soester TV an den Tag. In der Schlussphase sah es eigentlich schon nach einer sicheren Niederlage für die Oberliga-Mannschaft von Trainer Rolf Albus aus, doch dann kämpften die „Eisenbahnerinnen“ Tabellennachbar Soest nieder, nahmen mit dem 27:26 (13:11) noch beide Punkte mit.

„Das war wirklich ein verrücktes Spiel, ich bin wirklich stolz auf meine Mannschaft“, gab Rolf Albus zu Protokoll. Denn der dritte Sieg in Serie rückte am Ende zunächst in immer weitere Ferne. Bereits mit 21:26 (53.) lag die ETSV-Sieben im Hintertreffen. „Danach ist Soest aber komplett eingebrochen - die waren stehend k. o.“, so der Coach. Umso mehr schwärmte er von der „herausragenden Physis“ seines Teams, von „Mental-Monstern“ sprach Albus, nachdem die ETSV-Frauen fast acht Minuten lang kein Gegentor mehr zugelassen hatten.

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In der ersten Halbzeit zeigten die Wittenerinnen schon eine richtig gute Leistung, kam auch mit dem ungewohnten Haftmittel am Ball diesmal ganz gut zurecht - nach 21 Minuten führten die Gäste mit 10:6. „Wir haben in der Phase richtig stark gedeckt, Soest gar nicht zur Entfaltung kommen lassen“, berichtete der Trainer, der zwar erneut auf Top-Torschützin Anne Schumacher und diesmal auch auf Jette Müller verzichten musste, dafür aber stellten sich mit Lucy Peter und Nicole Schmidt zwei ganz erfahrene Spielerinnen zur Verfügung.

Der ETSV Witten nahm eine verdiente 13:11-Führung mit in die Pause. Auch wenn die Gäste insgesamt gleich drei Siebenmeter nicht verwandeln konnten, waren sie auf einem guten Weg im vorletzten Punktspiel der Hinserie. „Dann kam aber eine Phase, da lief rein gar nichts zusammen. Das werden wir sicherlich noch besprechen“, so Albus, dessen Team sich zwischendurch nach einer 14:11-Führung einem 14:15-Rückstand (37.) gegenübersah und das dann bis zum 18:22 (46.) gleich fünf Tore in Serie wegstecken musste.

Trainer Albus muss auf Schumacher und Müller verzichten

Sieben Minuten vor Schluss hieß es 26:11 - Soest schien schon den Heimsieg zu feiern. „Den haben wir ihnen dann aber noch weggeschnappt“, freute sich Albus über die irre Endphase. Kathrin Lünemann markierte zunächst den 26:26-Ausgleich (59.) und war dann in Überzahl auch zum 27:26 erfolgreich. Herausragend beim ETSV Witten war am Freitagabend vor allem Mona Hankewitz, die es insgesamt auf zehn Tore brachte. „Und was Sarah Richter am Schluss gehalten hat, das war auch sensationell“, lobte der Coach die Torfrau. Am kommenden Sonntag (26. Januar, 14 Uhr) schließt der ETSV mit dem Derby gegen den TuS Bommern seine Hinrunde ab.

ETSV Witten: Richter; Reibold (1), Prior (2), Berkenkopf, Knobel (2), Peter (1), Lünemann (6), Hankewitz (10), Schmidt (1), Pieper (2), Achterberg (2), Michels.

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