Coesfeld. In Coesfeld schlägt sich der TuS Bommern lange beachtlich. Eine Rote Karte trifft die Gäste schwer. Was der Lichtenstein-Nachfolger gleich geändert hat.

Schon einen Tag nach der Trennung vom bisherigen Trainer Daniel Lichtenstein mussten die Oberliga-Handballerinnen des TuS Bommern wieder um Punkte spielen. Die Aufgabe hätte schwieriger kaum sein können. Beim Tabellenführer DJK Eintracht Coesfeld gab es auf der Trainerbank der Wittenerinnen das Comeback von Sebastian Razeng - das 18:28 (10:16) war allerdings ohne Frage auch für ihn nicht zu vermeiden. Im Hinspiel hatte Bommern mit 25:36 eine ähnliche Abfuhr kassiert.

Im Gespräch mit der Sportlichen Leiterin Josefine Bernstein hatte Daniel Lichtenstein schon nach der Niederlage gegen den VTV Freier Grund signalisiert, seinen Posten zur Verfügung stellen zu wollen. „Die Mannschaft hatte sich Ende des letzten Jahres schon dafür ausgesprochen, ohnehin zur neuen Saison mit einem anderen Trainer arbeiten zu wollen. Es braucht jetzt einfach einen neuen Impuls“, so Lichtenstein, der erkannte, dass das Team auch mit den von ihm eingeführten Systemen „ein wenig fremdelte“. Am Freitag folgte dann die einvernehmliche Trennung vom ehemaligen Velberter - „aber keineswegs im Bösen. Es hat halt einfach in Sachen Kommunikation mit der Mannschaft nicht gepasst“, teilte Bernstein mit.

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Neuer Trainer des TuS Bommern stellt zuerst die Deckung um

„Ich denke, dass die Mannschaft zu gut ist, um abzusteigen. Das hat sie unter anderem beim Remis gegen Schwerte-Westhofen gezeigt“, so Daniel Lichtenstein. „Allerdings ist es mir nicht gelungen, das Team richtig zu packen, alle Spielerinnen zu erreichen - gegen den ETSV und Freier Grund wurde das deutlich. Vielleicht war auch das ein Grund, warum es dann in den letzten beiden Spielen überhaupt nicht mehr gut lief. Das Thema, dass wir uns sowieso im Sommer trennen wollten, hat da vielleicht für zu viel Ablenkung gesorgt.“

Beim Gastspiel in Coesfeld saß dann schon Lichtensteins Vorgänger Sebastian Razeng auf der TuS-Bank, der bis zum Saisonende das Zepter übernimmt. „Mir hatte es damals schon viel Spaß gemacht, mit der Mannschaft zu arbeiten. Ich hätte gar nicht nein sagen können“, so Razeng, der auch die zweite Herren-Mannschaft der Bommeraner betreut. „Das passt gut, weil wir die gleichen Trainingstage haben.“ Er sah am Samstag beim Tabellenführer einen durchaus engagierteren Auftritt der Grün-Weißen. „Die Körpersprache war eine ganz andere als in den vorherigen Spielen, in der Abwehr war ein anderer Schwung.“

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Rote Karte gegen Bommerns Chantal Köstler schmerzt

Rein taktisch nahm der TuS-Coach eine wichtige Änderung vor, ließ deutlich offensiver verteidigen. „Damit haben wir Coesfeld in der ersten Halbzeit schon Probleme bereitet“, sagte Razeng. Bommern hielt prima mit, nach 24 Minuten hieß es nur 10:11 aus Sicht der Gäste. Ein Rückschlag war es dann aber kurz vor der Pause, dass Abwehrchefin Chantal Köstler für ein Foul die Rote Karte sah. „Danach wurde es schwierig, die Deckungsmitte passend zu besetzen.“ Schon bis zum Wechsel zog der Ligaprimus auf 16:10 davon, nach 47 Minuten beim Stand von 22:13 waren alle Fragen beantwortet.

„Coesfeld war jetzt sicherlich kein Maßstab für uns. Wir werden intensiv arbeiten, um in den wichtigen Spielen der nächsten Woche die nötigen Punkte zu holen“, gab sich der TuS-Trainer kämpferisch.

TuS: Güntner, Wegge; Schneider, Köstler (2), Jedhoff, Wenzel, Bernstein (3), Frorath (1), Nievel, Becker, Berger (4), Breddemann, Hillebrecht (8), Schade.

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