Hattingen/Witten. Bekanntgabe der U-21-Weltrangliste zaubert ein Lächeln ins Gesicht von Judo-Top-Talent Mathilda Niemeyer. Bei den Belgian Open startet sie gleich voll durch.
So darf ein neues Sportjahr gerne beginnen. Nach kurzer Vorbereitungszeit ging Mathilda Niemeyer, die Hattinger Judo-Kämpferin in Reihen des Bundesligisten Sport-Union Annen aus Witten, beim internationalen Turnier im belgischen Herstal auf die Matte. Und das mit doppeltem Erfolg: Bei den U-21-Juniorinnen belegte sie Rang zwei, bei den Frauen holte sie Gold. Vielleicht lag es auch daran, dass die 19-Jährige besondere Motivation erhielt, weil sie aktuell als Weltranglistenerste der U 21 geführt wird.
„Das ist schon eine coole Sache und ist die Bestätigung dafür, dass man zuletzt gute Leistungen gebracht hat“, meinte die junge Frau im Anschluss an die Wettbewerbe bei den Belgian Open in Herstal - inzwischen schon traditionell die Auftaktveranstaltung im internationalen Kalender. Zu diesem stark besetzten Turnier reisten u. a. auch Athletinnen aus Japan an. Als neue Nummer eins in der Welt bei den Juniorinnen der 78-Kilogramm-Kategorie anzutreten - das war schon was Besonderes für die Hattingerin. „Es sorgt aber auch für zusätzlichen Druck“, stellte Niemeyer klar.
Im Finale in Belgien gewinnt Hattingerin Niemeyer gegen eine Französin
Dass das Jahr 2024 für sie nahezu optimal verlief, das stand außer Frage. Bei den Europameisterschaften der U 21 belegte sie den Bronzerang, die Weltmeisterschaften in Tadschikistan schloss das Ausnahmetalent mit der Silbermedaille ab. Man muss sich ja auch noch ein paar kleine Steigerungsmöglichkeiten offen lassen. Wobei Niemeyer im abgelaufenen Jahr nicht nur bei den Juniorinnen auf sich aufmerksam machte, sondern auf europäischer Ebene auch schon zwei Turniere bei den Frauen für sich entschied.
Zum Auftakt in Herstal war also ohne Frage das Erreichen des 78-kg-Finales das Ziel für Mathilda Niemeyer. Reichlich Stehvermögen waren in jedem Fall gefragt, denn bis zum Endkampf hatte die Hattingerin schon sechs Duelle zu bestreiten - die sie allesamt recht souverän für sich entschied. Dass es am Ende nach einer knappen Niederlage im „Golden Score“ gegen die Japanerin Nanami Yokoyama „nur“ zu Silber reichte - es war für eine Turnierpremiere gewiss zu verschmerzen. „Generell war ich mit meiner Leistung zufrieden“, so Niemeyer.
„Grundsätzlich eine gute Sache. Es werden nicht mehr so schnell Strafen verteilt und dadurch kann man wieder schönes Judo machen.“
Bei den Belgian Open in Herstal, wo im Übrigen nur die weiblichen Judoka zum Einsatz kamen (die Herren kämpften parallel - ebenfalls in Belgien - in Visé), wurde erstmals mit dem zu Beginn des Jahres einmal mehr angepassten Regelwerk gekämpft. „Grundsätzlich eine gute Sache. Es werden nicht mehr so schnell Strafen verteilt und dadurch kann man wieder schönes Judo machen“, so die weltbeste Juniorin. Zudem wurde der Yuko als kleinste Wertung wieder eingeführt. „Kämpfe am Mattenrand werden auch nicht gleich unterbrochen, wenn jemand die Wettkampffläche verlässt.“
Am zweiten Turniertag war für Mathilda Niemeyer und eine ganze Reihe weiterer deutscher Kämpferinnen der Frauenwettbewerb an der Reihe. Wieder kämpfte sich die Hattingerin recht dominant durch ihre Vorrunden-Gruppe und die ersten K.O.-Duelle. Im Finale stand sie der Französin Morgane Rubiano gegenüber, gegen die sie u. a. bei der EM 2023 gekämpft und verloren hatte. Diesmal gewann Niemeyer, im „Golden Score“ ereilte Rubiano die dritte und letzte Bestrafung.
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Mathilda Niemeyer wird in diesem Jahr nach Köln umziehen
Was das Judo-Ass von der Saison 2025 erwartet? „Ich habe gemeinsam mit meinen Trainern erstmal einen Plan fürs erste Halbjahr erarbeitet“, sagt Niemeyer. Schließlich steht zunächst mal das Abitur an der Hardenstein-Gesamtschule als primäres Ziel im Vordergrund. „Daher werde ich auch nicht allzu viele Wettbewerbe bestreiten. Die Deutsche Meisterschaft kämpfe ich aber, und dazu wohl ein Turnier in Polen und das in Bad Blankenburg“, sagt Niemeyer, die zum Jahreswechsel am sechstägigen Trainingslager in Mittersil (Österreich) teilnahm. „Natürlich wird es schwierig, die Erfolge aus dem Vorjahr wieder zu erreichen. Bei der EM möchte ich aber ins Finale und bei der WM aufs Podest“, sagt Niemeyer, die in diesem Jahr schon im Hinblick aufs Studium nach Köln ziehen wird - in eine WG mit SUA-Teamkollegin Klara Erten, die beim U-21-Turnier in Herstal Fünfte wurde.
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