Witten. Seinen Kontrakt beim Bommeraner Viertligisten hat Nils Krefter jetzt verlängert. Was er trotz der schwierigen sportlichen Phase am Verein schätzt.

Ein sicherer siebter Platz in der oberen Tabellenhälfte der Regionalliga, von Abstiegsgefahr weit und breit keine Spur. Trotz der momentanen sportlichen Negativserie (sechs sieglose Partien am Stück mit 2:10-Punkten) befinden sich die Handballer des TuS Bommern in einer komfortablen Situation. Da lag es nahe, eine der wichtigsten Personalentscheidungen aufs Tableau zu bringen und abzuschließen: Nils Krefter, Trainer der Grün-Weißen, hat seinen Kontrakt am Bommerfelder Ring ebenso wie Co-Trainer Martin Volkert für ein Jahr verlängert. Dabei schlug er sich zwischenzeitlich durchaus mit anderen Überlegungen herum.

Für die Handball-Abteilung des TuS Bommern war es überhaupt keine Frage, die Zusammenarbeit mit dem 44-Jährigen fortzusetzen. „Wir sind mit dem Stand der Dinge sehr zufrieden. Sportlich stehen wir gut da, und die Mannschaft versteht sich weiterhin richtig gut mit Nils Krefter. Wir sehen eine stetige Weiterentwicklung im Kader“, so Abteilungsleiter Thomas Hitzemann. Der TuS-Coach selbst gab aber gerne zu, „dass ich diesmal lange überlegt habe. Ich habe mir meine Gedanken gemacht, ob jetzt nicht doch meine letzte Saison in Bommern ist“, ließ Krefter wissen, „schließlich geht das Traineramt schon sehr an die Substanz neben meinem Beruf.“

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Trainer des TuS Bommern spürt im Team weiterhin den nötigen Biss

Am Ende jedoch überwog doch vor allem eines: „Der Spaß“, sagt Nils Krefter - den hat der Mann, der an der Seitenlinie des Öfteren so manchen Gefühlsausbruch durchlebte, nach wie vor. „Als Trainer zu arbeiten, das ist genau der Ausgleich, den ich brauche.“ Und überhaupt macht ihn eine Tatsache ziemlich stolz: „Jetzt in das fünfte Jahr beim TuS Bommern zu gehen, das ist schon was Besonderes. Ich spüre die volle Rückendeckung des Vereins, da ist man realistisch und bodenständig. Ich habe hier alle Freiheiten. Ich habe natürlich auch reingehört in die Mannschaft, und es war mir wichtig, dass ich auch dort Rückhalt habe.“

Derzeit macht der TuS Bommern, der seit dem 1. Dezember kein Punktspiel mehr gewonnen hat, zwar eine schwierige Phase durch, „damit können wir aber gut umgehen - schließlich wissen wir, wo die Gründe liegen“, weist Krefter u. a. auf die aktuellen personellen Probleme hin. „Ich merke aber weiterhin, dass diese Mannschaft den nötigen Biss hat, dass alle hier mitziehen.“ Nach gut vier Jahren als Trainer am Bommerfelder Ring hat der Familienvater auch nicht das Gefühl, in den Trainingseinheiten immer wieder gleiche, erwartbare Inhalte zu vermitteln. „Sobald ich das Gefühl habe, dass ich dahin komme und dass sich etwas an der Struktur ändert, höre ich auf“, sagt der 44-Jährige und lacht. Er bereite sich weiterhin akribisch auf den jeweils nächsten Gegner vor, „man setzt sich ja immer mal wieder kurzfristige Ziele, legt den Wert auf taktische Dinge.“

Witten: TuS Bommern gegen SG Menden Sauerland Wölfe
Seine Begeisterung für den Trainerjob beim TuS Bommern hat bislang offenbar noch nicht merklich nachgelassen: Nils Krefter (re.) bleibt Chef an der Linie, auch in der Saison 2025/26. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

„Wenn wir am Ende Siebter oder Achter werden, ist das ein Riesen-Erfolg für uns. Wir pressen in diesem Jahr alles raus, was geht.“

Nils Krefter (44),
Trainer des TuS Bommern

Am ersten Februar-Wochenende genießt der TuS Bommern ausnahmsweise mal die Tatsache, selbst kein Spiel bestreiten zu müssen. Zeit genug also, sich im Hintergrund auch weiter mit der Planung des Kaders für die Saison 2025/26 zu befassen. „Wir sind da auf einem guten Weg“, will Krefter noch nicht zu viel verraten. Ein paar Neuzugänge wird es brauchen, um den Anforderungen gerecht werden zu können - „bei zwei Spielern, mit denen wir in Kontakt stehen, bin ich da schon mal sehr zuversichtlich. Die werden uns sicher weiterhelfen.“

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Spielmacher Kai Ferber hat die ihm zugedachte Führungsrolle übernommen

Für Nils Krefter ist es wichtig, dass das Gros des aktuellen Kaders beisammen bleibt - welche sportliche Substanz in diesem Team steckt, das haben die Wittener vor allem in der Anfangsphase der laufenden Saison bewiesen. „Gerade bei einigen Eckpfeilern unseres Teams bin ich froh, dass sie bleiben - vor allem Spieler wie Ole Vesper, Marcel Tarlinski oder Kai Ferber.“ Letzterer hat die ihm vom Trainer zugedachte Führungsrolle Eins-zu-eins ausgefüllt. „Bei Kai hatte ich mir das genau so gewünscht als Nachfolger von Max Büchel“, so Krefter.

„Wenn wir am Ende Siebter oder Achter werden, ist das ein Riesen-Erfolg für uns“, lässt der 44-Jährige wissen. „Aus unseren Möglichkeiten machen wir hier wirklich eine Menge. Wir pressen in diesem Jahr alles raus, was geht.“

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