Recklinghausen. An der Leistung der Schiedsrichter lässt der Trainer des TuS Bommern nach dem 18:26 in Recklinghausen kein gutes Haar. Eine Sache funktionierte über weite Strecken gut.
Eines vorweg: Es war beileibe keine Schande, dieses Auswärtsspiel zu verlieren für die Handballfrauen des TuS Bommern. Um für einen Erfolg bei der Zweitvertretung der PSV Recklinghausen infrage zu kommen, streuten die Wittenerinnen vor allem in der zweiten Hälfte zu viele Fehler ein. Bei der 18:26 (9:13)-Niederlage allerdings hatte das Team von Trainer Daniel Lichtenstein mit drei Gegnern zu tun, von denen man zwei vorab kaum auf der Rechnung hatte.
„Ich muss mich erstmal zwei Minuten sammeln, ehe ich was sagen kann“, merkte man dem TuS-Coach nach Spielschluss schon an, wie sehr es in ihm brodelte. Mit welchen Entscheidungen das Schiedsrichter-Gespann Uwe Geersen/Jens Lindstrot über weite Stecken der 60 Minuten um sich warf, das war für die Gäste nur schwer nachzuvollziehen und zu verkraften.
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TuS Bommern versucht es in der Schlussphase mit riskanter Deckungsformation
„Diese Pfiffe“, so Lichtenstein nach einem kurzen adventlichen Moment der Besinnung, aber dennoch mit erhöhtem Puls, „waren oft sehr einseitig. Die Spielerinnen von Recklinghausen haben hinten an unseren Leuten drangehangen - dafür gab‘s keinerlei Bestrafung“, war der TuS-Trainer frustriert. „Dass die PSV die erste gelbe Karte erst nach 35 Minuten bekommt, sagt alles.“ Vor allem Josefine Bernstein und Nina Hillebrecht wurden hauteng bewacht, mussten einiges einstecken.
Die Bommeranerinnen waren zu Beginn nicht voll auf der Höhe, liefen gleich mal einem 2:6-Fehlstart (9.) hinterher. Zwar hatten die Gäste unter der Woche einmal mit Harz trainiert, so richtig anfreunden konnten sie sich mit dem Haftmittel aber nicht - das war deutlich zu spüren bei diversen, völlig unnötigen Fehlpässen. Dass sie zur Pause nur mit 9:13 hinten lagen, dafür sorgte vor allem die engagierte Deckungsleistung. „Das war wirklich gut, da haben wir uns deutlich verbessert“, lobte Lichtenstein.
Kreispokal-Partie am Dienstag bei HSG Hattingen-Sprockhövel
Vielleicht der Knackpunkt der Partie: Nach gutem Beginn für den TuS in Halbzeit zwei vergab Nina Hillebrecht die Großchance, auf 13:15 zu verkürzen (40.). Knapp vier Minuten später zog Recklinghausens Reserve auf 19:12 davon. Als Svenja Jedhoff zum 15:20 (53.) traf, nahm Bommerns Coach dies zum Anlass, etwas mehr zu riskieren. „Wir haben die Halbpositionen dann offensiver gedeckt. Ich wollte die PSV etwas nervös machen“, so Lichtenstein. Klappte allerdings nicht so richtig, denn nach dem 18:22 (57.) erneut von Jedhoff warf Bommern kein Tor mehr, die Festspielstädterinnen legten vor allem dank schneller Gegenstöße nach bis zum unterm Strich zu deutlichen 26:18-Endstand.
Am Dienstag (20.15 Uhr, Glückaufhalle in Sprockhövel) müssen die TuS-Frauen in der 2. Runde des Kreispokals antreten, beim Kreisligisten HSG Hattingen-Sprockhövel sind sie in jedem Fall eindeutig favorisiert.
TuS: Clausing, Wegge; Breddemann (7/4), Frorath, Bernstein (3), Hillebrecht (2), Jedhoff (2), Berger (1), Jörges (1), Köstler (1), Wenzel (1), A. Nievel, Schneider.
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