Witten. Dem Titelanwärter DJK TuS Oespel-Kley ist der ETSV Witten nicht gewachsen. Was Trainer Albus vor allem kritisiert, wie er auf die kommenden Partien blickt.

Es gab offenbar eine ganze Menge zu besprechen in der Kabine des ETSV Witten nach der deftigen 24:32 (12:16)-Niederlage gegen die DJK TuS Oespel-Kley. Zu Beginn hielten die „Eisenbahnerinnen“ schon ganz gut mit gegen den Titelaspiranten der Oberliga, doch mit zunehmender Spielzeit wurde der Leistungsunterschied immer größer. Offenbar Grund genug für ETSV-Trainer Rolf Albus, sein Team mal kräftig ins Gebet zu nehmen.

„Ja, ich musste da gerade schon ein bisschen deutlicher werden, deshalb hat es länger gedauert“, erklärte der Coach die minutenlange Abschottung im Umkleidetrakt nach dem Abpfiff. Wobei eine Niederlage gegen die starken Dortmunderinnen - trainiert von WTV-Coach Philipp Gallinowski - ja durchaus kein Beinbruch gewesen wäre. Was der Wittener Übungsleiter, der vor der Saison sein Amt als Nachfolger von Julia Lewe übernommen hatte, seinem Team aber krumm nahm: „Irgendwann hat die Mannschaft ihre Linie verloren und nicht mehr das gemacht, was abgesprochen war.“

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ETSV Witten verliert nach passablem Start völlig den Faden

So wurde dann aus einer 4:3-Führung des ETSV Witten (3.) bald ein 4:6-Rückstand. Um das vorwegzunehmen: Die Albus-Sieben kam für den Rest der Begegnung nicht mehr heran an Oespel-Kley, das im Angriff wesentlich dynamischer, mit mehr Zug zum Tor agierte. Das 8:9 (14.) von Jette Müller war der letzte kleine Hoffnungsschimmer vor Minuskulisse in der Kreissporthalle. Als die Seiten gewechselt wurden, lief man einem Vier-Tore-Defizit hinterher (12:16).

„Es gelingt uns einfach nicht, Konstanz abzurufen“, kritisierte der ETSV-Trainer. Zwischenzeitlich konnte man die Gäste durchaus mal über ein paar Minuten mit der offensiven 3:2:1-Deckung beeindrucken, doch auch das passierte nur vereinzelt. „Viel zu oft verfällt die Mannschaft wieder in alte Muster. Statt geduldig durchzuspielen und auf ihre Chance zu warten“, so Albus.

Unsanft gestoppt wird in dieser Szene Mara Achterberg (am Ball), die Kreisläuferin des ETSV Witten, von der Oespeler Defensive.
Unsanft gestoppt wird in dieser Szene Mara Achterberg (am Ball), die Kreisläuferin des ETSV Witten, von der Oespeler Defensive. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Richtungsweisende Partien warten auf das Albus-Team

Im zweiten Durchgang war es bisweilen mehr als ein Klassenunterschied zwischen diesen beiden Teams. Nach dem 14:17 (33.) zog die Gallinowski-Sieben die Zügel an, sorgte bis zum 28:17 (48.) für ganz klare Verhältnisse. Mehr als ein klein wenig Ergebniskosmetik war für die Wittenerinnen, bei denen am Ende Kreisläuferin Fine Michels und Neuzugang Celina Hausmann noch ein paar gute Szenen hatten, nicht mehr drin.

Rolf Albus wählte bei seinem Ausblick klare Worte: „Wir haben jetzt noch Bösperde, Gevelsberg und Freier Grund bis zum Jahresende. Gegner, gegen die wir punkten müssen. Ansonsten bleiben wir da unten drin“, so der Coach des Oberliga-Drittletzten, der weiter auf seinen zweiten Saisonsieg wartet.

ETSV: Liebelt, Raatz; Hausmann (3/2), Trzonski, Reibold (4), Berkenkopf, Knobel, Schumacher (4/1), Lünemann (3), Hankewitz (2), Müller (4), Pieper, Achterberg (2), Michels (2).

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