Witten. Ein Vier-Tore-Polster reicht dem ETSV Witten gegen Haltern-Sythen nicht. Schumacher trifft wieder zweistellig, der Trainer verkündet nächsten Transfer.

Nach dem Auftakterfolg gegen die HVE Villigst-Ergste folgte für die Oberliga-Handballerinnen des ETSV Witten jetzt im Heimspiel gegen den HSC Haltern-Sythen die Ernüchterung. Mit 27:29 (13:12) musste sich die Mannschaft von Trainer Rolf Albus geschlagen geben. „Uns hat am Ende leider der Glaube an unseren Plan gefehlt, und wir haben die Führung nicht über die Ziellinie bekommen“, gab der erfahrene Coach zu Protokoll.

Die Anfangsphase geriet aus Sicht des ETSV indes komplett aus den Fugen - nach acht Minuten lagen die Gastgeberinnen mit 1:5 hinten, entwickelten kaum Torgefahr und leisteten sich in Gestalt der sonst so sicheren Anne Schumacher den Luxus, zwei Strafwürfe zu vergeben. Albus änderte die Aufstellung, brachte Jette Müller für Melina Prior - prompt lief es deutlich besser. In der 15. Minute traf Mara Achterberg von der Siebenmeter-Marke zum 7:6.

„Am Ende hat uns der Chancentod erwischt - wir haben viel zu viel verworfen. Da war dann auch irgendwann das Selbstbewusstsein weg.“

Rolf Albus, Trainer des ETSV Witten

Jetzt war auch die Defensive deutlich wacher, unterband die gefährlichen Angriffe der Frauen aus der Seestadt ein ums andere Mal rigoros. Angetrieben von Kathrin Lünemann überzeugte der ETSV nun auch vorne, kam per Gegenstoß von Schumacher zum 13:11 kurz vor der Pause, ehe Haltern-Sythen noch verkürzte vor dem Gang in die Kabinen.

„Zwischenzeitlich war das spielerisch richtig gut“, so Rolf Albus später in seiner kurzen Analyse. Ihre stärkste Phase hatten die Wittenerinnen bis zur 43. Minute, als durch drei weitere Schumacher-Treffer in Folge nun mit dem 22:18 erstmals ein Vier-Tore-Polster heraussprang. Dieses Niveau aber konnte der ETSV nicht bis zum Schluss halten, mit zunehmender Spieldauer entstanden immer größere Lücken im Deckungsverband. In der 48. Minute hieß es 23:23 - alles wieder offen.

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ETSV Witten verstärkt sich mit Celina Hausmann

„Am Ende hat uns der Chancentod erwischt - wir haben viel zu viel verworfen. Da war dann auch irgendwann das Selbstbewusstsein weg“, haderte Trainer Albus mit der entscheidenden Phase, als sich die Gäste vor allem dank Rückraumspielerin Victoria Rauhut immer besser in Szene setzten. In Überzahl traf Anne Schumacher mit ihrem zehnten Tor zwar noch zum 27:26 (52.) - das sollte aber das letzte Erfolgserlebnis des ETSV bleiben. Vorne gelang jetzt rein gar nichts mehr, Haltern-Sythen hingegen warf noch drei Tore zum 29:27-Erfolg. Besonders ärgerlich aus Wittener Sicht: Drei Siebenmeter fanden nicht ihr Ziel - in einem so engen Duell rächt sich das.

Unterdessen ließ Albus schon die Katze aus dem Sack, was eine der angekündigten Personalien anging. Von der HSG Wetter-Grundschöttel wechselt Celina Hausmann zum ETSV. „Ich denke, ab November wird sie für uns spielberechtigt sein“, freut sich der Trainer über eine weitere Option.

ETSV: Liebelt, Mühlhaus; Schürmann, Reibold (1), Prior (1), Schmidt (1), Knobel (2), Schumacher (10/2), Lünemann (3), Müller (2), Pieper (2), Achterberg (5/4), Michels.

Zehn Treffer für den ETSV Witten: Anne Schumacher (li., hier gegen Halterns Victoria Rauhut) war einmal mehr die herausragende Akteurin ihrer Mannschaft.
Zehn Treffer für den ETSV Witten: Anne Schumacher (li., hier gegen Halterns Victoria Rauhut) war einmal mehr die herausragende Akteurin ihrer Mannschaft. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz
ETSV-Kreisläuferin Mara Achterberg (re.) wird in dieser Szene von der Abwehr des HSC Haltern-Sythen gebremst.
ETSV-Kreisläuferin Mara Achterberg (re.) wird in dieser Szene von der Abwehr des HSC Haltern-Sythen gebremst. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz
Enttäuschung bei Fine Michels nach dem Abpfiff: Der ETSV Witten brachte gegen den HSC Haltern-Sythen seine Führung nicht ins Ziel, verlor mit 27:29.
Enttäuschung bei Fine Michels nach dem Abpfiff: Der ETSV Witten brachte gegen den HSC Haltern-Sythen seine Führung nicht ins Ziel, verlor mit 27:29. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

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