Witten. Sarah Hildebrand von der SU Annen wollte „eine andere Sportart testen“ und startete bei den Oberliga-Ringern durch. Was ihr dabei besonders gefällt.
Im Prinzip musste sie nur mal für ein paar Monate die Abteilung innerhalb der Sport-Union Annen wechseln. Doch ein wenig mehr gehörte für Sarah Hildebrand schon dazu, sich statt des weiten, sperrigen Judoanzuges nun das hautenge Ringer-Leibchen überzustreifen. Kampfsport ist Kampfsport, könnte manch Unbedarfter meinen - und in der Tat kam die 25-Jährige bei ihren ersten Auftritten für die Oberliga-Ringer der SUA blendend zurecht.
„Ich war selbst überrascht, wie gut ich da klargekommen bin“, sagt Sarah Hildebrand rückblickend. Ende August war es so weit, vor ihrem Debüt als Ringerin war sie natürlich ziemlich angespannt. Doch die vielen Trainingseinheiten bei der Sport-Union mit Trainer Thorsten Busch sowie dessen Tipps für den Kampf auf der Matte hatten offenbar ihre Wirkung nicht verfehlt. Hildebrand lag in der Klasse bis 59 Kilogramm gegen Franziska Schröter-Ballas (TV Aachen-Walheim) anfangs zwar mit 0:7 hinten - „am Ende habe ich aber noch mit 11:8 gewonnen. Das hat mich selbst gewundert“, gab sie schmunzelnd zu Protokoll.
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Ihr Ringer-Debüt hat Sarah Hildebrand für die SU Annen mit 11:8 gewonnen
Bekanntermaßen werden immer zwei der zwölf Duelle in der Ringer-Oberliga von Frauen bestritten. „Ich finde es ja richtig gut, dass beim Ringen Männer und Frauen gemeinsam einem Team angehören“, sagt Sarah Hildebrand. Und da die SUA vor dem Saisonstart auf der Suche nach weiblichen Aktiven war, sich dort breiter aufstellen wollte, klopfte man zwei Türen weiter im eigenen Club bei den Judoka an. Dort hatte Sarah Hildebrand schon zahlreiche Kämpfe in der Bundesliga bestritten - aber der Schritt vom Judo hinüber zum Ringen macht sich eben doch nicht so leicht.
„Ich fand die Idee aber ganz spannend und wollte das einfach mal ausprobieren“, so die 25-Jährige. Leni Seelig von den SUA-Ringern schaute mal beim Judo-Training vorbei, so waren schnell erste Kontakte geknüpft. In der abgelaufenen Saison hatte Sarah Hildebrand u. a. wegen einer längeren Krankheit keinen Kampf auf der Judomatte bestritten - jetzt war die Verlockung groß, mal über den Tellerrand hinauszuschauen, was anderes zu testen.
„Sie macht das richtig gut, ist sehr lernwillig und kommt auch in unserer Mannschaft bestens an.“
Bei ihren ersten Trainingseinheiten in der Annener Ringerhalle merkte die Dortmunderin bald: „Es gibt schon einige Parallelen zwischen den Sportarten. Ich find’s aber zum Beispiel gut, dass beim Ringen anders als beim Judo ans Bein gefasst werden darf.“ Ganz ohne Training beim Ringen sei dieser Wechsel auf keinen Fall ohne Weiteres zu schaffen. „Aber es gibt durchaus auch andere bei unseren Judoka, die sich das mal vorstellen könnten.“
Inzwischen hat Sarah Hildebrand vier Kämpfe bestritten für die Oberliga-Ringer der Sport-Union, gegen den AC Mülheim gelang ihr gar der erste Schultersieg. „Sie macht das richtig gut, ist sehr lernwillig und kommt auch in unserer Mannschaft bestens an“, sagt SUA-Trainer Thorsten Busch. Ihre jüngsten beiden Begegnungen hat Hildebrand zwar verloren, da ging es aber gegen exzellente Spezialistinnen - u. a. gegen die mehrfache DM-Medaillengewinnerin Viviane Herda (KSV Kirchlinde). Am Samstag (19.30 Uhr, Turnhalle Erlenschule) startet für die Unioner die Rückserie gegen den TV Aachen-Walheim. Vielleicht kann dann ja auch wieder Sarah Hilebrand ein paar Zähler für ihr Team beisteuern.
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