Witten. Am Freitag bei Angstgegner SG Menden Sauerlandwölfe startet die Regionalliga-Saison. Wer für den Trainer der wichtigste Transfer war.

Handballer sind ziemlich hart im Nehmen, das ist landläufig durchaus bekannt. Für den TuS Bommern galt das gezwungenermaßen in jüngerer Vergangenheit immer dann, wenn es in die Kreissporthalle zur SG Menden Sauerlandwölfe ging. Ausgerechnet dort, wo es auch in der Vorsaison wieder eine bittere Schlappe für die Wittener setzte, startet nun am Freitag (20 Uhr; Werler Straße) die Spielzeit 2024/25.

Inzwischen ist es - nach der Strukturreform im Handballverband Westfalen - die Regionalliga, in der auch die Männer des TuS Bommern um Punkte spielen. Immerhin die vierthöchste Spielklasse im Land, und in der will das Team um Trainer Nils Krefter auch in diesem Jahr wieder eine ordentliche Rolle spielen. Ob ein ähnlich eindrucksvoller Start wie vor Jahresfrist auch diesmal drin ist, das muss sich allerdings erst zeigen. Denn das Programm für die Bommeraner ist ziemlich happig.

TuS Bommern reist ohne Personalsorgen ins Sauerland

„Erstmal sind wir natürlich froh, dass es wieder um Punkte geht“, so Krefter. „Wir hatten uns vor der Saison zum Ziel gesetzt, auf den Punkt zum Start vor allem körperlich richtig fit zu sein - und das sind wir auf jeden Fall“, sagt der 43-Jährige, dessen Team in der Vorwoche einmal mehr den Stadtmeisterschaftstitel an Land zog. Am selben Tag gewann der TuS zudem ein letztes Testspiel gegen einen Regionalligisten aus dem Rheinland (DJK Unitas Haan) mit ansprechender Leistung.

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„Die Tendenz in den zurückliegenden drei Freundschaftsspielen war auf jeden Fall steigend“, stellte Krefter klar und sah sich dabei in seinem Aufbau der Vorbereitung bestätigt. „Vor allem das Trainingslager hat uns geholfen, da lief es richtig gut.“ Vor dem ersten Punktspiel der gewiss anspruchsvollen Saison war es Krefter und seinem Co-Trainer Martin Volkert wichtig, dass in der Mannschaft eine gute Stimmung herrsche.

„Wir haben uns in den letzten Jahren durchaus schon Respekt erarbeitet. Wir müssen mit dem Gedanken in die Spiele gehen, dass man uns erst einmal schlagen muss.“

Nils Krefter (43), Trainer des TuS Bommern
Hat schon seine genauen Vorstellungen vom Auftaktspiel in Menden: Nils Krefter (re.; hier im Gespräch mit Alexander Lindner), Trainer des TuS Bommern.
Hat schon seine genauen Vorstellungen vom Auftaktspiel in Menden: Nils Krefter (re.; hier im Gespräch mit Alexander Lindner), Trainer des TuS Bommern. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Vielleicht gelinge es ja diesmal, „den Bock umzustoßen in Menden. Das wird einfach mal Zeit. Ich freue mich auf jeden Fall auf dieses erste Spiel, zumal wir diesmal alle Mann an Bord haben. Die Kulisse in Menden ist immer beeindruckend. Hoffentlich können wir das Ganze genießen“, sagt Nils Krefter. Seine Mannschaft dürfe sich mit den zurückliegenden Negativ-Erlebnissen im Sauerland (u. a. setzte es im Vorjahr dort eine 23:36-Schlappe) nicht beschäftigen. Eher schon mit dem letzten direkten Aufeinandertreffen. Da unterlagen die Bommeraner daheim äußerst unglücklich und umstritten mit 30:31 in letzter Sekunde. „Das muss der Ansatzpunkt sein für uns. Das gilt es richtigzustellen.“

Eben weil die ersten Regionalliga-Wochen in der Geschichte der Bommeraner Handball-Abteilung mit Top-Gegnern nur so gepflastert sein werden, könne man da schon die Richtung für die weitere Serie vorgeben. „In irgendeiner dieser ersten Partien müssen wir eben punkten - vor allem natürlich auch zu Hause“, sagt Nils Krefter. Nach dem Gastspiel in Menden geht’s daheim gegen den VfL Gladbeck, dann zu GWD Minden II, in eigener Halle gegen den ASV Hamm II und die TSG Harsewinkel sowie zu Aufsteiger LIT II nach Nordhemmern. Es hätte die Wittener wirklich etwas leichter treffen können.

Ex-Mendener Marcel Tarlinski für den Trainer der „wichtigste Transfer“

Beim Blick aufs Bommeraner Personal, wo es vor der Saison einige Veränderungen gegeben hatte, stellt der TuS-Coach klar, dass er mit den Neuzugängen vollauf zufrieden ist. „Im Tor bildet Kevin Humberg ein gutes Gespann mit Clemens Uphues. Ich hoffe, dass Kevin bald zu seiner Topform findet und sich auch bei uns so präsentiert, wie wir ihn aus Hombruch kannten“, so der Trainer. Rechtsaußen Jonas Decker zeige offensiv schon gute Ansätze, müsse aber körperlich noch zulegen und sich in Sachen Defensive an den Viertliga-Standard gewöhnen.

Als „wichtigsten Transfer“ bezeichnet Krefter die Rückkehr von Linkshänder Marcel Tarlinski, der am Freitagabend auf seine Ex-Kollegen aus Menden trifft. „Marcel ist körperlich absolut topfit, strahlt sehr viel Ruhe aus und ist enorm kommunikativ“, lobt der Trainer den Mann, der beim TuS Philipp Lemke ersetzen muss. „Gerade auch für Torben Kremer ist Marcel sehr wichtig, von ihm kann er einiges lernen.“ Dem zuletzt noch aus Welper verpflichteten Robin Soliga werde man die nötige Zeit zur Eingewöhnung geben. „Dann wird er seinen Platz in der Mannschaft, vor allem in der Deckung, schon finden“, sagt der TuS-Trainer.

Bennet Schober wird den TuS Bommern regelmäßig verstärken

Inzwischen ist es auch beschlossene Sache, dass die Wittener in der Regionalliga-Saison häufiger auf Youngster Bennet Schober setzen können, der mit Zweitspielrecht vom A-Jugend-Bundesligisten Bergischer HC kommt. „Man merkt, dass er dort eine hervorragende Ausbildung genossen hat. Er macht kaum Fehler, ist technisch richtig stark und auch physisch der Liga gewachsen“, lobt Krefter das Top-Talent aus Witten, das einige Jahre schon in der Jugend für die Grün-Weißen spielte, dann ins Bergische wechselte. Am Freitag allerdings kann er der TuS-Sieben noch nicht helfen.

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„Meine Startformation habe ich in etwa schon im Kopf“, sagt Krefter mit Blick aufs Menden-Gastspiel. Eine Problem-Position sieht er in seinem Kader jedenfalls nicht. Worüber er sich derzeit viele Gedanken macht, ist die Zusammensetzung des Abwehrverbundes. „Das ist meine oberste Priorität“, so der 43-Jährige. Mit dem TuS Bommern einmal mehr die Klasse zu halten, das sei das vorrangige Ziel. „Aber“, so Krefter, „wir haben uns in den letzten Jahren durchaus schon Respekt erarbeitet. Wir müssen mit dem Gedanken in die Spiele gehen, dass man uns erst einmal schlagen muss.“

Ist wieder zurückgekehrt zum TuS Bommern: Marcel Tarlinski (li.), der in der Vorsaison noch für den ersten Saisongegner, die Sauerlandwölfe von der SG Menden, spielte.
Ist wieder zurückgekehrt zum TuS Bommern: Marcel Tarlinski (li.), der in der Vorsaison noch für den ersten Saisongegner, die Sauerlandwölfe von der SG Menden, spielte. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

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