Menden. Seine erste Saisonpleite muss der TuS Bommern in Menden einstecken. Das Krefter-Team enttäuscht im Kollektiv. Ein kurzfristiger Ausfall tut weh.

Vielleicht schwante es Nils Krefter, dem Trainer des Oberligisten TuS Bommern, schon vor der Partie am Freitagabend bei der SG Menden Sauerland Wölfe, dass es ein ganz schwerer Gang werden würde für seine Grün-Weißen. Die drei zuvor errungenen Siege am Stück? Spielten im Sauerland keine Rolle. Wohl eher die Tatsache, dass man sich an Menden bislang mit schöner Regelmäßigkeit die Zähne ausgebissen hatte. Auch diesmal war das der Fall - die TuS-Pleite fiel mit 23:36 (12:17) deftig aus.

„Das war einfach ein gebrauchter Tag für uns“, sagte Krefter geknickt beim Pressetalk im Foyer der Mendener Kreissporthalle. Minuten zuvor schon saß er in Gedanken versunken da, versuchte das gerade Geschehene irgendwie zu verarbeiten. „Das, was uns in den ersten drei Spielen ausgezeichnet hat, war heute irgendwie weg“, so der Bommeraner Coach. „Wir haben ja schon in der letzten Saison hier so eine Rutsche gekriegt“, erinnerte Krefter - anscheinend sind die „Wölfe“ wirklich zu bissig für die Wittener.

Fehlstart des TuS Bommern und eine ganz frühe Auszeit

Die natürlich nicht frei von Problemen in die Begegnung gingen. Denn neben den beiden Schulter-Patienten Maximilian Büchel und Felix Eigenbrodt konnte nun auch Rückraum-Ass Ole Vesper nicht mitwirken. „Er hatte in der Woche eine kleine Operation, war noch nicht fit“, teilte sein Trainer mit. Und so musste Krefter gehörig basteln an seiner Rückraumbesetzung. Völlig daneben ging die Variante mit Torben Kremer im Rückraum-Zentrum. Auch Markus Schmitz war gegen sein Ex-Team weit von seiner Bestform entfernt. Einzig Philipp Lemke hielt in der Anfangsphase noch mit seinen Treffern dagegen, konnte den 3:8-Rückstand (12.) aber auch nicht verhindern. „Da hätte es aber auch gut 5:5 stehen können, die Chancen waren ja da“, so Krefter knurrig.

Zehn Torerfolge für den TuS Bommern bei der SG Menden Sauerland: Philipp Lemke.
Zehn Torerfolge für den TuS Bommern bei der SG Menden Sauerland: Philipp Lemke. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

Der TuS-Coach nahm rasch seine Auszeit, den Dreh zu einem besseren Auftritt aber fanden die Gäste nicht. Nur kurz flackerte ein wenig Hoffnung auf, als Felix Groß verkürzte auf 7:9 (17.), wenig später aber hieß es dann schon 8:14, zur Pause 12:17 aus Bommeraner Sicht. Reihenweise einfache Fehler, desaströse Abschlüsse aus besten Positionen - so kannte man die Grün-Weißen in den vorigen Partien nicht. Bei Menden hingegen „passte heute einfach echt viel zusammen“, bilanzierte später Marcel Tarlinski, der Ex-Bommeraner im SG-Dress.

Linkshänder Philipp Lemke erzielt zehn Tore

„Wir sind ja noch mal ganz gut aus der Kabine gekommen, haben gleich auf drei Tore verkürzt“, so Krefter zum 14:17-Zwischenstand (32.), und auch bis zum 18:22 (40.) war längst noch nicht alles verloren. Dann aber folgte die schwärzeste Phase überhaupt im Spiel der Wittener, die bis zum 18:31 (50.) vollends aus dem Tritt kamen, vorne kaum noch eine gelungene Aktion hatten. Und die Defensive? Die offenbarte an diesem Freitagabend gewaltige Lücken, kein Vergleich zum Saisonstart. Da reihte sich auch Keeper Clemens Uphues ein, agierte ebenso glücklos und räumte in Abschnitt zwei das Feld für Julian Stumpf, der hier und da noch zu glänzen wusste - wenngleich das nichts mehr am TuS-Niedergang ändern konnte.

Auch interessant

Für die SG Menden Sauerland Wölfe, eher mittelprächtig in die Saison gestartet, war es am Ende ein Spaziergang zu einem hochverdienten 36:23-Erfolg, an dem vor allem auch Keeper Nic Preuß seinen Anteil hatte. „Ein Extra-Lob für ihn, er war heute unser Garant für diesen Sieg“, so SG-Trainer Andy Palm, dessen Team laut Nils Krefter „die bislang beste Saisonleistung“ abrief und sich nach und nach in einen Rausch spielte. Für den TuS Bommern hingegen, bei dem Philipp Lemke (zehn Tore) einziger Lichtblick war, setzte es eine weitere herbe Abfuhr gegen den unliebsamsten Kontrahenten der jüngeren Vergangenheit.

Am kommenden Wochenende daheim gegen die TG Hörste (23. September, 19.30 Uhr) muss dann wieder eine andere Leistung her, um in die Spur zu kommen. „Platz fünf bis acht ist weiterhin unser Ziel“, so Krefter. Das müssen die Bommeraner wegen einer Pleite gewiss nicht gleich über Bord werfen.

TuS: Stumpf, Uphues; Lepine, Groß (3), Matthies (3), Kremer, Burbaum (2), Lindner (1), Lemke (10/3), Cokelc (2), Vesper (n. e.), Ferber, Schmitz (2).

Alle Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie hier.