Witten. Ohne Punktverlust holt Oberliga-Team von Rolf Albus den Stadtwerke-Cup. Auch eine Rote Karte kann Favoriten im Endspiel nicht stoppen.
Da ballte auch Trainer Rolf Albus begeistert die Faust, feierte die entscheidenden Treffer seines Teams im Endspiel des Stadtwerke-Cups im Damenhandball. Am ETSV Witten führte am Samstag in der Husemann-Sporthalle einmal mehr kein Weg vorbei. Schon in der Vorrunde deutete der Oberligist seine Qualitäten an und war auch im Endspiel gegen den Dauerrivalen TuS Bommern nicht zu stoppen - und das trotz eines frühen personellen Rückschlags.
Der Turnierplan wollte es so, dass vor allem die Frauenteams einiges an Stehvermögen mitbringen mussten. „Das war insgesamt schon ein sehr langer Turniertag, das muss man wirklich sagen“, so Sabine Dominik, Abteilungsleiterin beim ETSV Witten, der in diesem Jahr für die Ausrichtung des Stadtwerke-Cups zuständig war. Die „Eisenbahnerinnen“ bestritten mit ihrer Erst- und Zweitvertretung um 11 Uhr das Auftaktspiel - und auch im Finale war das Oberliga-Team des ETSV noch dabei, das irgendwann kurz vor 19 Uhr sein Ende fand.
TuS Bommern macht Finaleinzug durch 12:10 gegen ETSV Witten II klar
Gerade mal acht Spielerinnen hatte Rolf Albus bei der Stadtmeisterschaft in seinem Aufgebot. „Hut ab vor der Mannschaft, die das wirklich sensationell hinbekommen hat“, lobte der Coach. Nach dem Auftaktsieg (17:5) gegen die eigene „Zweite“ folgte im ewig jungen Duell mit dem Ligagefährten TuS Bommern ein 12:8-Erfolg. Für den ETSV zumindest schon ein kleiner Fingerzeig hinsichtlich der neuen Saison. Immerhin hatte man im Vorjahr beide Punktspiele gegen die Bommeraner Frauen verloren. Nach dem 13:4 über die HSG Annen-Rüdinghausen stand das Albus-Team als Vorrunden-Gewinner fest. Rang zwei schnappte sich der TuS Bommern durch Erfolge gegen Annen-Rüdinghausen (10:7) und den ETSV II (12:10), der am Ende Dritter wurde vor Bezirksliga-Konkurrent HSG.
So kam es im Finale der Frauen zum erneuten Vergleich zwischen dem ETSV Witten und dem TuS Bommern. Diesmal über zweimal 20 Minuten - zuvor in der Gruppenphase wurden nur je einmal 20 Minuten absolviert. Während Bommern auf eine gut bestückte Ersatzbank zurückgreifen konnte, war dort beim ETSV viel Platz - lediglich eine Ersatzspielerin gesellte sich zu Rolf Albus.
„Hut ab vor der Mannschaft, die das in der knappen Besetzung wirklich sensationell hinbekommen hat. Obwohl nach der frühen Roten Karte unser Kopf fehlte, haben wir das stark zu Ende gespielt.“
Die Anfangsphase verlief bis zum 5:4 noch völlig offen, dann sah ETSV-Spielgestalterin Kathrin Lünemann nach einem unglücklichen Foul an Josefine Bernstein bei einem Tempogegenstoß früh die Rote Karte. „Ich war im vollen Lauf, wollte den Kontakt noch vermeiden“, so Lünemann - die harte Bestrafung gab’s dennoch und nahm ihrem Team die letzte Wechselmöglichkeit. „Wie die Mannschaft es danach gemacht hat, das war wirklich stark“, meinte Albus.
Auch interessant
Zur Pause führte der ETSV mit 10:6, und trotz eines zwischenzeitlichen 11:9 wurde es nicht mehr wirklich spannend, am Ende siegten die „Eisenbahnerinnen“ mit 20:13. Herausragend war einmal mehr Anne Schumacher (sieben Tore), aber auch Torfrau Sarah Richter und Linksaußen Viktoria Trzonski überzeugten den Coach. Dem TuS Bommern fehlte es vor allem im Rückraum an Durchschlagskraft. Am ehesten machte noch Linksaußen Simone Breddemann (vier Tore) auf sich aufmerksam.
Mehr zum Sport in Witten
- Mehr als 30 Fotos vom 5:1 des SV Bommern bei der SG Welper
- ETSV Witten knackt 40-Tore-Marke und verzückt den Trainer
- Üble Wortwahl: Rote Karte bremst Aufholjagd des TuS Heven
- Schwere Handverletzung überschattet 5:1-Sieg des SV Herbede
- Glanzstück liefert TuS Bommern am Ende des Trainingslagers
- Tennis: Früherer Termin für Mixed-Stadtmeisterschaft war goldrichtig
- WM-Bronze: Wittens Lotta Englich glückt der nächste große Coup
Weitere Berichte aus dem Lokalsport in Witten lesen Sie hier!