Witten. Offensivspieler Hartwig versucht sein Glück beim Traditionsverein MSV Duisburg. Römling zieht es nach Österreich, Alomerovic nun auf Zypern.
Viel Zeit war nicht mehr, um am ersten Spieltag der neuen Fußball-Saison noch einen neuen Arbeitgeber zu finden. Doch Luis Hartwig bzw. seine Berateragentur um den früheren Bayern- und BVB-Profi Christian Nerlinger waren flink genug, noch pünktlich Nägel mit Köpfen zu machen. Der Wittener Jungprofi, ausgebildet in der Nachwuchs-Abteilung des VfL Bochum, hat sich mit dem MSV Duisburg auf einen Kontrakt geeinigt. Und nicht nur er trägt in der Spielzeit 2024/25 das Trikot eines neuen Clubs, auch drei weitere Profis aus der Ruhrstadt haben sich anderen Vereinen angeschlossen, schlagen ein neues Kapitel auf.
Mit einem europäischen Schlenker über die österreichische zweite Liga (beim SK St. Pölten) und die zweite Division in Belgien (beim KV Ostende) hat Luis Hartwig, der seine ersten fußballerischen Schritte daheim beim SV Bommern 05 absolvierte, den Weg zurück ins Revier gefunden. Der heimatverbundene 21-Jährige wurde beim Familientag des einstigen Bundesligisten MSV Duisburg der zahlreichen Anhängerschaft vorgestellt. Künftig ist der torgefährliche Offensivspieler, der sowohl auf dem Flügel als auch in der Spitze auflaufen kann, ein „Zebra“ - und hat damit eines seiner vorrangigen Ziele erreicht, zumindest unweit seiner Heimatstadt seiner sportlichen Leidenschaft nachgehen zu können.
Über Österreich und Belgien fand Wittener Offensivspieler Hartwig zurück in den Ruhrpott
Auf der Internetseite der Duisburger hat Hartwig bei seiner Vorstellung klargemacht: „Nach den sehr positiven Gesprächen möchte ich meinen Teil dazu beitragen, dass der MSV wieder zurück in den Profifußball kommt. In meiner Jugendzeit bin ich den Zebras immer wieder in Bochum oder in Meiderich begegnet. Das Trainingsgelände ist toll, die Arena ist super - das hat mich damals schon beeindruckt. Mit Duisburg verbinde ich Heimatnähe und Ruhrpott, das hat mir die Entscheidung leicht gemacht.“ Schon am Freitag (26. Juli) startet der MSV mit der Partie beim FC Gütersloh in die Regionalliga-Saison - als erklärter Titelfavorit.
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Noch ein paar Jährchen länger im Profifußball zu Hause ist Zlatan Alomerovic. Der 33-jährige Torhüter hat in der Jugend für den TuS Heven, den SV Bommern 05, den SV Herbede und den FSV Witten gespielt, ehe es ihn zu Borussia Dortmund verschlug - und von dort aus später in den internationalen Fußball. Der routinierte Schlussmann mit serbischem Pass war 2017 zum polnischen Erstligisten Korona Kielce gewechselt, danach zu Lech Danzig und fand schließlich ab Juli 2022 bei Jagiellonia Bialystok ebenfalls in Polen sein größtes sportliches Glück, wurde mit dem Team in der abgelaufenen Saison nationaler Meister.
„Mit Duisburg verbinde ich Heimatnähe und Ruhrpott, das hat mir die Entscheidung leicht gemacht.“
Doch statt in der 300.000-Einwohner-Stadt Bialystok - im äußersten Südosten Polens - zu bleiben, wo er unumstrittener Stammkeeper war, entschied sich der ehemalige Wittener für einen Transfer in weit wärmere Gefilde und schloss sich nun im Sommer dem zypriotischen Club AEK Larnaka an. Mit Zyperns Drittplatziertem der vorigen Saison geht Familienvater Alomerovic jetzt u. a. ins Abenteuer Conference League und will sich auch auf der Insel beweisen.
Ein früherer Bochumer Vereinskollege von Luis Hartwig hat sich dessen Karriereweg indes zum Vorbild genommen und einem österreichischen Zweitliga-Club das Ja-Wort gegeben. Moritz Römling (23), in der Saison 2023/24 noch beim VfL Bochum unter Vertrag, spielt künftig im Alpenstaat für den Kapfenberger SV.
Oliwia Wos bleibt in der Schweiz, spielt unter einer prominenten Trainerin
Als Jugendlicher für den SV Herbede und den FSV Witten am Ball, ehe er ins Talentwerk des VfL wechselte, spielte der groß gewachsene Linksverteidiger mit der exzellenten Technik u. a. als Leihspieler für den Wuppertaler SV und Rot-Weiss Essen. Beim Kapfenberger SV will der frühere U-18-Nationalspieler Römling nun endlich zum unangefochtenen Stammspieler reifen, um den nächsten Karriereschritt zu machen.
Auf inzwischen zwölf Länderspiele für Polen kommt Abwehrspielerin Oliwia Wos. Die in Witten aufgewachsene 24-Jährige stand in den letzten beiden Jahren beim FC Zürich unter Vertrag, wurde dort u. a. Landesmeisterin und war in der Champions League für den FCZ am Ball. Nach der Vizemeisterschaft in der Saison 2023/24 brach Wos, die einst für den FSV Witten spielte, ihre Zelte in Zürich ab und schloss sich mit dem FC Basel einem weiteren Traditionsverein aus der Schweiz an, der in der zurückliegenden Spielzeit auf Rang drei ins Ziel kam und von Ex-Nationalspielerin Kim Kulig trainiert wird.
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