Witten. Auch Vereinskollege Gregor Eigenbrodt holt bei U-20-Titelkämpfen Gold. DM-Silber geht an Emin Salviz. KSV-Talent Mika Labes siegt in Tallinn.
Das war ein Start nach Maß für den Ringer-Nachwuchs des KSV Witten 07. Bei den Deutschen U-20-Meisterschaften setzten die Akteure aus der Ruhrstadt gleich ein dickes Ausrufezeichen. Zwei Titel, eine Silbermedaille und weitere gute Platzierungen waren einmal mehr Beleg für die gute Nachwuchsarbeit, die beim KSV geleistet wird. Darüber hinaus glänzte Wittens Top-Talent Mika Labes mit einem Turniersieg in Estland.
Mit vier Aktiven reiste das Trainergespann Samet Dülger und Klaus Eigenbrodt nach Frankfurt/Oder, wo die U-20-DM im Freistil der Männer und im weiblichen Ringkampf ausgetragen wurde. Die durchaus hohen Erwartungen wurden erfüllt: Gregor Eigenbrodt und Lotta Englich holten jeweils den Titel, Silber gab‘s für Emin Salviz und Rang fünf für Justus Eigenbrodt. Damit holte der KSV Witten Platz eins in der DM-Vereinswertung vor dem ASV Urloffen.
Im DM-Finale lässt Wittens Geburtstagskind Gregor Eigenbrodt nichts anbrennen
Gregor Eigenbrodt, der mit Zwillingsbruder Justus am Finaltag seinen 20. Geburtstag feierte, kam über einen erfolgreichen Qualifikationskampf ins Viertelfinale. Hier wurde der Wittener von Dauerkonkurrent Jeremy Weinhold (Weingarten) stark gefordert, am Ende lag der KSV-Athlet aber sicher mit 4:1 vorn. Das Halbfinale war mit einem Überlegenheitssieg wieder eine klare Angelegenheit, und auch im Finale ließ Eigenbrodt gegen dem Amberger Adam Leifridt (8:0) nichts anbrennen, verteidigte seinen Titel aus dem Vorjahr.
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Ihren ersten nationalen Titel überhaupt gewann Lotta Englich in der Klasse bis 76 kg. Sie feierte in den Vorjahren bereits EM- und WM-Medaillen, für die DM hatte es bisher noch nicht gereicht. Schon an der Waage wurde klar, dass diesmal kein Weg an der Wittenerin vorbeigehen würde, denn sie hatte lediglich eine Konkurrentin. So reichten der 17-Jährigen zwei schnelle Schultersiege für ihren allerersten DM-Titel.
Nur knapp scheitert Emin Salviz an der Titelverteidigung
Knapp an der Titelverteidigung scheiterte Emin Salviz (70 kg). Er war erfolgreich ins Turnier gestartet, als er mit einem sicheren Punktsieg im Achtelfinale und mit einem Schultersieg im Viertelfinale die Vorschlussrunde erreichte. Dort gewann er mit 7:2, stand somit im Finale gegen Rostislav Leicht (Neumarkt). Kurz vor Schluss lag der Wittener noch mit 2:1 in Führung, als er einen Angriff des Bayern nicht abwehren konnte und mit 2:3 knapp verlor - somit blieb ihm DM-Silber.
Eine starke Leistung zeigte Justus Eigenbrodt (65 kg), dem in zwei Begegnungen am Ende das Quäntchen Glück fehlte – ansonsten wäre eine DM-Medaille möglich gewesen. Das Achtelfinale gewann er glatt, im Viertelfinale gegen den späteren Vizemeister Laible (Weilimdorf) hieß es am Ende 3:3 – aufgrund der letzten Wertung siegte der Württemberger glücklich. Der erreichte das Finale und Eigenbrodt damit die Hoffnungsrunde. Die nutzte er mit einem 8:3-Punkterfolg und zog ins „kleine Finale“ ein. Dort aber unterlag er Felix Fecher (Neckarweihingen) mit 0:4, war wie im Vorjahr Fünfter.
Glanzvolle Vorstellung von KSV-Youngster Mika Labes in Tallinn
Im sächsischen Pausa vertraten zwei junge KSV-Athleten die Farben der Ruhrstadt: Niclas Kramarczyk und Kutkagan Öztürk waren in der 67-kg-Klasse gemeldet – Öztürk wechselte an der Waage in die höhere 72 kg-Kategorie. Kramarczyk hatte in der ersten Begegnung den späteren Meister Kevin Karl (Fellbach) zum Gegner und unterlag technisch, verlor dann auch seine zweite Begegnung, ohne selbst einen technischen Punkt zu machen. In der gleichen Gewichtsklasse war für die SU Annen Joel Juretzko am Start, der seinen ersten Kampf gegen einen Hohenlimburger gewann, dann aber gegen Jonas Benzing (Hornberg) auf Schulter verlor.
Kutkagan Öztürk musste in die Qualifikation, wo er einen Überlegenheitssieg errang. Im Achtelfinale war das Turnier für den KSV-Ringer beendet, als er – nach Punkten in Führung liegend – gegen den Berliner Finn Kühn auf Schultern verlor. Da Kühn das Finale nicht erreichte, konnte auch Öztürk nicht mehr ins Turnier eingreifen.
Youngster Dewin Günther von der SU Annen hatte in der 55-kg-Klasse Pech, lag nach Punkten gegen Fynn Jochem aus Heusweiler zwar vorn, landete dann aber auf den Schultern.
Mit Mika Labes (KSV) war derweil eines der ganz jungen KSV-Talente international unterwegs. In der estnischen Hauptstadt Tallinn startete er mit einem kleinen Team des NRW-Ringerverbandes sowie Trainer Mirko Englich beim „Kristjan Palusalu Memorial“, dem größten Jugendturnier Europas mit über 2000 Aktiven. Labes lieferte in der 55-kg-Klasse (gr.-röm. Stil) eine famose Leistung ab, gewann sechs von sieben Kämpfen und holte sich damit den Turniersieg. Lediglich dem Franzosen Varaev unterlag er mit 4:9, das fiel letztlich aber nicht ins Gewicht. Im Finale besiegte er den Ukrainer Levchenko technisch überlegen mit 10:0.
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