Witten. Entscheidung nach Pleite der Verbandsliga-Handballerinnen in Schwerte. Vor Partie gegen Titelfavorit Oespel-Kley steht Interimslösung schon fest.

Damit konnte man nicht zwingend rechnen: Eigentlich hatte Maurice Abstins sein Traineramt bei den Verbandsliga-Handballerinnen des TuS Bommern erst zum Saisonende zur Verfügung stellen wollen, doch nach dem enttäuschenden Auftritt bei der HVE Villigst/Ergste (16:20) sah er keine Basis mehr für eine weitere Zusammenarbeit. Am Sonntag (15 Uhr, SuFz Bommern) gegen den TuS Oespel-Kley sitzt schon nun ein Interimstrainer auf der Bank, der bis zum Ende der Serie übernimmt.

„Wir waren von dieser Entscheidung total überrascht“, sagt Josefine Bernstein, Spielerin beim TuS Bommern und zugleich Sportliche Leiterin im Damenbereich der Abteilung. „Ich kann die Argumente von Maurice Abstins allerdings verstehen“, teilte sie mit. Am Dienstag vor dem Training hatte der bisherige Coach dem Mannschaftsrat seinen sofortigen Ausstieg verkündet.

Bommerns bisheriger Coach sah sportlich kein Vorankommen mehr

„Es gab einige Punkte, die zu dieser Entscheidung geführt haben“, so der 27-jährige Abstins. Zum einen habe es sportlich kein Fortkommen mehr gegeben. Zu oft spielten die Wittenerinnen unter ihren Möglichkeiten. Starke Auftritte wie bei den Siegen gegen den Lüner SV oder beim ETSV Witten kamen viel zu selten vor, es häuften sich schwache Vorstellungen wie daheim gegen Coesfeld, gegen Hohenlimburg oder in Lünen. „Eigentlich müsste es fürs Mittelfeld reichen mit diesem Kader. Aber oft waren die Leistungen nur auf Bezirksliga-Niveau“, fand Abstins ehrliche, kritische Worte.

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Zudem habe aus seiner Sicht die Chemie zuletzt nicht mehr gestimmt. „Das lag vielleicht auch daran, dass ich schon früh gesagt hatte, nur noch bis zum Sommer zu bleiben“, so Abstins, der parallel das zweite Herren-Team des HSC Haltern-Sythen coacht und dort in der neuen Saison die erste Mannschaft der Männer übernimmt. In Bommern hatte er sich zuletzt zu oft gefragt, wo er noch hätte ansetzen sollen, um sein Team besser zu machen. „Ich glaube, dass nach meinem Entschluss die Mannschaft jetzt den Kopf frei hat, lockerer aufspielen kann. Ich sehe das auch als Impuls, damit es wieder aufwärts geht“, so der ehemalige Trainer.

Als Spielerin und Sportliche Leiterin im Damenbereich des TuS Bommern in der Verantwortung: Josefine Bernstein (re.).
Als Spielerin und Sportliche Leiterin im Damenbereich des TuS Bommern in der Verantwortung: Josefine Bernstein (re.). © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Am Sonntag kommt der Tabellenführer aus Dortmund

Als sein kurzfristiger Nachfolger übernimmt nun zunächst einmal Sebastian Razeng, der weiterhin auch die zweite Herren-Mannschaft betreuen wird. „Aus den eigenen Reihen sollte es niemand von uns machen, das war uns wichtig. Und wir wollten für den Übergang jemanden finden, der die Mannschaft und den Verein kennt“, so Josefine Bernstein. Die Trainersuche laufe derzeit auf Hochtouren. Am Sonntag gegen Tabellenführer Oespel-Kley tritt der TuS ohne Christin Sonnenschein, Saskia Abstins und Franziska Nievel an. Und nun eben auch erstmals ohne den bisherigen Trainer Maurice Abstins.

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