Witten. Ein Paukenschlag gelingt den Handballfrauen des TuS Bommern im Verbandsliga-Derby. Der ETSV Witten findet keine Mittel. Die Stimmen zum Spiel.
Das war eine faustdicke Überraschung, für die die Verbandsliga-Handballerinnen des TuS Bommern am Sonntag in der Kreissporthalle sorgen. Im Nachbarschaftsduell mit dem ETSV Witten gewannen die Grün-Weißen mit 21:18 (10:6), boten dabei vor allem in der Defensive eine sehr überzeugende Leistung. Beim Gastgeber indes vergrößert sich die spielerische Krise.
Eine Woche nach der deftigen Abreibung bei der DJK TuS Oespel-Kley schafften es die „Eisenbahnerinnen“ nun auch im Derby vor ansprechender Kulisse nicht, ihre Leistung der ersten Saisonphase abzurufen. „Darüber muss ich mir jetzt auch erstmal meine Gedanken machen. Verloren haben wir das Spiel schon in der ersten Halbzeit, spielerisch war das ähnlich enttäuschend wie in Oespel. Momentan ist bei uns alles viel zu verkopft“, fand ETSV-Trainerin Julia Lewe deutliche Worte.
Torfrauen des TuS Bommern verdienen sich die Bestnote
Zu keinem Zeitpunkt gelang es den Gastgeberinnen, an die zuletzt guten Trainingsleistungen anzuknüpfen. Mit der engagierten Deckung des TuS Bommern, der die Räume sehr eng machte und die Aktionen des ETSV oft schon frühzeitig zu unterbinden verstand, hatte die Lewe-Sieben ebenso große Probleme wie mit den eigenen Unzulänglichkeiten. „Wir haben viele technische Fehler gemacht, uns eine Menge Fehlwürfe erlaubt“, so die ETSV-Trainerin. Deren Team bis zum 6:6 (24.) durchaus im Spiel war, alles noch hätte in die richtigen Bahnen lenken können. Doch dann setzte sich der TuS Bommern bis zum Pausenpfiff auf 10:6 ab.
Gästetrainer Maurice Abstins war beeindruckt vom Auftritt seiner Sieben: „Wir waren gleich von Beginn an voll da. Heute war ein Tag, da hat mal fast alles geklappt. Den Grundstein haben wir in der Deckung gelegt“ - in Verbindung mit einer exzellenten Torhüterinnen-Leistung von Yvonne Grabe bzw. Nicole Bonna. An denen bissen sich die ETSV-Frauen zuhauf die Zähne aus, scheiterten reihenweise auch aus besten Positionen. So war es für Bommern nicht allzu schwierig, bis zur 48. Minute einen Drei-Tore-Vorsprung zu transportieren (15:12). Offensiv war das Team von Julia Lewe, das in den ersten Begegnungen noch über 30 Treffer erzielt hatte, kaum wiederzuerkennen.
ETSV Witten kann in der Schlussphase die Wende nicht mehr erzwingen
„Im Training ist die Leichtigkeit da, aber im Spiel wirkt das alles total gehemmt“, so die frustrierte Trainerin, die bis auf Nicole Schmidt ihren besten Kader zur Verfügung hatte. Der TuS Bommern schaffte es, vor allem die schnellen Angriffe der Gastgeberinnen einzudämmen. „Wir haben kein Tor durch die erste oder zweite Welle bekommen“, freute sich Abstins. Dessen Team im Angriff viele Lösungen über den Kreis fand, wo Leonie Bednarek und Martha Wenzel oft erfolgreich waren.
„Immerhin“, so die ETSV-Trainerin, „haben wir diesmal gekämpft bis zum Ende und alles versucht.“ Bis zum 15:17 (53.) war ihre Mannschaft auch noch dran, dann aber warf Bommern durch Martha Wenzel, Josefine Bernstein und Nina Hillebrecht die entscheidenden Treffer zum 20:15 (58.). „Unsere gesamte Mannschaft ist unter ihren Möglichkeiten geblieben“, befand Lewe. Während sich Abstins über die Punkte Nummer fünf und sechs sowie über eine gehörige Steigerung freute gegenüber der Pleite gegen Hohenlimburg. „Der Wille zum Sieg war heute durchweg spürbar, wir haben immer gute Lösungen gefunden. Zudem hat uns das Comeback von Helen Limberger nach sechs Monaten sehr geholfen.“
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ETSV: Gust, Wieczorek; Brendle, Hülsewede, Reibold, Prior (1), Herrmann (1), Schumacher (5/1), Peter (2), Lünemann (4), Hankewitz, Müller (4), Migat (1), Achterberg.
TuS: Bonna, Grabe; Bednarek (4), Limberger (1), Menne (1), Jedhoff (1), Sonnenschein (1), Wenzel (3), Bernstein (2), Frorath (2), Berger (1/1), Abstins (1), Hillebrecht (4/2), Pieper.
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