Witten. Eine mäßige Halbzeit liefern die Herbeder gegen Mengede 08/20 ab, dann verdient sich das Team zumindest noch ein Remis.
Die ganz große Euphorie zu Beginn der Bezirksliga-Rückrunde konnte dieser Auftritt an der Kemnade noch nicht entfachen. Der SV Herbede benötigte eine beträchtliche Anlaufzeit, ehe der Motor so richtig rund zu laufen schien gegen Mengede 08/20. Immerhin blieb den Wittenern am Ende ein 1:1 (0:1) gegen einen unbequemen Gegner, mit dem man schon schlechtere Erfahrungen gemacht hatte.
„Immerhin ein Punkt mehr als in der Hinrunde“, so SVH-Trainer Maik Kortzak kurz nach dem Schlusspfiff. Denn zu Beginn der Saison hatten die Schwarz-Weißen in Dortmund eine 0:2-Niederlage bezogen. Und letztlich hätte man sich auch diesmal nicht beschweren dürfen, wenn man ohne Zähler dagestanden hätte. „Doch unterm Strich war es sicherlich ein leistungsgerechtes Unentschieden“, so der zweite Herbede-Coach Jan Kastel, der aber auch schon ein glücklicheres Gesicht nach einem Spiel seiner Elf gemacht hatte.
Herbedes Leonard Putz setzt einen Kopfball an den Pfosten
Lag vermutlich daran, dass der SVH, der in der Vorbereitung durchaus zu gefallen wusste, am Sonntag im ersten Punktspiel des neuen Kalenderjahres so gar nicht in Schwung kam. Man überließ in weiten Teilen den Mengedern, die überhaupt erst vier Siege auf dem Konto haben und weit hinter ihren Ansprüchen herlaufen, den Ball. „Das war überhaupt keine Intensität, kein Biss. Wir waren viel zu ängstlich“, stellte Kastel fest. Dabei hätten die Wittener durchaus sogar in Führung gehen können. Nach 14 Minuten hatte Marvin Restel Pech, dass seine Hereingabe vors Tor noch so eben von einem Dortmunder geklärt wurde - da roch es schon nach Eigentor. Der folgende Eckball landete auf dem Kopf von Leonard Putz und von dort aus am rechten Pfosten.
Nur wenig später rutschte Herbedes Außenverteidiger Dustin Najdanovic am Stafraumeck bei einer Rettungstat weg - freie Bahn für die Gäste. Doch eine präzise Hereingabe schaufelte Muhammed Gökcen aus zwölf Metern über das beinahe leere SVH-Tor (17.) - eine glasklare Torchance. Besser machten es die in den Zweikämpfen wesentlich engagierteren Dortmunder in der 29. Minute. Einen zu kurzen Pass des Herbeder Keepers Gian Luca Rexhäuser erlief Andreas Lüder, bediente im Zentrum Kapitän Robin Dieckmann, und der versenkte humorlos zum inzwischen verdienten 1:0. Damit ging es auch in die Pause.
Herbede brachte jetzt Gavin Hope für den angeschlagenen Najdanovic - und prompt wurden die Aktionen zielstrebiger. „Er hat das Spiel an sich gerissen“, lobte später Trainer Kortzak. Aber: Die gesamte SVH-Mannschaft wirkte jetzt wacher, fokussierter. Die Pausenansprache schien Wirkung gezeigt zu haben. In der 50. Minute gab‘s gleich die Chance zum Ausgleich, doch Finn Schubert scheiterte mit seinem Schlenzer am Dortmunder Keeper.
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Man gestattete den Gästen jetzt nur noch gelegentliche Konter, Herbede war nun die feldüberlegene Mannschaft. Und nach 62 Minuten belohnte man sich für die Mühen. Eray Özer zog aus gut 22 Metern einfach mal ab, das leicht abgefälschte Ball rauschte unhaltbar oben links ins Eck zum 1:1.
Jeweils eine gute Chance hatten beide Teams im Anschluss noch. Zunächst zeigte Herbedes Vincent Holthaus einen gekonnten Seitfallzieher, den der Schlussmann mit Mühe entschäfte (70.), dann verzog Mengedes Joker Gibril Harding völlig frei stehend aus zehn Metern (74.). „Zumindest haben wir Mengede mit dem Punkt auf Abstand gehalten“, stellte Trainer Kortzak fest.
SVH: Rexhäuser; Schwarz, Engelbrecht, Putz, Najdanovic (46. Hope), Restel (65. Karakurt), Schubert (75. Peja), Denis, Özer (89. Ferber), Lohkamp (60. Marmulla), Holthaus. Torfolge: 0:1 (29.), 1:1 Özer (62.).
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