Witten. Die Landesliga-Handballer des HSV Herbede werfen den HC Westfalia Herne aus dem Kreispokal. Nun wartet ein Verbandsligist auf das Wittener Team.

Die Landesliga-Handballer des HSV Herbede stehen im Viertelfinale des Kreispokals. Eine einzige Führung reicht der Mannschaft von Trainer Marko Weiß in der Jahnhalle, um sich gegen den HC Westfalia Herne durchzusetzen – gegen den Oberligisten, der jedoch am Mittwochabend mit seinem zweiten Team nach Witten gekommen ist, das in der Bezirksliga Ruhrgebiet hinter der DJK Westfalia Welper auf dem zweiten Tabellenplatz liegt.

„Eine gute Mannschaft, ziemlich stark“, urteilte Marko Weiß über den Kontrahenten. Und er war keineswegs überrascht, dass sein Team zunächst einmal ganz anders auftrat, eher schwach bis sehr schwach. „Wir hatten seit dem 16. Dezember keinen Ball mehr in der Hand und nur eine Einheit in der Beach-Halle in Heven“, sagte der HSV-Coach. 0:5 stand es nach sechs Minuten und 1:8 nach etwas mehr als 16 Minuten, so dass Marko Weiß eine Auszeit nahm.

Im Viertelfinale trifft der HSV Herbede auf den Verbandsligisten HSC Haltern-Sythen

„Uns fehlte jegliche Sicherheit“, sagte der Herbeder Trainer, der seinen Handballern dann insofern half, als er die Deckung von 6:0 auf 5:1 umstellte. „Das hat sofort gefruchtet“, sagte Marko Weiß, der appelliert hatte, trotz des enormen Rückstandes daran zu glauben, diese Partie kippen zu können. „Das Spiel war zwar nicht offen, aber noch nicht verloren“, sagte er. Zur Pause sah er seine Mannschaft wie die Schweiz im Auftaktspiel der Europameisterschaft gegen Deutschland vor 53.586 Zuschauern in der Düsseldorfer Fußball-Arena mit 8:13 hinten.

Die Pause nutzte der HSV-Coach, wie er es schmunzelnd formulierte, zu „einer kleinen Ansprache“. Und? „Die zweite Halbzeit war viel besser“, sagte Marko Weiß. Den Herbedern kam auch entgegen, dass sie dank Silas Bentlage noch mehr Qualität zwischen den Pfosten hatten als zuvor durch Titus Schnur. Weil sich die Paraden häuften, kamen die HSV-Handballer nun auch immer häufiger in ihr geliebtes Tempospiel. „Das war“, sagte Marko Weiß, „in der ersten Halbzeit überhaupt nicht der Fall.“

Wir hatten seit dem 16. Dezember keinen Ball mehr in der Hand und nur eine Einheit in der Beach-Halle in Heven.
Marko Weiß, der Trainer der Wittener Landesliga-Handballer des HSV Herbede

So mussten die Herner mitansehen, dass ihr Vorsprung immer mehr schmolz. Und beim 18:18, das Alexander Czerkawski erzielt hatte, war dieser endgültig aufgebraucht. Nach 48:19 Minuten. Allerdings rissen die Gäste wieder eine knappe Führung an sich, auf die der Tabellenvorletzte der Landesliga-Staffel 4 in der Schlussphase jedoch eindrucksvoll antwortete. Marius Windfuhr verkürzte auf 22:23, Alexander Czerkawski glich zum 23:23 aus und traf mit seinem achten Tor zum 24:23-Sieg. Zwar nahm das Westfalia-Team noch eine Auszeit, schaffte aber nicht mehr den Ausgleich.

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Lukas Mertens (links) trifft für Deutschland.
Von Tizian Felipe Canizales Jiron und Martin Herms

„Da führst du einmal, und dann ist Ende“, sagte Marko Weiß und lachte. Dass es nach einem 8:13-Pausenrückstand auch ganz anders laufen kann, haben die Schweizer bei ihrem 14:27 gegen Deutschland erlebt. Neben Alexander Czerkawski, bei dem ziemlich alles gepasst habe, sprach der HSV-Coach auch Matthias Schmitz ein Sonderlob aus. Der Rückraum-Mitte-Mann, der – wie eigentlich alle Herbeder – unglücklich begonnen hatte, fand immer besser ins Spiel schaffte auch zwei Treffer aus der eigenen Hälfte, als das Westfalia-Tor in Unterzahl zugunsten eines sechsten Feldspielers verwaist war.

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„Dieser Sieg tut uns gut“, sagte Marko Weiß, der seine Blicke nun schon wieder voll auf den Landesliga-Klassenerhalt richtet. Und für dieses Projekt wird direkt das erste Meisterschaftsspiel des Jahres, das letzte der Hinrunde, ein sehr wichtiges. Die Herbeder empfangen am 27. Januar ab 19 Uhr in der Jahnhalle den Tabellendrittletzten TV Lössel, der einen Punkt mehr hat. Der Gegner im Viertelfinale des Kreispokals wird Verbandsligist HSC Haltern-Sythen sein.

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So haben sie gespielt:

Spielfilm: 0:5, 1:5 (6.), 1:8 (17.), 4:11, 7:11 (26.), 7:12, 8:13 (Halbzeit), 9:14, 12:14 (35.), 16:18, 18:18 (49.), 18:20, 20:22, 21:22 (55.), 21:23, 24:23.

HSV Herbede: Schnur, Bentlage – Busch, M. Windfuhr (2), J. Windfuhr (1), Brämer (1/1), Schmitz (7), Hake (4), Peeren, Schorlemmer, Hoffmann (1), Czerkawski (8), Schauer.

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