Düsseldorf. 53.586 Zuschauer strömen zum Auftakt der Handball-EM. Ökologisch fraglich, aber für den Sport selbst ist es ein Signal. Ein Kommentar.
53.586 Zuschauer in einem Fußballstadion – das klingt zunächst wenig beeindruckend. Fußballpartien mit ähnlichem Fanandrang sind in Deutschlands Arenen keine Seltenheit. Handballspiele allerdings schon! 53.586 Zuschauer strömten am Mittwochabend ins Düsseldorfer Stadion zum Auftakt der Heim-EM. Ein Weltrekord.
Bei aller Euphorie muss man aber auch gestehen: Der Handball ist in einer eher kleinen Welt zu Hause. Populär in einigen Teilen Europas, fast unbekannt aber beispielsweise in den USA oder China – den Ländern, wo im Sport das große Geld verdient und riesige Arenen gefüllt werden können.
Ökologisch fraglich?
Das soll die Mühen des Deutschen Handball-Bundes aber nicht schmälern: Ein Handballspiel vor einer solchen Kulisse zu veranstalten, war ein Signal. Es war eine riesige Werbung für dieses Turnier und die mit diesem Rekordspiel verbundene Aufmerksamkeit ist für den Handball generell eine riesige Chance, sich im weiter öffentlichen Bewusstsein zu verankern.
Doch gehört der Handball nicht traditionell in die Halle? Macht es ökologisch Sinn, eine Fußballarena für zwei Spiele komplett umzurüsten und bei Minusgraden tagelang auf 22 Grad hochzuheizen? Fragen, die die Gemüter spalten.
Fakt ist dieser Tage aber auch: Es braucht in Zeiten schrumpfender Mitgliederzahlen der Vereine einfach Events mit Strahlkraft, um im Wettstreit mit anderen Sportarten und modernen Medien wahrgenommen zu werden. Ein Weltrekord zum Auftakt, über den seit Wochen gesprochen wird – damit hat der Deutsche Handball-Bund bereits einen ersten Erfolg eingefahren.