Witten. Aus 10:2 Punkten sind bei den Oberliga-Handballern des TuS Bommern 10:6 geworden. Draufhauen? Das sagt der Coach vorm Spiel gegen GWD Minden II.
Ein etwas gequälter Sieg beim punktlosen Dortmunder Tabellenschlusslicht TuS Westfalia Hombruch, Niederlagen gegen die TSG Harsewinkel und beim VfL Gladbeck. Das Traumstart-Konto der Oberliga-Handballer des TuS Bommern ist nach der Herbstpause etwas hässlicher geworden, nur 10:6 Punkte stehen dort nach acht Begegnungen. Und nun wartet auf das Team von Trainer Nils Krefter erneut ein Drittliga-Absteiger, ein Hochkaräter: die Reserve des Zweitligisten TSV GWD Minden, die am Sonntag ab 17 Uhr am Bommerfelder Ring zu Gast sein wird.
Klar: Auch der 42-jährige TuS-Coach hat nicht übersehen, dass es zuletzt einen gewissen Abwärtstrend gegeben hat. „Aber“, sagt Nils Krefter sofort, „ich will mit der Mannschaft nicht so hart ins Gericht gehen. Das hat sie nicht verdient, das ist alles Hobby. Hombruch war auch noch okay, aber in den beiden Spielen danach sind wir nicht an unsere Form herangekommen.“ Beim 24:28 gegen Angstgegner TSG Harsewinkel und erst recht nicht zuletzt am vergangenen Freitag beim 24:34 beim VfL Gladbeck.
Aaron Ziercke, der Trainer der GWD-Zweiten, hat 24-mal für Deutschland gespielt
„Wir haben am Montag darüber gesprochen, aber dann muss auch gut sein“, sagt der Bommeraner Trainer. „Wir wissen, dass wir eine Top-Leistung bringen müssen, um zu bestehen.“ Das gilt eigentlich für jede Oberliga-Partie – und für die am frühen Sonntagabend sowieso.
Der Mindener Nachwuchs, der hinter Spitzenreiter VfL Eintracht Hagen II mit zwei Punkten Rückstand auf dem zweiten Rang liegt, wird mit einem Top-Team – „das sind alles gute Zocker“, sagt Nils Krefter – und einem ehemaligen Nationalspieler nach Witten kommen: Coach Aaron Ziercke. Der 51-Jährige hat 24-mal das Trikot der DHB-Auswahl getragen und ist auch Co-Trainer der ersten GWD-Vertretung.
Draufhauen? „Das wäre völliger Schwachsinn“, sagt Bommerns Trainer Nils Krefter
„Auf uns warten weitere ganz große Aufgaben“, sagt Nils Krefter, der nur eine Woche nach der Minden-Begegnung mit seinem Team zur Hagener Reserve muss. „Das wird kein Zuckerschlecken“, meint er. Immerhin wird er am Sonntag seinen kompletten Kader zur Verfügung haben, wenn auch längst nicht alle TuS-Handballer 100-prozentig fit sind.
Der Bommeraner Coach weist sofort darauf hin, dass er dies nicht als Ausrede gelten lasse. Aber? „Wir haben in den vergangenen zwei, drei Wochen nicht gut trainiert, weil Spieler krank oder verletzt waren“, sagt Nils Krefter, der zuletzt vor allem seinen linken Rückraum-Mann Ole Vesper bei den Einheiten regelmäßig vermisst hat. „Aber noch einmal“, betont der TuS-Trainer. „Das soll keine Ausrede sein. Wir müssen trotzdem ein anderes Gesicht zeigen. Und das weiß die Mannschaft auch. Aber es bringt nichts, draufzuhauen. Das wäre völliger Schwachsinn.“ Zudem kenne er sein Team nun drei Jahre, sagt Nils Krefter, „und ich habe großes Vertrauen.“
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Die Partie gegen den TSV GWD Minden II, der zuletzt mit 34:31 bei der TSG Harsewinkel gewonnen hat, ist eine, die der TuS Bommern verlieren kann. Aber es ist auch nicht das mögliche Ergebnis, das Nils Krefter vorrangig im Kopf herumschwirrt. Sondern? „Wir wollen mal wieder ein gutes Spiel machen und vernünftig auftreten“, sagt er. Das Rezept: hinten gut stehen, Sicherheit holen und nicht wie in Gladbeck 34 Gegentreffer kassieren. „17 Uhr. Sonntags. Wir hoffen, dass die Halle ein bisschen voll wird – und wollen dafür sorgen, dass sie auch voll bleibt“, sagt der TuS-Coach, der die Fans begeistern möchte. „Wir müssen übers Kollektiv kommen.“