Gladbeck. Die zweite Niederlage in Serie fällt für den TuS Bommern in Gladbeck sehr deutlich aus. Warum Trainer Krefter entsetzt ist über die Leistung.

Das war ein schwerer Wirkungstreffer für den Oberligisten TuS Bommern. Eine Woche nach der Heimpleite gegen Angstgegner TSG Harsewinkel setzte es gleich die nächste Abfuhr - und die hatte es in sich, vor allem in den ersten 30 Minuten. Die Wittener waren dem druckvollen Offensivspiel des VfL Gladbeck zu keiner Zeit wirklich gewachsen, kassierten eine verdiente 24:34 (13:21)-Niederlage.

Gerade war das Spiel beendet, da rief Trainer Nils Krefter seine Mannschaft noch mal in der Kabine zusammen, hielt eine wohl recht deutliche Ansprache. Denn wie sehr es in ihm brodelte nach dieser Abreibung gegen den letztjährigen Drittligisten, dazu musste man kein Hellseher sein. „Ich hatte heute vor dem Spiel eigentlich ein gutes Gefühl - aber da wurde ich ziemlich enttäuscht“, so Krefter. Der wie in der Vorwoche überhaupt nicht einverstanden war mit dem, was er da zu sehen bekommen hatte.

TuS Bommern zeigt sich in der Defensive rätselhaft passiv

Vor allem die ersten 15 Minuten hatten überhaupt nichts gemein mit einem Spitzenspiel „auf Augenhöhe“, wie es der Hallensprecher vor dem Anpfiff vor voll besetzten Rängen vollmundig ankündigte. Zu frappierend war die Überlegenheit des VfL Gladbeck, der nahezu nach Belieben schalten und walten durfte, vor allem Rückraum-Ass Fabian Neher (insgesamt zwölf Treffer) wurde noch nicht einmal mit körperlicher Gegenwehr der TuS-Deckung behelligt, warf sechs der ersten acht VfL-Tore - und beim 13:5 (15.) musste man schon schlimmste Befürchtungen um die Wittener haben.

Immerhin fing sich das Team dann ein wenig. Philipp Lemke maulte seine Nebenleute an, in der Defensive engagierter zu Werke zu gehen, vorne konzentrierter abzuschließen. „Wir haben uns so intensiv auf Gladbeck vorbereitet und setzen dann einfach gar nichts um“, wirkte Trainer Nils Krefter resigniert. Sprach von einer „ganz, ganz schlechten Teamleistung“ und hätte über die Offensive seines TuS Bommern am liebsten wohl kein Wort verloren. „Das war unter aller Kanone.“ So war die Partie beim 21:13 zur Pause beinahe schon vorentschieden.

Beste Noten noch für Matthies und Eigenbrodt

Einmal mehr wurde am Freitagabend offenkundig, dass dem Wittener Kader die Alternativen fehlen, wenn Leistungsträger nicht ihren besten Tag haben bzw. haben können. Rückraumspieler Ole Vesper hatte wegen seines Infekts zwei Wochen lang gar nicht trainiert, mehr das Bett und die Couch gehütet als alles andere. Markus Schmitz war rein gar keine Hilfe am Freitagabend, kam gegen die kernige VfL-Deckung kaum zum Zuge und leistete sich einige unnötige Fouls, flog nach der dritten Zeitstrafe mit Rot vom Platz (37.). Ohnehin sammelte der TuS gleich acht Zwei-Minuten-Strafen - „und da waren einige ziemlich dumme dabei“, so die herbe Kritik des Trainers.

Ging mit seiner Mannschaft ziemlich hart ins Gericht: TuS Bommerns Trainer Nils Krefter.
Ging mit seiner Mannschaft ziemlich hart ins Gericht: TuS Bommerns Trainer Nils Krefter. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Während die Gladbecker nun die ganze Breite des enorm ausgeglichenen Kaders nutzten, versuchten sich die Gäste an einer Art Schadensbegrenzung. Am besten in Erscheinung traten noch Linksaußen Jan Matthies und der wuselige Spielmacher Felix Eigenbrodt, die je vier Tore erzielten. Bester Schütze war Philipp Lemke mit neun Treffern, doch er leistete sich auch einige Fehlwürfe, hätte wohl auch besser eine Pause benötigt. „Ich wollte aber Torben Kremer nicht mehr bringen bei zehn Toren Rückstand. Soll ein 19-Jähriger das dann gerade biegen müssen?“, fragte Krefter.

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Schon die jüngste Trainingsleistung passte Krefter rein gar nicht

„Leider haben wir heute die schwache Trainingsleistung vom Donnerstag ins Spiel transportiert. Es muss sich jetzt schnell was ändern, damit wir wieder in die Spur kommen. Aktuell können wir froh sein, dass wir schon diese zehn Punkte auf dem Konto haben“, so der TuS-Coach. Am kommenden Wochenende geht’s für den TuS Bommern daheim gegen den TSV GWD Minden II (12. November, 17 Uhr).

TuS: Stumpf, Uphues; Eigenbrodt (4), Groß, Matthies (4), Burbaum, Lindner (2), Lemke (9/4), Cokelc, Büchel (1), Vesper (1), Ferber (1), Schmitz (2).

„Spielfilm“: 3:1, 6:2 (6.), 10:5 (11.), 13:5, 13:8 (20.), 16:9 (23.), 17:12 (27.), 21:13 (HZ); 21:16 (33.), 26:17 (39.), 28:19, 32:22 (55.), 34:24 (59.).

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