Witten. Der Hevener Ulrich Schulze-Bergkamen hat sich dem Laufsport verschrieben und eine Gruppe mit dem Namen “Die Pacer“ ins Leben gerufen.

Sechs Läufer, sechs Städte - Wuppertal, Remscheid, Bielefeld, Essen, Bochum und Witten. Die im September neu gegründete Laufgruppe „Die Pacer“ schlägt eine Brücke, die das Ruhrgebiet mit dem Bergischen Land verbindet.

„Genau das hebt uns von anderen Laufgruppen, in denen oft 200 Leute sind, ab. Da kennt man sich so gut wie gar nicht. Bei uns ist das aber anders. Wir kennen uns alle persönlich, haben eine WhatsApp-Gruppe, in der wir täglich schreiben und verstehen uns privat auch sehr gut“, erklärt der Wittener Ulrich Schulze-Bergkamen, der dem einen oder anderen aus der Ruhrgebietsstadt eventuell noch als Fußballer oder Schiedsrichter ein Begriff sein könnte.

Vom Fußball aufs Laufen umgeschwenkt

Mittlerweile ist das Laufen aber zu seiner sportlichen Leidenschaft geworden. Der 20-Jährige orientierte sich um, ließ den Fußball hinter sich, brauchte eine neue Herausforderung.

„Da ich immer in der Vorbereitung beim Fußball gelaufen bin, war für mich klar, dass ich mich dem Laufen widme. Im Jahr 2017 stieg ich dann in die Szene ein“, so Schulze-Bergkamen. Nur alleine die Schuhe zu schnüren, machte ihm aber kein Spaß, der junge Mann suchte Gleichgesinnte und fand die zunächst mit den „Pace Pack Runners“ in Dortmund und Hagen.

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Alle zwei Wochen maß er sich mit den Mitgliedern der Gruppe, lernte dort unter anderem seinen Trainer Sascha Kowalski kennen und verbesserte seine Zeiten nach und nach. Beim Düsseldorf Marathon 2019 sprang eine Zeit von 3:12 Stunden heraus, über zehn Kilometer liegt seine Bestzeit bei 35:16 Minuten, über fünf bei 16:38, bei den AOK-Firmenläufen in Bochum und Dortmund landete er auf dem Podium, und den Sieg beim Lauf in Dortmund-Mengede bezeichnet der Hagener Stadtmeister 2019 als seinen bisher größten Erfolg.

Gruppe trifft sich zum Lauf um den Kemnader See

Doch das reichte ihm noch nicht. Dank Simon Seputis schaute Schulze-Bergkamen im September beim LT Stoppenberg in Essen vorbei und meldete sich prompt an. Die Idee einer eigenen Laufgruppe bestand da schon.

„Im Frühjahr 2020 habe ich die ganzen Jungs über Strava - eine App, in der man seine Läufe teilt - kennengelernt. Unseren ersten gemeinsamen Lauf haben wir um den Kemnader See gemacht und danach die WhatsApp-Gruppe eröffnet, um zu schauen, was daraus werden kann. Ende August haben wir uns nach einem weiteren Lauf um den Kemnader See am Stranddeck zusammengesetzt und uns entschlossen, einen Instagramkanal („die.pacer“) zu eröffnen“, so Schulze-Bergkamen, der in Witten-Heven aufgewachsen ist.

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Die Idee kam gut an, der Kanal bekam schnell Aufmerksamkeit und Abonnenten, mittlerweile schon über 1000. „Doch da haben wir uns gedacht, dass das immer noch nicht reicht, dass wir mehr wollen. Mittlerweile gibt es eine eigene Homepage (www.diepacer.com) mit einem Laufblog, über den wir regelmäßig unsere Erfahrungen und unsere Wettkampfberichte teilen. Auch Athletenprofile gibt es, und mittlerweile haben wir eigene Trikots mit dem Schriftzug ,Die Pacer' vorne und unserem Instagram-Logo hinten entworfen“, so Schulze-Bergkamen.

Ziel: Bei großen Marathonläufen in NRW für Furore sorgen

Schon alleine das zeigt, wie ehrgeizig die Gruppe um Schulze-Bergkamen, Seputis, Tim Wagner, Marvin Jesinghaus, Sven Hmielosz und Jonas Barwinski ist. Das zeigen auch die Ambitionen.

„Wir wollen beim Köln- und beim Düsseldorf-Marathon schon für Furore sorgen und die eine oder andere Teamwertung angreifen. Wir wollen uns bei Wettkämpfen präsentieren und am liebsten einen eigenen Lauftreff veranstalten. Und mit Tim Wagner haben wir einen dabei, der fast eine 14er-Zeit auf fünf Kilometer läuft. Der ist natürlich vom Fach und möchte auch in Richtung Deutsche Meisterschaften laufen“, so Schulze-Bergkamen, der allerdings ganz unabhängig vom sportlichen Erfolg noch ein viel wichtigeres Ziel im Kopf hat: „Wir wollen gar nicht riesengroß werden. Vielleicht werden wir noch jemanden aufnehmen, aber an sich wollen wir klein bleiben. Unser Ziel ist, dass wir Spaß vermitteln, dazu ein paar Tipps geben und die Leute zum Laufen motivieren.“

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