Witten. Saisonauftakt in der Judo-Bundesliga für 17. April in Hamburg geplant. Zweitliga-Damen setzen weiterhin auf Talente aus eigenem Stall.

Auch wenn es aufgrund der Coronakrise kein sonderlich befriedigendes Jahr für die Judoka der Sport-Union Annen war, so fand es doch beim Bundesliga-Finalturnier in Senftenberg ein mehr als tröstliches Ende.

Als Deutscher Vizemeister durften sich die Schützlinge des Trainerduos Stefan Oldenburg/Marcel Haupt feiern lassen. Auch die Zweitliga-Damen mussten lediglich einem Team den Vortritt lassen. In der Saison 2021 hoffen die Wittener Kampfsportler nun auf die baldige Rückkehr zur Normalität.

Laut der Planung des Deutschen Judo-Bundes (DJB) wird die Bundesliga-Serie für die SU Annen am 17. April mit einem Auswärtskampf an der Elbe beginnen. Das Duell mit dem Hamburger Judo-Team ist dann quasi die Neuauflage des Finalkampfes vom Oktober 2020, den die Annener deutlich mit 0:7 verloren.

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Der Nordgruppe in der ersten Liga gehören acht Mannschaften an, mit Aufsteiger VfL Riesa ist ein Neuling dabei, mit dem es die SUA bislang noch nicht zu tun hatte. "Das ist auch mal ein schöner Anreiz, gegen ein Team anzutreten, das man so rein gar nicht kennt. Ich bin auf die Veröffentlichung der Teamlisten gespannt", so SUA-Trainer Stefan Oldenburg. Vier Heimkämpfe werden seine Wittener haben, dreimal muss man auswärts 'ran.

Dreimal wöchentlich Online-Training bei der SU Annen

"Ob der Saisonstart am 17. April wirklich zu halten ist, das muss man natürlich noch abwarten. Wir brauchen ja zuvor auch eine gewisse Zeit für die Vorbereitung", ist Oldenburg vorerst nur verhalten optimistisch. Aufgrund der Lockdown-Verlängerung können die SUA-Athleten weiterhin nicht in ihrem Dojo am Kälberweg trainieren.

Einzig die Kaderathleten wie Alessio Murrone oder Jonas Schreiber absolvieren derzeit regulär ihre Einheiten am Olympiastützpunkt in Köln. "Wir bieten im Club derzeit weiterhin dreimal in der Woche Online-Training an - das ist natürlich kein Ersatz für die normalen Einheiten in der Halle", sagt Stefan Oldenburg.

SUA-Eigengewächs Cara Sachse (grüner Judo-Anzug) gehört weiterhin zum Aufgebot des Zweitligisten aus der Ruhrstadt.
SUA-Eigengewächs Cara Sachse (grüner Judo-Anzug) gehört weiterhin zum Aufgebot des Zweitligisten aus der Ruhrstadt. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Was die Kaderzusammenstellung für die Bundesliga-Saison angeht, so kann der SUA-Coach, der zu gerne mit seiner Mannschaft wieder in Reichweite einer Medaille kommen würde, viel Positives vermelden - vor allem aber Kontinuität. "Wir haben keine nennenswerten Abgänge zu verzeichnen", darf der 32-Jährige weiter auf seine bewährten Kräfte vertrauen. Routinier Martin Garic etwa habe seine Karriere beendet, das war aber ohnehin abzusehen.

Dafür sollen die Ex-Leverkusener Robin Gutsche (-81 kg) und Wolfgang Albach (-100 kg) in diesem Jahr zu ihrem Debüt für die Wittener kommen. "Wir sind derzeit noch an einigen jungen Kämpfern aus NRW dran, können da aber noch keinen Vollzug melden", teilt der Trainer mit. Auch an einer Verstärkung aus dem Ausland sind die Unioner noch dran - "im Olympiajahr ist das allerdings nicht einfach."

Nationalkader-Judoka Igor Wandtke klopfte in Witten an

Beinahe hätte die SU Annen auch einen personellen Paukenschlag vermelden können. Nationalkader-Athlet Igor Wandtke (Lübeck; -73 kg) hatte bei den Wittenern angefragt, ob ein Wechsel machbar sei. "Das hat uns natürlich sehr stolz gemacht, dass Igor, den wir schon lange gut kennen, da an uns gedacht hat", so Oldenburg. Doch letztlich sei man sich finanziell nicht einig geworden.

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Wandtke hatte zuletzt in der Liga für den KSV Esslingen gekämpft, gewann in der Vorwoche Bronze beim Judo-Masters in Katar und wird wohl den DJB auch bei Olympia in Tokio vertreten. "Gerade in dieser Gewichtsklasse wäre das eine herausragende Verstärkung gewesen", so Oldenburg.

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Bei den Spielen in Japan werden die Annener voraussichtlich durch einige ihre internationalen Judoka vertreten sein. Die besten Chancen auf einen Platz im Olympiakader ihrer Nationen haben die beiden Belgier Matthias Cassé und Jorre Verstraeten sowie der für die Türkei kämpfende Slowene Michael Zgank.

Insofern werden diese drei Sportler der SU Annen in der Liga im Optimalfall auch erst an den beiden letzten Vorrunden-Kampftagen (in Riesa/18. September; gegen Potsdam/2. Oktober) zur Verfügung stehen. Sofern sich die Bundesliga angesichts der Corona-Pandemie in diesem Jahr überhaupt wie vorgesehen wird abwickeln lassen.

Schorlemmers Damen-Team soll am 24. April starten

Auch das Damenteam der Sport-Union Annen ist in Sachen Planung schon sehr weit fortgeschritten, könnte eigentlich schon bald loslegen mit der neuen Saison. "Aber ob das wegen der Corona-Situation etwas wird mit dem ersten Kampftag im April, das halte ich zumindest für fraglich", sagt Trainerin Hannah Schorlemmer.

Am 24. April soll es für die Annener Damen losgehen in der West-Staffel - einer von drei Gruppen, in die die 2. Bundesliga unterteilt wurde. "Diese Aufteilung finde ich richtig gut, zumal uns da ganz weite Fahrten erspart bleiben", so Schorlemmer.

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Mit dem JC Wiesbaden gibt es einen einzigen hessischen Starter in der West-Staffel - ansonsten haben es die Ruhrstädterinnen mit dem Post SV Düsseldorf, dem JT Rheinland und dem Aufsteiger JC 66 Bottrop II zu tun. Weitere Termine für die Sport-Union sind der 19. Juni und der 18. September. Vier Mannschaftskämpfe also für die Schorlemmer-Schützlinge, ein überschaubares Programm.

Nachwuchs-Talente erweitern das Aufgebot in 2. Liga

In Sachen Personal hat es beim Zweitliga-Vizemeister des Vorjahres keine allzu großen Veränderungen gegeben. Auf die Dienste von Jacqueline Kreft und Sarah Hapke müssen die Annenerinnen vorerst jedoch verzichten, denn beide erwarten in diesem Jahr Nachwuchs. Abgänge hat die SUA keine zu verzeichnen, dafür erweitert der Zweitligist sein Aufgebot mit Nachwuchskräften aus den eigenen Reihen.

So dürfen mit Emilia Jung (-52 kg) und Lejla Ceric (-57 kg) zwei 15-jährige Talente nun erstmals im Frauenteam auf die Matte gehen. Ebenfalls neu im Kader ist die bisherige Bochumerin Emily Gränitz (-57 kg), die bereits eine Bronze-Medaille bei der Deutschen U18-Meisterschaft erkämpft hat. Es ist denkbar, dass sich die SU Annen noch mit dem einen oder anderen zusätzlichen Judo-Talent verstärkt - da sei aber noch nichts spruchreif, so Hannah Schorlemmer.

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Kampfplan, 1. Bundesliga Nord Männer

  • 1. Kampftag, 17. April: KSC Asahi Spremberg gegen JC 66 Bottrop. Hamburger JT gegen Sport-Union Annen. UJKC Potsdam gegen VfL Riesa. Hertha Walheim gegen JT Hannover.
  • 2. Kampftag, 24. April: JC 66 Bottrop gegen Hamburger JT. Sport-Union Annen gegen KSC Asahi Spremberg. JT Hannover gegen UJKC Potsdam. VfL Riesa gegen Hertha Walheim.
  • 3. Kampftag, 15. Mai: UJKC Potsdam gegen JC 66 Bottrop. Hamburger JT gegen KSC Asahi Spremberg. Sport-Union Annen gegen Hertha Walheim. VfL Riesa gegen JT Hannover.
  • 4. Kampftag, 22. Mai: frei.
  • 5. Kampftag, 12. Juni: JC 66 Bottrop gegen Sport-Union Annen. Hertha Walheim gegen UJKC Potsdam, JT Hannover gegen Hamburger JT. KSC Asahi Spremberg gegen VfL Riesa.
  • 6. Kampftag, 19. Juni: JC 66 Bottrop gegen Hertha Walheim. Sport-Union Annen gegen JT Hannover. Hamburger JT gegen VfL Riesa. UJKC Potsdam gegen KSC Asahi Spremberg.
  • 7. Kampftag, 18. September: JT Hannover gegen JC 66 Bottrop. VfL Riesa gegen Sport-Union Annen. Hertha Walheim gegen KSC Asahi Spremberg. UJKC Potsdam gegen Hamburger JT.
  • 8. Kampftag, 25. September: frei.
  • 9. Kampftag, 2. Oktober: JC 66 Bottrop gegen VfL Riesa. KSC Asahi Spremberg gegen JT Hannover. Sport-Union Annen gegen UJKC Potsdam. Hamburger JT gegen Hertha Walheim.
  • Finale: 13. November.

Kampfplan 2. Bundesliga West Frauen

  • 1. Kampftag, 24. April: Post SV Düsseldorf gegen JT Rheinland. Sport-Union Annen gegen JC Wiesbaden. Sport-Union Annen gegen JT Rheinland.
  • 2. Kampftag, 8. Mai: JC 66 Bottrop II gegen JC Wiesbaden. JC 66 Bottrop II gegen KC Wiesbaden. KC Wiesbaden gegen Post SV Düsseldorf.
  • 3. Kampftag, 12. Juni: frei.
  • 4. Kampftag, 19. Juni: JT Rheinland gegen JC 66 Bottrop II. Sport-Union Annen gegen KC Wiesbaden. JC Wiesbaden gegen Post SV Düsseldorf.
  • 5. Kampftag, 18. September: JC 66 Bottrop II gegen Sport-Union Annen. Post SV Düsseldorf gegen JC 66 Bottrop II. Post SV Düsseldorf gegen Sport-Union Annen. KC Wiesbaden gegen JC Wiesbaden. JT Rheinland gegen JC Wiesbaden. JT Rheinland gegen KC Wiesbaden.
  • Qualifikations-Cup: 6. November.

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