Velbert. Die SSVg Velbert muss am Samstag weit fahren und trifft beim SV Rödinghausen auf eine der heimstärksten Mannschaften der Regionalliga.

Vor der weitesten Auswärtsfahrt dieser Saison steht die SSVg am Samstag, wenn die Velberter um 14 Uhr beim SV Rödinghausen antreten müssen. Genau 199 Kilometer beträgt die Entfernung von der heimischen IMS-Arena zum Häcker Wehenstadion, mit einer Fahrt von zweieinhalb Stunden müssen die Niederbergischen mindestens rechnen.

Punktemäßig trennt die beiden Kontrahenten weniger als die Tabelle derzeit auszusagen scheint, denn die Westfalen auf Platz zwölf der Rangliste haben auch nur drei Zähler mehr auf dem Konto als der Vorletzte und hinken den eigenen Ansprüchen weit hinterher.

Das ist den Verantwortlichen des Vereins aus dem Kreis Herford offenbar nicht genug, denn nach der 0:1 Niederlage beim SC Wiedenbrück in der Vorwoche verkündeten sie bereits am Montag, dass Trainer Carsten Rump und sein Assistent Massimilian Porcello beurlaubt wurden.

Bis zur Vorstellung eines neuen Cheftrainers hat mit Jan Stromberg der Coach der U23, die in der Westfalenliga um Punkte kämpft, interimsweise die Verantwortung für das Regionalligateam übertragen bekommen.

Dimitrios Pappas erwartet Änderungen beim Gegner

„Man kann sich jetzt nicht mehr so gut auf den Gegner einstellen, aber am Ende des Tages wird sich sicherlich auch nicht so viel verändern. Maximal wird es auf ein, zwei Positionen einen Wechsel geben, aber wohl eher nicht im Hinblick auf das System“, glaubt SSVg-Trainer Dimitrios Pappas. Er hat sich die letzten beiden Spiele der Rödinghausener auf Video angesehen und seine Erkenntnisse daraus gezogen.

„Das ist eine Mannschaft mit sehr viel Qualität, die aber auch robust und gut gegen den Ball arbeitet“, hat er dabei festgestellt. Besonders auffällig ist auch ihre Heimstärke, denn in ihrem eigenen Stadion haben sie alle zwölf Punkte geholt und nur gegen den 1. FC Düren verloren.

Dimitrios Pappas setzt darauf, dass sein Team am Samstag beim SV Rödinghausen aggressiv verteidigt.
Dimitrios Pappas setzt darauf, dass sein Team am Samstag beim SV Rödinghausen aggressiv verteidigt. © FUNKE Foto Services | Stefan Rittershaus

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„Das ist schon eine erfahrene Truppe“, weiß Pappas. Angeführt wird sie vom bereits 37-jährigen Kapitän Daniel Flottmann, der viele Jahre als Stammkraft bei Fortuna Köln und Rot-Weiß Ahlen in der 3. Liga aktiv war. Ein weiterer bekannter Akteur ist Simon Engelmann, der in der vorletzten Saison 24 Tore zum Aufstieg von Rot-Weiss Essen in die Dritte Liga besteuerte und nach einem weiteren Jahr dort in der dritthöchsten deutschen Spielklasse wieder nach Rödinghausen zurückkehrte, wo er schon einmal drei Jahre sehr erfolgreich unter Vertrag stand.

„Wir müssen aber erst einmal auf uns gucken und unsere Defizite abstellen“, fordert der Velberter Coach. „Wir müssen einfach viel aggressiver verteidigen, das muss man der Mannschaft vorwerfen. Wir investieren unheimlich viel, laufen dann aber nicht effizient genug an und nicht schnell genug nach“, hat er festgestellt.

Pappas: So lange wie möglich die Null halten

Zudem ziehen sich individuelle Fehler wie ein roter Faden durch die letzten Begegnungen. „Bei der 2:4 Niederlage gegen Schalke haben wir dem Gegner drei Tore geschenkt“, resümierte er. Zudem verhehlt er auch nicht die Abschlussschwäche seiner Schützlinge. Da vermisst er auch die nötige Handlungsschnelligkeit. „Da ist der Gegner immer einen Tick schneller“, hat Pappas erkannt.

„Es wird darauf ankommen, so lange wie möglich die Null zu halten. Auch wenn wir selbst keine Torchance haben, müssen wir geduldig bleiben und die Unruhe, die beim Gegner besteht, für uns nutzen“, lautet die Vorgabe des SSVg-Trainers.

„Unser Ziel ist es, bis zum Winter in Schlagdistanz zu bleiben, da befinden wir uns auch gerade. Rödinghausen wird aber unter Druck stehen“, glaubt der Ex-Profi, denn auch die dortige Presse hat die Partie gegen Velbert schon zum Sechs-Punkte-Spiele ausgerufen.

Personell hat sich die Situation der Niederbergischen aber zuletzt verschlechtert, denn Markus Pazurek muss aufgrund seiner fünf Gelben Karten genauso ein Spiel pausieren wie Max Machtemes, der gegen Schalke die Gelb-Rote Karte sah. Zudem fällt Tristan Duschke wegen eines Bänderrisses mindestens noch zwei Wochen aus.

Als Innenverteidiger stehen Robin Urban und Noah Abdel Hamid bereit, während als Außenverteidiger wieder Jonas Erwig-Drüppel nach auskurierter Verletzung in die Startelf rutschen dürfte. Fraglich ist dagegen, wer die Position von Pazurek übernehmen wird. Die einzige defensive Alternative wäre Robin Urban, der jedoch eine Position weiter hinten gebraucht wird, da auch Massimo Mondello nach seiner Operation als Innenverteidiger nicht zur Verfügung steht.

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