Velbert. Dank eines Treffers in der Nachspielzeit holt die SSVg den dritten Sieg binnen acht Tagen. Warum das 2:1 gegen FSV Duisburg doppelt wichtig ist

Die Englische Woche war für die SSVg Velbert eine perfekte Woche. Drei Pflichtspiele binnen acht Tagen standen für den Oberligisten auf dem Plan – und nach dem 2:1-Erfolg in der IMS-Arena über den FSV Duisburg haben die Velberter alle drei Partien gewonnen.

Los ging es am vergangenen Sonntag mit dem 1:0-Erfolg in der Liga bei der SpVg Schonnebeck, weiter ging es am Dienstag mit dem 4:1 im Niederrheinpokal beim starken Landesligisten VSF Amern und nun folgte der aus zwei Gründen äußerst wichtige Erfolg über den FSV Duisburg.

SSVg Velbert feiert den ersehnten ersten Heimsieg

Zum einen war damit nach zwei vergeblichen Versuchen der ersehnte ersten Heimsieg der Saison geschafft, zum anderen verbesserten sich die Velberter damit in der Tabelle. Dank der Hilfe des Nachbarn TVD, der einen Tag zuvor mit 4:1 beim bis dahin verlustpunktfreien Spitzenreiter KFC Uerdingen gewann, schloss die SSVg auf. Sie hat nur noch zwei Punkte Rückstand auf den neuen Spitzenreiter VfB Hilden sowie einen Punkt Rückstand auf Uerdingen und ist vom stark gestarteten ETB Schwarz-Weiß nur durch das Torverhältnis getrennt.

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Die perfekte Ausbeute wurde allerdings mit einem nicht ganz so perfekten Spiel erzielt. Denn den 2:1-Erfolg über den noch sieglosen FSV Duisburg sicherten sich die Velberter erst in der Nachspielzeit: Verteidiger Tristan Duschka war bei einem Freistoß mit nach vorne gegangenen und drückte die Hereingabe von Cellou Diallo zum umjubelten Siegtreffer über die Line.

Der Freistoß war die Strafe für eine Aktion gewesen, die zuvor einen Tumult auf dem Platz ausgelöst hatte. SSVg-Angreifer Yasin-Camel Kaya wurde mit einer Ringkampf-Einlage gestoppt, was einen mehrminütigen Spielerauflauf auf dem Platz auslöste. Die besonnenen Spieler hielten allerdings die Hitzköpfe zurück und Schiedsrichter Tim Flores beließ es danach bei zwei Gelben Karten.

Cellou Diallo zieht an den Duisburgern Emre Bayrak und  Ryo Matsutaka vorbei. Der SSVg-Stürmer schoss zwar kein Tor, bereitete aber kurz vor Schluss den Siegtreffer vor.
Cellou Diallo zieht an den Duisburgern Emre Bayrak und Ryo Matsutaka vorbei. Der SSVg-Stürmer schoss zwar kein Tor, bereitete aber kurz vor Schluss den Siegtreffer vor. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Dabei hätte sich die SSVg Velbert die ganze Aufregung ersparen können. Sie sah nämlich in den ersten 30, 40 Minuten wie der sichere Sieger aus. „Da wurden wir an die Wand gespielt“, gab FSV-Trainer Luciano Velardi zu.

Zunächst scheiterte Diallo noch per Volleyabnahme am guten FSV-Keeper Martin Klafflsberger, doch dann klingelte es. Die Duisburger Abwehr konnte eine Hereingabe von Max Machtemes nicht klären, Patrick Schikowski setzte nach und bezwang Klafflsberger mit einem Schuss in die lange Ecke.

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Doch allmählich wurden die Duisburger stärker. Sie ließen kaum noch Chancen zu. Die Velberter Versuche, den Riegel zu knacken, wurden ungeduldiger und ungenauer. Das nutzten die Gäste für Konter, so in der 41. Minute, als Kapenda zum 1:1 traf. Sein Schuss wurde zwar unhaltbar abgefälscht, doch SSVg-Trainer Dimitrios Pappas hatte nicht übersehen: „Da hat hinten auch die Absicherung gefehlt.“

Das wiederholte sich dann auch in der Viertelstunde nach der Pause. Bei einem Heber von Kapenda rettete die Latte und SSVg-Keeper Marcel Lenz reagierte wenig später großartig gegen Toni Markovic, der völlig frei vor ihm aufgetaucht war.

Tristan Duschke beschert dem Team den verdienten Lohn

Danach lief das Spiel wieder ins Richtung FSV-Tor, doch die Velberter trafen nicht hinein. Am nächsten dran war noch Kaya, doch er scheiterte an der Latte. Erst in der dritten Minute der Nachspielzeit erlöste Tristan Duschke dann sein Team mit dem 2:1.

Der Schütze des ersten Tores, Patrick Schikowski, resümierte: „Gut, es war heute ein dreckiger Sieg. Aber man muss auch sehen: Wir haben wieder gegen eine Mannschaft gespielt, die hauptsächlich hinten drin stand und gefühlt 20 Prozent Ballbesitz hatte. Wir hatten Luft genug, bis zur letzten Minute um den Sieg zu kämpfen und wurden belohnt.“

Ähnlich sah es sein Trainer Dimitrios Pappas. Er befand: „Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Das ist uns gelungen.“

So spielten sie

SSVg Velbert: Lenz - Duschke, Urban, Mondell (75. Coruk) - Erwig-Drüppel (70. Alabas), Schiebener, Mehlich (57. Abdel Hamid), Machtemes - Diallo, Hilger (60. Kaya), Schikowski (86. Glowacki).

Tore: 1:0 Schikowski (24.), 1:1 Kapenda (41.), 2:1 Duschke (90. + 3). Rote Karte: Sahin (90. + 4., FSV, wg. Foulspiels). - Schiedsrichter: Tim Flores.Zuschauer: 650.