Velbert. Zweite Heimpartie, zweites Remis: Bei Oberligist SSVg überwiegt nach der Nullnummer gegen Neuling Sonsbeck die Enttäuschung. Chancen gab es genug

Die letzten zehn Minuten in der IMS-Arena waren angebrochen, die Beine wurden nach 80-minütiger Hitzeschlacht schwer, die Bewegungen langsamer. Aber Dimitri Pappas, der Trainer der SSVg Velbert, kannte kein Pardon. „Schneller, schneller“ forderte er, als seine Spieler gerade im Mittelfeld nicht recht voran kamen.

Aber er hatte ja Recht. Nur mit Tempo und einem überraschenden Pass war der Abwehr des SV Sonsbeck beizukommen, die immer noch das 0:0 hielt. Wenig später wurde Pappas auch erhört, Yannick Geisler riss mit einem schnell gespielten Steilpass in die Schnittstelle die Gästeabwehr auf und Mittelstürmer Robin Hilger kam frei zum Schuss.

SSVg Velbert verpasst ein paar Minuten vor Schluss die Chance zum Siegtor

Aber der starke Sonsbecker Keeper Tim Weichelt klärte gegen den Torjäger und ein Abwehrspieler warf sich in den Nachschuss von Yasin-Cemal Kaya. Damit war die Chance auf das 1:0, das die Partie sehr wahrscheinlich entschieden hätte, vergeben. Ein paar Minuten später pfiff der sichere Schiedsrichter Fasihulla Habibi ab.

Der tüchtige Aufsteiger aus Sonsbeck feierte den Punkt beim Aufstiegskandidaten wie einen Sieg, die Velberter trotteten genervt und enttäuscht vom Platz. Nach dem 1:1 vor gut einer Woche gegen den MSV Düsseldorf haben sie auch das zweite Heimspiel der jungen Saison nicht gewonnen.

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Immerhin lag dazwischen der 1:0-Auswärtssieg beim Cronenberger SC, so dass die Velberter noch ungeschlagen sind. Allerdings haben sie bereits vier Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter KFC Uerdingen, der sich bislang keine Blöße gibt.

Aber nicht nur deshalb betonte Pappas: „Wir können mit diesem Unentschieden nicht zufrieden sein.“ Er hatte dabei auch den Spielverlauf im Sinn: „Wie gegen Cronenberg waren wir die spielbestimmende Mannschaft. Und wir hatten heute auch genug Chancen, die Partie für uns zu entscheiden.“

Fast immer warf sich ein Sonsbecker in den Weg, hier wird Stürmer Cellou Diallo gestoppt. Am Ende hatte sich die SSVg Velbert einige große Chancen erspielt, aber keine davon genutzt.
Fast immer warf sich ein Sonsbecker in den Weg, hier wird Stürmer Cellou Diallo gestoppt. Am Ende hatte sich die SSVg Velbert einige große Chancen erspielt, aber keine davon genutzt. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Allerdings begann die Partie mit einer Großchance der Gäste. Nach einem ziemlich leichtfertigen Ballverlust im Mittelfeld durfte der Sonsbecker Klaus Keisers allein auf SSVg-Torwart Marcel Lenz zueilen – in welchem er allerdings seinen Meister fand. Mit zunehmender Spielzeit übernahmen allerdings die Velberter das Geschehen, das sich nach knapp einer halben Stunde hauptsächlich in der Sonsbecker Hälfte zutrug.

Doch die SSVg Velbert ließ mehre große Chancen liegen – wobei mindestens zweimal auch Pech im Spiel war. Denn ein schöner Drehschuss von Robin Hilger krachte gegen die Querlatte und ein Kopfball von Patrick Schikowski landete am Pfosten. Und als Schikowski nach schneller Kombination frei zum Abschluss kam holte Keeper Weichelt den Ball mit toller Parade aus dem Eck.

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Nach Wiederanpfiff ging es im ähnlichen Stil weiter, wobei Pappas versuchte, mit frischen Kräften für Schwung zu sorgen. Er brachte Jonas Erwig-Drüppel für die rechte Seite sowie Oguzhan Coruk und Yasin Kaya für die linke.

Das sorgte auch für ein paar zwingende Situationen, aber im Abschluss machten nun alle schlapp. Zu oft wurde ungenau gezielt. Einmal nahm Manuel Schiebener den Ball freistehend direkt – mit vollen Risiko, wie in diesem Fall gerne gesagt wird. Der Mut wurde nicht belohnt, der Mittelfeldspieler jagte den Ball vorbei.

So blieb SSVg-Trainer Dimitrios Pappas nur die ebenso alte, wie richtige Erkenntnis: „Wenn Du kein Tor machst, kannst Du nicht gewinnen.“ Schlimmer noch: Du kannst verlieren. Eine Minute vor Schluss kamen die Sonsbecker nämlich durch den eingewechselten Fuchs nach einem Konter noch mal zu einer großen Chance. Diesmal retteten Keeper Marcel Lenz und Verteidiger Tristan Duschke mit tollem Einsatz. Ein Sieg für die Gäste wäre allerdings auch Schlechten doch zu viel gewesen.

So spielten sie

SSVg Velbert: Lenz - Duschke, Urban, Mondello - Alabas (58. Erwig-Drüppel), Schiebener (78. Geisler), Mehlich, Abdel Hamid (46. Coruk) - Diallo, Hilger, Schikowski (69. Kaya). - Schiedsrichter: Fasihullah Habibi
- Zuschauer: 300.