Düsseldorf. Die SSVg Velbert geht bei TuRu Düsseldorf erneut innerhalb der ersten zehn Minuten in Führung. Die passenden Kommentare liefert die Stadionregie.

In der vergangenen Woche gegen Teutonia St. Tönis dauerte es acht Minuten, ehe die Oberliga-Fußballer der SSVg Velbert den Ball zum ersten Mal im gegnerischen Tor unterbrachten. Sieben Tage später klingelte es bereits nach sechs Minuten im Kasten von TuRu Düsseldorf.

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Schon zuvor hatte sich die SSVg am Düsseldorfer Strafraum festgesetzt. Zunächst verpasste Robin Hilger eine Hereingabe von der linken Strafraumkante nur äußerst knapp, dann wurde die Flanke von Max Machtemes zur Ecke geklärt. Nach dieser stieg Hilger zentral vor dem Tor hoch und köpfte ohne Probleme zu seinem neunten Saisontor ein. Wieder lag der blau-weiße Tabellenführer, der mit Robin Urban statt des verletzten Tristan Duschke in der Innenverteidigung neben Noah Abdel Hamid auflief, früh vorne, wieder stieg das Selbstvertrauen enorm.

TuRu versuchte, mit Härte dagegenzuhalten, provozierte dadurch aber immer wieder Standardsituationen, die gefährlich in den Düsseldorfer Strafraum flogen – zunächst ohne weiteren Erfolg. Dennoch war es nur eine Frage der Zeit, bis der Ball zum zweiten Mal im Tor der Hausherren einschlagen sollte. Immer wieder flogen die Bälle von außen in den Strafraum, immer wieder klärte Turu in größter Not gerade noch so.

SSVg Velbert muss zu Beginn der zweiten Hälfte noch einmal zulegen

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Nach rund 25 Minuten ließ die Energie der SSVg ein wenig nach, die Belagerung des gegnerischen Strafraums wurde aufgelöst, Turu wurde mehr Platz gewährt. Unter Kontrolle hatten die Velberter die Partie aber weiterhin, Düsseldorf präsentierte sie harmlos. Das zu Pausenbeginn gespielte Lied Thunderstruck von ACDC wirkte da schon wie ein versuchter Weckruf der Stadionregie an die eigene Mannschaft.

Die zweite Hälfte begannen beide Mannschaften wieder deutlich intensiver, die Zweikämpfe wurden rassiger, beide Teams verpassten bei ihren ersten Möglichkeiten in den zweiten 45 Minuten aber den richtigen Zeitpunkt zum Torabschluss, vertrödelten die Chancen daher.

Wie das besser geht, zeigte Max Machtemes in der 56. Minute, nachdem kurz zuvor der aufgerückte Rechtsverteidiger Yusa-Semih Alabas aus spitzem Winkel nur knapp gescheitert war und Hilger danach eine flache Flanke von Alabas nicht verwerten konnte. Machtemes schnappte sich 30 Meter vor dem Tor von seinem Gegenspieler den Ball, lief noch zehn Meter und zog dann einfach mal ab. Der harte, nicht unplatzierte, aber haltbare Schuss schlug zum 2:0 ein.

Robin Urban (l.) rückte durch den Ausfall von Tristan Duschke in die Innenverteidigung der SSVg – und überzeugte.
Robin Urban (l.) rückte durch den Ausfall von Tristan Duschke in die Innenverteidigung der SSVg – und überzeugte. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Als dann nur sechs Minuten später – zuvor hatte Turu bei der größten eigenen Chance im ganzen Spiel aus spitzem Winkel die Latte getroffen – Robin Urban die Kopfballverlängerung von Noah Abdel Hamid zum 3:0 über die Linie drückte, war der neunte SSVg-Sieg im elften Spiel schon sicher.

Beide Teams waren weiterhin bemüht, die Luft war aber raus aus der Partie. Sieben Minuten vor Abpfiff, stellte Machtemes nach einer weiten Flanke von der linken Seite per Direktabnahme auf 4:0 – TuRu kam lediglich noch zum Ehrentreffer: Eine Hereingabe von rechts verwandelte Cihan Cengiz Caliskan zum 1:4-Endstand (89. Minute).

TuRu Düsseldorfs Stadionregie sorgt für die passenden Kommentare

Den passenden Kommentar aus Düsseldorfer Sicht spielte erneut die Stadion-Regie ein: Das Lied „Gewinnen kann jeder“ von Stephan Weidner mit der Songzeile: „Größe zeigt sich beim Verlieren, sowas kann jedem mal passieren. Wir sind keine Freunde, aber faire Gegner, Wir zeigen auch im größten Frust unsere stolz geschwellte Heldenbrust. Und tun so, als wäre nichts gewesen, wir werden es überleben, Gehen jetzt einen heben und machen uns auf die Reise. Und sagen zum Abschied leise: „Scheiße“.“

Deutlich besser war die Stimmung naturgemäß bei SSVg-Trainer Hüzeyfe Dogan: „Wir haben vor dem Spiel angesprochen, dass auf so einem tiefen Platz die Standards wieder ein Dosenöffner sein können. Und diese kamen dann auch das ganze Spiel über sehr gut“, freute sich Dogan. Die ersten 25 Minuten hätte sein Team das Spiel komplett im Griff gehabt, in der zweiten Hälfte zudem eine starke Leistung gezeigt. Dogan: „Es war klar, dass wir in der zweiten Hälfte in den ersten 15 Minuten noch einmal druck machen und den Gegner zu Fehlern zwingen müssen. Genau das hat Max Machtemes dann gemacht.“

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TuRu Düsseldorf - SSVg Velbert 1:4 (0:1)

Tore: 0:1 Hilger (8. Minute), 0:2 Machtemes (56.), 0:6 Urban (64.), 0:4 Machtemes (83.), 1:4 (89.)

SSVg: Lenz - Dorda (86. Coruk), Abdel Hamid, Urban, Alabas - Geisler (73. Gojnovci) - Diallo, Schiebener (68. Glowacki) - Kaya (62. Mondello), Hilger (86. Ülker), Machtemes